Bayerischer Hausärztetag Schaulauf der CSU

Bayerischer Hausärztetag

Licht und Schatten beim bayerischen Hausärztetag: Seehofer springt den Ärzten zur Seite – es ist Wahlkampf. Gleichzeitig sorgt die AOK für Verwunderung: Sie hat den Hausarzt-Vertrag im Freistaat vorzeitig gekündigt.

Von Jürgen Stoscheck

Anhänger des 73b: Horst Seehofer (Archivbild).

© Astrid Schmidhuber / imago

AUGSBURG. Hausarztverträge ohne Honorarobergrenze – dafür will sich Bayerns Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender Horst Seehofer nach der Bundestagswahl bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin starkmachen.

Er sei “ein Anhänger des 73b”, bekannte Seehofer am Freitagabend beim Bayerischen Hausärztetag in Augsburg. Und er werde sich auch persönlich daran messen lassen, dass die Forderung des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV) nach Streichung der Refinanzierungsklausel für die Hausarztverträge in die Koalitionsvereinbarung der nächsten Bundesregierung aufgenommen wird.

Mit Seehofer machte erstmals ein Bayerischer Ministerpräsident dem Hausärztetag seine Aufwartung. Die Hausärzte seien “Hoffnungsträger der Patienten”, warb der CSU-Chef.

Für ihre wertvolle Arbeit benötigten die Hausärzte verlässliche Grundlagen und Rahmenbedingungen. Die CSU werde alles tun, um das zu gewährleisten, versprach er.

Auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) sicherte dem BHÄV die “uneingeschränkte Unterstützung” ihrer Partei zu. Die Hausarztverträge seien kein Hirngespinst, sondern gesetzlicher Auftrag an die Krankenkassen, sagte Stamm.

Gesundheitsminister Marcel Huber (CSU), der am Samstag angereist war, versicherte den Hausärzten: “Sie können sich auf uns verlassen.”

Werben für die HzV

Am Freitagnachmittag war bekanntgeworden, dass die AOK Bayern den geschiedsten Hausarztvertrag, der noch bis zum 30. Juni 2014 läuft, bereits jetzt gekündigt hat.

Der Zeitpunkt der Kündigung kurz vor dem Hausärztetag spreche Bände, erklärte BHÄV-Vorsitzender Dr. Dieter Geis. Die AOK entziehe sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Gleichwohl sei der BHÄV verhandlungsbereit.

Die AOK Bayern habe den Hausarztvertrag “von Anfang an nur halbherzig gelebt”, sagte Geis. Dass es auch anders geht, zeige die “erfolgreiche, innovative Kooperation der AOK Baden-Württemberg und anderer Kassen mit Haus- und Fachärzten”, so der BHÄV-Vorsitzende.

Auch Gesundheitsminister Huber bekannte, er habe sich über die Kündigung der AOK zum jetzigen Zeitpunkt “schon sehr gewundert”. Offenbar gebe es dafür formalrechtliche Gründe.

Er werde sich jetzt dafür einsetzen, dass es ab Mitte 2014 einen neuen Hausarztvertrag mit der AOK gibt, erklärte Huber.

“Die Hausarztverträge laufen gut”, betonte Geis. Insgesamt seien mehr als 1,3 Millionen Versicherte eingeschrieben. Von der besseren Versorgung im Hausarztvertrag profitierten insbesondere chronisch Kranke.

So liege der Anteil der chronisch Kranken bei der AOK unter den rund 562.000 eingeschriebenen Versicherten bei 60 Prozent, erklärte Geis.

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