Nach 44 Jahren im Verein
Die Ära Uli Hoeneß ist beim FC Bayern ab heute Geschichte
02.05.2014, 10:15 Uhr
| T-Online.de, sid
Uli Hoeneß (li.) tritt ab, Karl Hopfner (re.) wird neuer Präsident des FC Bayern München. (Quelle: Chai v.d. Laage/imago)
An diesem Freitag bricht für den FC Bayern München auch offiziell eine neue Zeitrechnung an. 44 Jahre lang war Uli Hoeneß ein Teil dieses Vereins. Erst als Spieler, dann als Manager und zum Schluss als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender. Er war die “Abteilung Attacke”, der Macher oder schlicht der Übervater des deutschen Rekordmeisters. Nach dem Urteil wegen Steuerhinterziehung gegen ihn stellte er sein Präsidentenamt zur Verfügung. Bei der heutigen Mitgliederversammlung wird dieser Schritt nun endgültig vollzogen. Der FC Bayern verliert dadurch die prägendste Vereinsfigur des vergangenen Jahrhunderts.
Bei den Münchnern ist man für den heutigen Tag längst vorbereit. Karl Hopfner, langjähriger Finanzvorstand des Klubs und seit 1983 an Hoeneß’ Seite, soll das Vakuum an der Spitze des Vereins füllen. Der FCB-Verwaltungsbeirat hat den bisherigen ersten Vizepräsidenten als Nachfolger vorgeschlagen.
Rummenigge: “Wird schwer Uli zu ersetzen”
Und obwohl Hopfner von vielen Seiten schon vorab viel Lob erhält (Thomas Müller: “Er identifiziert sich zu hundert Prozent mit dem Verein und kennt das Geschäft”), spricht Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge das aus, was viele Bayern-Anhänger befürchten: “Es wird nicht einfach, einen Mann wie Uli Hoeneß zu ersetzen.”
Die Karriere des Uli Hoeneß in Bildern
Hoeneß diente in seinen 44 Bayern-Jahren seinem Verein zunächst als Spieler (1970 bis 1978), dann als Manager (1979 bis 2009) und schließlich als Präsident (seit 2009) und Aufsichtsratsvorsitzender (seit 2010). Letztere Position hat seit Hoeneß’ Rücktritt Adidas-Boss Herbert Hainer inne. Wird Hopfner Präsident, dürfte er auch auf diesen Posten rücken.
Hoeneß machte die Bayern zur Titelmaschine
Besonders in seiner Zeit als Manager prägte Hoeneß den Verein, wie kein anderer vor ihm. In dreißig Jahren Amtszeit holten die Münchner unter ihm sagenhafte 16 Meisterschaften, gewannen neun Mal den DFB-Pokal sowie ein Mal die Champions League und den Weltpokal.
Durch sein wirtschaftliches und vorausschauendes Denken machte er den Klub zu dem was er heute ist: eine globale Marke. Außerdem zu einem, mit Hoeneß-Worten, “pumperlgesunden” Verein der auf seinem fast schon legendären Festgeldkonto mittlerweile mehr als 135 Millionen Euro hortet.
Hopfner für Hoeneß ein “Glücksfall”
Nun tritt also Hopfner in die großen Fußstapfen seines langjährigen Partners. Obwohl der ehemalige Finanzvorstand vorher nie groß in den Medien war, spielte er dennoch schon vorher eine zentrale Rolle im Verein. Er segnete die großen Transfers über viele Jahre als nüchternes Gegengewicht zum Bauchmenschen Hoeneß ab. Dieser nannte ihn einst “einen Glücksfall” für den FC Bayern.
Die Saison des FC Bayern in Bildern
Auch deshalb blickt Sportvorstand Matthias Sammer beruhigt auf die Mitgliederversammlung: “Das ist keine Stunde null. Unter strategischen Gesichtspunkten kann das sportliche Tagesgeschäft weiterlaufen wie bisher.”
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