Warum Bayern wieder durch Standards besiegt?


München – Ecke Modric, Kopfballtor Ramos. Freistoß Di Maria, Kopfballtor Ramos. Zweimal wurden bei der Demütigung durch Real die Münchner Standard-Schwächen offengelegt. Warum eigentlich?

Immer wieder diese Standards. Zwar betonte Bayern-Trainer Pep Guardiola, dass man „vielleicht zwei Tore“ in der Bundesliga nach Ecken oder Freistößen bekommen habe. Aber in der schwarzen Europapokalnacht gegen Real Madrid waren es allein zwei binnen vier Minuten. „Dann stehst du erstmal da und schaust dich blöd an, was ist hier los?“, schilderte Thomas Müller den Moment nach dem Doppelschlag durch Sergio Ramos (16. Minute/20.). Danach ging die Demütigung beim 0:4 (0:3) im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid weiter.


„Wir haben eine Reihe, die die gegnerischen Spieler hindern soll, da reinzulaufen“, schilderte Müller und wurde von Ramos „mit einer Körpertäuschung“ in die falsche Richtung geschickt. „Dann habe ich nur noch gesehen, wie er auch noch blöderweise zum Kopfball kommt, und dann war er drin.“ Und Bayern raus.

Wie beim „Finale dahoam“ vor zwei Jahren waren auch bei der nächsten ganz besonders schmerzhaften Heimniederlage der Königsklasse wieder die Standardsituationen bitter für Bayern. Im Mai 2012 köpfte Didier Drogba die einzige Ecke des FC Chelsea – bei 20 Eckbällen der Münchner – zum 1:1 ein und erzwang die Verlängerung. Es folgte das tränenreiche Ende im Elfmeterschießen. Und auch diesmal mussten die Münchner Stars fassungslos die Niederlage hinnehmen.

„Die Standardtore“, haderte Manuel Neuer am Dienstagabend, „tun gerade einem Torwart natürlich weh.“ Nicht die von Guardiola immer wieder angepriesene weltbeste Konterstärke Reals sorgte für die heftigen Wirkungstreffer. Sondern zwei Kopfballtore nach Ecke und Freistoß gegen eine raum- statt manndeckende Verteidigung.

„Dieses Raumstehen ist mir zu lasch“, ärgerte sich Sky-Experte Franz Beckenbauer. Ihm sei eine klare Zuordnung lieber. Auf eine abendfüllende Taktikdiskussion über Raum- oder Manndeckung bei Standards mochte sich Sportvorstand Matthias Sammer nicht einlassen. „Man kann auch in der Raumdeckung mannorientiert agieren und blocken“, erklärte Sammer, „und dementsprechend kann man beides gut oder nicht so gut machen.“ Diesmal war es nichts.

„Bis jetzt hat uns die Saison recht gegeben, und heute ist es zweimal nicht aufgegangen“, betonte Kapitän Philipp Lahm fast schon trotzig. Der herausragende Ramos konnte zweimal ganz leicht einnicken. Schon im Viertelfinale beim 1:1 im Hinspiel bei Manchester United hatte Nemanja Vidic nach einer Ecke von Wayne Rooney per Kopf getroffen.

„Wir haben die Standardsituationen gut vorbereitet und klasse umgesetzt“, lobte Real-Coach Carlo Ancelotti dagegen sein Team. Die Schwächen der Bayern hatte der 54-Jährige wieder einmal genau erkannt. „Wenn du nicht im Spiel bist, bist du es auch nicht bei Standards“, erklärte dagegen sein Münchner Trainerkollege Guardiola. „Wenn du schlecht spielst, verteidigst du auch schlecht.“ Dass dann noch ein Freistoß durch Weltfußballer Cristiano Ronaldo unter der Mauer zum 4:0 einschlug, rundete das bedrückende bayerische Bild ab.

dpa

Pressestimmen: “Real erteilt Guardiola eine Lektion”

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