Frankreich weint Bayern-Star Franck Ribéry keine Träne nach – T

Abschied des Ungeliebten

Frankreich weint Bayern-Star Ribéry keine Träne nach

14.08.2014, 14:54 Uhr
| sid

Frankreich weint Bayern-Star Franck Ribéry keine Träne nach. Franck Ribéry (Quelle: imagoPanoramiC)


Franck Ribéry wird nicht mehr für die französische Nationalmannschaft auflaufen. (Quelle: PanoramiC/imago)

Beim FC Bayern München ist er ein unumstrittener Superstar, in Frankreich die ungeliebte Diva: Nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft wird das gespaltene Verhältnis von Franck Ribéry zu seinem Heimatland einmal mehr deutlich. Die Grande Nation weint dem 31-Jährigen zwei Jahre vor der Heim-EM kaum eine Träne nach. In einer Umfrage der Zeitung “Le Parisien” sagen 90,2 Prozent, dass sie den Rücktritt von Ribéry keineswegs bedauern. Bei einer Online-Umfrage der “L’Equipe” sind es knapp 70 Prozent.

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Weltmeister Frank Leboeuf sagte im französischen Fernsehen, dass niemand “unverzichtbar” sei: “Und Franck wurde bei der WM in Brasilien nicht vermisst.” Auch der bekannte Fußball-Kommentator Pascal Praud schrieb in einer Kolumne für LePoint.fr, dass Ribéry “ein unbeliebter Sportler ist, den die Franzosen nicht mögen und über den die Medien sich lustig machen. Er verlässt die Nationalmannschaft und viele werden ihn nicht vermissen. Der Bruch mit ihm ist seit langem endgültig.”

Nach wie vor sehen die Franzosen in Ribéry einen der Drahtzieher der “Schande von Knysna” bei der WM 2010 in Südafrika. Damals hatten die französischen Spieler offen gegen Trainer Raymond Domenech rebelliert. Auch die Affäre um eine minderjährige Prostituierte hatte den Ruf von Ribéry, der 2007 nach München gewechselt war, schwer beschädigt.

Ribéry: “Ich habe immer alles gegeben”

Nun hat Ribéry keine Lust mehr, ständig für sein Image in Frankreich kämpfen zu müssen. “Ein Ribéry hatte in Frankreich nicht das Recht, Fehler zu machen. Da wurde nur geschaut, was nicht läuft. Mir wurde nichts verziehen”, sagte der 81-malige Nationalspieler dem “kicker”, in dem er auch seinen Abschied verkündete.

In München sei es dagegen anders, ergänzte Ribéry: “Ich habe immer alles gegeben, aber der Klub hat mich auch immer unterstützt, weil er versucht hat zu verstehen, wie ich bin. Deshalb hat das auch funktioniert.” Er sei jemand, “der emotional ist, der Harmonie braucht, und wenn diese Atmosphäre nicht gegeben ist, dann ist es schwer für mich.”

Debüt vor acht Jahren

Aber die Verachtung vieler seiner Landsleute tangiere ihn nicht mehr, so Ribéry: “Es gibt nun mal Menschen, die mich mögen, andere wiederum tun das nicht. So ist das. Ich kann auf jeden Fall in den Spiegel schauen und sagen, dass ich immer alles gegeben habe.” Seine Gründe für den Rückzug seien “rein persönlicher” Natur. Er wolle sich mehr seiner Familie widmen und auch den vielen tollen jungen Spielern in der Nationalmannschaft den Platz überlassen”, sagte Ribéry.

Ribéry wird beim nächsten großen Turnier nun fehlen. Der Offensivmann, der am 27. Mai 2006 für “Les Bleus” gegen Mexiko debütiert hatte, sieht Frankreich für die EM 2016 im eigenen Land aber auf jeden Fall gewappnet: “Man hat bei der WM gesehen, dass man sich über die Zukunft Frankreichs keine Sorgen machen muss.” Und zwar auch ohne den Ungeliebten.

Im Sommer wird das neue Stade de Bordeaux eröffnet. Bei der EM werden hier jeweils 42.000 Zuschauer vier Vorrundenspiele und ein Viertelfinale verfolgen können. Gebaut wird das Stadion von der Schweizer Firma Herzog  de Meuron, die bereits die Münchner Allianz-Arena entwarf. Das Stade de Bordeaux wird über ein bewegliches Dach und viele dünne Masten verfügen. (Quelle: Herzog et De Meuron / UEFA) Das Stade Felix Bollaert-Delelis in Lens wird für die EM extra noch einmal aufgehübscht. Das Stadion wurde bereits 1933 von arbeitslosen Bergbauern errichtet und hatte zu Beginn eine ovale Form. Erst in den Siebzigern nahm es nach und nach seine rechteckige Gestalt an. Bei der EM werden dann bis zu 35.000 Zuschauer auf den Rängen die Spiele verfolgen. (Quelle: Cabinet Cardete  Huet et Atelier Pierre Ferret / UEFA) Die neue Spielstätte von Olympique Lyon, das Stade de Lyon, wird bei der EM Schauplatz von vier Gruppenspielen, einem Achtel- sowie einem Halbfinale sein. Die Arena wird das bisherige Stade de Gerland ersetzen und 2015 fertiggestellt. 58.000 Fußballfans werden hier während des Turniers ihre Nationalteams anfeuern. (Quelle: Populous / UEFA) Das Stade Vélodrome in Marseille ist einer der Hingucker bei der EM 2016 in Frankreich. Wie der Name bereits verrät, beherbergte das Stadion bei seiner Einweihung 1937 noch eine Radrennbahn, die dann aber 1985 entfernt wurde. Durch Umbau- und Renovierungsmaßnahmen ist die Kapazität auf mittlerweile 67.000 Zuschauer angestiegen. (Quelle: Arema-SCAU-D.Rogeon-Benoy-MIR / UEFA) Der Parc des Princes in Paris verdankt seinen Namen dem früher an dieser Stelle gelegenen Wald, der im 18. Jahrhundert als königlicher Jagdforst genutzt wurde. Das gegenwärtige Stadion ist bereits das dritte an diesem Fleck. Das erste öffnete 1897 seine Tore, das zweite 1932, das dritte 1972. Zur EM wird der Prinzenpark nun modernisiert. Dabei stehen die Verbesserung des Komforts für die Zuschauer sowie die Erweiterung der Kapazität auf 45.000 im Mittelpunkt. (Quelle: Agence Roger Taillibert / UEFA) Nicht fehlen darf natürlich das Stade de France in Saint-Denis. Hier gewannen die Franzosen bereits bei der WM 1998 den Titel im eigenen Land und les Bleus hätten sicher nichts dagegen, wenn die Equipe Tricolore am 10. Juli 2016 an gleicher Stätte auch den EM-Pokal in den Nachthimmel recken würde. Für UEFA-Wettbewerbe fasst die Arena übrigens 80.000 Zuschauer, bei einem Konzert der Pop-Band U2 fanden aber auch schon 283.084 Musikfans den Weg in die Stadt nördlich von Paris. (Quelle: Stade de France(r) - Macary, Zublena et Regembal, Costantini – Architectes, ADAGP – Frédéric Aguilhon / UEFA)

Das sind die Stadien der EM 2016

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