Run auf den Würzburger Firmenlauf

Der Laufboom in Deutschland ist ungebrochen – aber er verändert sich. Während kleinere Stadtmarathons um Teilnehmer ringen, schreiben Firmenläufe immer neue Rekorde. So auch in Würzburg. Hier geht an diesem Mittwoch der „Wü2Run“-Firmenlauf auf neuer Strecke in seine neunte Auflage. 4300 Starter aus 212 Unternehmen sind angemeldet, so viele wie noch nie. Damit hat der Firmenlauf den Würzburger iWelt-Marathon überholt – nach dem Residenzlauf ist er die zweitgrößte Sportveranstaltung in Unterfranken.

Was in den USA Ende der 70er Jahre begann, nahm in Deutschland in den 90er Jahren Fahrt auf, so richtig nach der Jahrtausendwende. Köln, Hannover, München, Stuttgart – kaum mehr eine Stadt, in der nicht ein Firmenlauf organisiert wird. Der größte weltweit ist der so genannte „Chase“ in Frankfurt. Erst vor wenigen Tagen gingen dort wieder über 70 000 Teilnehmer aus 2800 Unternehmen auf die Strecke.

Was macht den besonderen Reiz eines Firmenlaufes aus? Auffällig: Viele „Ausnahme-Athleten“ machen mit – Läufer, die nur diesen einen „Wettkampf“ im Jahr bestreiten. Nicht Bestzeiten stehen im Vordergrund. Man freut sich über das gemeinsame sportliche Erlebnis mit Arbeitskollegen und nimmt den Lauf als Ansporn für Training und Bewegung. Unternehmen und Verwaltungen unterstützen das, viele übernehmen die Startgebühren.

Stadt Würzburg als größtes Team

Bereits zum sechsten Mal ist Heinrich Gröner mit von der Partie, zusammen mit etlichen Kollegen vom Pharma-Großhändler Ebert + Jakobi. Er absolviert auch andere Wettbewerbe bis hin zum Halbmarathon. „Das Schöne hier ist die Gemeinschaft“, sagte er kurz vor dem Testlauf vergangene Woche. Da traf er seinen ehemaligen Kollegen Alexander Brückner. Der ist zwar seit sechs Jahren nicht mehr im Unternehmen. Beim Firmenlauf aber startet er jedes Jahr weiterhin für seinen früheren Arbeitgeber. Laufen verbindet.

Erstmals stellt in diesem Jahr auch die Stadt Würzburg ein eigenes Team – und mit 175 Anmeldungen gleich das größte, gefolgt von s. Oliver und Uniklinik (je 150), Wegmann Automotive (134), BASF (100), dem Landkreis Würzburg (97) und Edeka (85). Auch die Main-Post gibt ihr Debüt und ist mit 63 Mitarbeitern dabei.

Besonders gefördert wird die Veranstaltung von der WVV und ihrer Bäder-GmbH, organisiert wird sie in Alleinregie von dem promovierten Physiker Alexander Fricke, mit Hilfe von Freunden und Familie. Fricke hat seine Schulzeit in Gerbrunn und Würzburg verbracht. Heute lebt der 49-Jährige in München und hat sich auf die Ausrichtung von Sportveranstaltungen verlegt. Fricke ist Sportler, hat als Triathlet den Ironman auf Hawaii bestritten und eine Marathonbestzeit von 2:41 Stunden stehen. Früher war er Schwimmer und Wasserballer beim SV 05 Würzburg.

Von der Resonanz ist er überwältigt: „Damit hätte ich nie gerechnet.“ Mit 330 Startern fing er 2006 an. Jahr für Jahr wurden es mehr: 800, 1400, 1750, 2500, 3500 Teilnehmer. Für die neunte Auflage an diesem Mittwoch hat er Anfang Mai die Anmeldungen gestoppt. Mit 4300 Läufern ist eine Grenze erreicht – mit Blick auf Organisation und Strecke. Die ist neu: Statt des Wendekurses vom Dallenbergbad zum Vierröhrenbrunnen und zurück ist nun eine Schleife zu laufen.

Der Start wird voraussichtlich auf eine Viertelstunde gestreckt, weil schon nach wenigen Metern auf der Adenauer-Brücke eine erste Engstelle folgt. Danach geht es am Main entlang erstmals auf der Sanderauer Seite bis zur Alten Mainbrücke, auf die über einige Treppenstufen hochzuklettern ist. Nach der Umrundung des Vierröhrenbrunnens laufen die Teilnehmer über die Brücke auf die andere Mainseite und über Dreikronen-Straße und dem Radweg an der Mergentheimer Straße zurück zum Dalle. Die Schnellsten werden nach knapp 25 Minuten im Ziel erwartet, die Letzten eine Stunde später.

Auf eigenes Auto verzichten

Im Dalle schlägt das Herz des Firmenlaufes. Ab 17 Uhr können die Laufgruppen ins Freibad. Soweit auf der vorgesehenen Fläche Platz ist, können Grills mitgebracht werden. Die Läuferparty, die sommerlich-entspannte Atmosphäre im Bad – für Organisator Fricke ist die Örtlichkeit der wohl wichtigste Faktor für den Erfolg. Doch hat er seinen Preis: Die Parkplätze am Dallenberg reichen bei weitem nicht aus. Zumal für Mittwoch schönes Wetter vorhergesagt ist und auch Badegäste parken.

Deswegen appellieren Fricke und Fritz Schneider für die Verkehrspolizei dringend an alle Läufer, nicht mit dem eigenen Auto zu kommen. Ihre Bitte: Mit dem ÖPNV anzureisen, die Straba hält direkt am Dallenbergbad. Dort wird Richtung Uni-Sportgelände ein dritter Eingang geöffnet. Auch das Fahrrad ist eine gute Alternative. Um Chaos zu vermeiden, sollten die Teilnehmer frühzeitig eintreffen. Der Startschuss für den neunten Firmenlauf fällt um 19.30 Uhr.

ONLINE-TIPP

Die Main-Post zeigt den Firmenlauf wieder in vielen Bildern von der Strecke: www.mainpost.de/firmenlauf

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