Pep Guardiola will nicht zum Problem beim FC Bayern werden

Natürlich hat es wieder kleine Neckereien gegeben. Ein Spitze hier, ein Nadelstich dort. Es ging hin und her vor dem Supercup an diesem Samstagabend (20.30 Uhr/ARD). Pokalsieger VfL Wolfsburg empfängt dann den Meister FC Bayern München. Es ist ein Titel, den beide gerne gewinnen würden. Eine Niederlage könnte schließlich Debatten auslösen oder verstärken.

Das gilt besonders für den FC Bayern, der ohnehin Debatten mit in die Saison nehmen wird. Die Wichtigste dreht sich um Pep Guardiolas Zukunft , und der Trainer hat diese Debatte vor dem Supercup befördert. „Vielleicht ist der Verein nicht zufrieden, dass ich so lange für eine Entscheidung brauche“, sagte er, „aber ich muss komplett überzeugt sein. Ich will nicht zum Problem werden.“ Angebote anderer Klubs habe er nicht.

Arturo Vidal ist das letzte Teil im Puzzle des FC Bayern

Arturo Vidal ist – zumindest bisher – Bayern Münchens Königstransfer. Der Chilene soll für die Champions League Robustheit ins Spiel bringen.

So offen vorgetragen hat der Katalane seine Bedenken noch nie. Am Saisonende läuft sein Vertrag aus, noch 2015 möchte Vorstand Karl-Heinz Rummenigge mit Guardiola klären, ob und wie es mit ihm im nächsten Sommer weitergeht. Am Freitag ist deutlich geworden: Der Supercup könnte der Anfang vom Ende sein.

Ziele mit Costa und Vidal

Für Guardiola bedeutet diese Partie den Einstieg in eine Saison, in der er auch international große Erfolge erzielen soll. Bisher blieben diese in zwei Spielzeiten mit dem FC Bayern aus, jeweils im Halbfinale der Champions League bekam seine Elf die Grenzen aufgezeigt. „Das Halbfinale ist nicht genug“, stellte Guardiola nun fest, und erfolgreicher abschneiden will er nun mit den Zugängen Douglas Costa und Arturo Vidal. Sie sollen den FC Bayern aus der jahrelangen Abhängigkeit von den beiden Flügelsolisten Arjen Robben und Franck Ribéry befreien.

Der Supercup ist schon mal ein kleiner Test. Trotz einiger Absenzen in beiden Teams, darunter vielleicht auch Wolfsburgs Ausnahmespieler Kevin De Bruyne, den Rückenbeschwerden und ein möglicher Wechsel beschäftigen. Nicht nur für internationale Topklubs dürfte der Belgier interessant sein. Sondern auch weiterhin für den FC Bayern.

Bei den Münchnern dürfte nun der Brasilianer Costa mit seinem enormen Antritt vorerst den verletzten Ribéry auf links vertreten. Der Chilene Vidal ist Teil zwei des Plans. Zwar will Guardiola ihn wenig überraschend „in der Mitte“ des Mittelfelds einsetzen. Doch auch der 28-Jährige bringt Fähigkeiten ein, die die häufige Blockade der Bayern ohne ihre beiden Flügelkünstler lösen könnte.

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Vidal ist ein Antreiber, ein schneller, robuster und zudem fußballerisch versierter Kicker, der mit seinem Stil auch in der Mitte Löcher reißen kann, die den Kollegen helfen, enge Verteidigungsreihen zu knacken. Nebenbei bringt er jene Bissigkeit und Rauflust mit, die sie zuletzt vermisst haben, wenn es darum ging, Konter zu unterbinden.

Anhängig von Robben und Ribéry

Wie im Januar beim happigen 1:4 zum Rückrundenauftakt in Wolfsburg oder auch in der Champions League. Zuletzt gegen Barcelona fehlten zudem die Flügelkünstler. Beide Makel kamen damals zusammen: die offensive Abhängigkeit von Robbery und die Konteranfälligkeit bei Ballverlusten.

Ob Vidal in Wolfsburg bereits eingesetzt wird, ließ Guardiola am Freitag offen. Mit Costa ist dafür sehr wahrscheinlich zu rechnen, auch der zuletzt angeschlagene Robben steht zumindest im Kader. Und vorführen könnte Guardiola noch einen weiteren Plan, den er nun bekanntgab. „Ja, ich habe einen neuen Rechtsverteidiger“, sagte er angesprochen auf Kapitän Philipp Lahm. Dieser habe „viele Konkurrenten in der Zentrale, aber wir haben nur einen Rechtsverteidiger mit Rafinha. Er wird mit ihm kämpfen.“

Auch das war eine ungewohnt deutliche Aussage von Guardiola. Und zu diesen zählte ebenso seine Einschätzung zur Bedeutung des Supercups. „Wenn du in einem großen Verein verlierst, ist es ein großer Titel, wenn du gewinnst, ist es ein kleiner Titel“, sagte Guardiola, „wenn wir gewinnen, werde ich happy nach München zurückkommen. Aber wenn nicht, werde ich nicht todtraurig sein. Er ist nicht so wichtig wie die Meisterschaft.“ Hinzufügen lässt sich: Und nicht so wichtig wie die Champions League.

Maik Rosner

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