Zum Jubiläum bekommt Guardiola Schutz von Hoeneß

Freier Sonntag, nur eine nicht-öffentliche Trainingseinheit am Montag: Dass in den ersten 48 Stunden seit dem mühevollen Sieg gegen Wolfsburg wenig los war an der Säbener Straße, kam den Verantwortlichen des FC Bayern ganz recht. So gut wie niemand sollte, konnte, wollte sich äußern zu den ach so netten Grüßen, die Trainer Pep Guardiola via „Spiegel“ aus dem 685 Kilometer entfernten Paris erhalten hatte. Der Trainer selbst nicht, die Presseabteilung nicht, die Spieler nicht. Einen Konter auf die neuesten Ibrahimovic-Attacken gab es nur aus der allerhöchsten Etage. Denn irgendwie wäre die schöne Bilanz, die Guardiola am heutigen 100. Tag seines Dienstes beim Triple-Sieger vorzuweisen hat, sonst auch ein wenig untergegangen.

„Wir sind total anderer Meinung als Zlatan Ibrahimovic. Wir sind total zufrieden mit Pep Guardiola“, sagte Präsident Uli Hoeneß der „Bild“-Zeitung. Schutz von oben, bloß keine Unruhe vor dem wichtigen Champions League-Spiel am morgigen Mittwoch bei Manchester City. Der Eindruck, dass Guardiola „feige“ sei und „keine Eier“ habe, soll nicht mitfliegen auf die Insel.

Hoeneß ist ein emotionaler Mensch, das weiß man beim FC Bayern. Es gibt Reizthemen, zu denen sich der 61-Jährige immer äußern wird, dieses gehört, so ausgelutscht es nach unzähligen Verbalangriffen auch sein mag, dazu. „Ich halte Ibrahimovic für eine gekränkte Primadonna, die den Weggang von Barcelona nicht verkraftet hat. Kein Verein ist mit ihm glücklich geworden“, sagte Hoeneß über den 31 Jahre alten Stürmer von Paris St. Germain. Das mag zum Teil stimmen, mit Guardiola aber pflegt Ibrahimovic eine besonders große Feindschaft. Als „fantastischen Trainer, aber feigen Menschen“ beschrieb der ehemalige Barca-Spieler den spanischen Coach. Seine Ansprachen in der Kabine seien „Scheiße für Fortgeschrittene“.

Nicht schlecht gewählt hat Ibrahimovic den Zeitpunkt. Nicht etwa, weil er den Bayern vor der dritten englischen Woche in Folge bewusst schaden will, nein, weil seine Autobiografie „Ich bin Zlatan“ ab heute auch in den deutschen Buchläden steht, lederte er los. Obwohl Ibrahimovics Abgang von Barcelona nach Mailand bereits drei Jahre zurückliegt, sorgt er noch für Gesprächsstoff. Der Name Guardiola zieht.

„Ich habe im Umgang mit ihm nicht immer alles richtig gemacht“, sagte Guardiola einst. Der Schwede behauptet, mehrfach seinen Abgang angeboten zu haben, sollte er nicht gebraucht werden. Guardiola aber habe „rumgesäuselt“, ihn auf die Bank gesetzt und für Lionel Messi geopfert. Die Idee der „falschen Neun“ war geboren. Ibrahimovic war abgemeldet – und verließ Barcelona nach nur einem Jahr. In München hat Mario Mandzukic Anfangs Probleme mit Guardiola gehabt, auch ein Stürmer, der Angst hatte, Guardiolas System zum Opfer fallen zu können. „Nicht verstanden“ habe man sich, sagte der Kroate jüngst. Nun aber sei alles gut, kein Fall Ibrahimovic.

So tickt Neu-Bayer Pep Guardiola

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Fakt ist: Saubermann Guardiola hat nicht nur Freunde, sondern auch Feinde. Jose Mourinho (den Ibrahimovic übrigens als „herausragend“ bezeichnet), Barça-Präsident Sandro Rosell, der im Scheidungskrieg immer wieder gegen ihn geschossen hat, gehören dazu. In München aber überwiegt 100 Tage nach dem Amtsantritt das Positive.

Ein Titel, zehn Siege in zwölf Pflichtspielen, Lob von allen Seiten. Für Ibrahimovic ist übrigens klar, warum: „Mourinho hat immer schwierige Jobs angenommen. Guardiola nicht. Er hat einen cleveren Zug gewählt, weil in München nichts schief gehen kann.“ Dazu hat Hoeneß nichts gesagt.

Von Hanna Schmalenbach

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