Über den Gegner im Finale um die deutsche Basketball-Meisterschaft wollte Bambergs Trainer Andrea Trinchieri nicht orakeln.
«Ich habe im Leben gelernt, wenn Du auswählst, machst Du den größten Fehler. Ich werde ein gutes Glas Mojito trinken und mir das Spiel anschauen», erklärte der Coach der Brose Baskets nach dem 3:0 im Playoff-Halbfinale seiner Bamberger gegen ratiopharm Ulm. Am 7. Juni geht es für die Franken in ihrer zehnten Endspielserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft zu hause weiter. Der Gegner dann: ALBA Berlin oder Titelverteidiger FC Bayern, bei deren Duell es nach zwei Spielen 1:1 stand.
«Jetzt haben wir ein paar Tage Pause, die wir sinnvoll und effektiv nutzen werden, um uns auf den nächsten Gegner, wer auch immer das sein wird, vorzubereiten», sagte Trinchieri nach dem 90:70 (42:30). Als Ulms Coach Thorsten Leibenath nach dem verdienten Finaleinzug der Bamberger gerade die Stärken des Hauptrundensiegers rühmen wollte, drohte Trinchieri scherzhaft damit, so lange die Pressekonferenz zu verlassen. «Aus Respekt vor Andreas Gefühlen spare ich mir meine Antwort», versuchte der lächelnde Leibenath aus der Nummer herauszukommen. Aber, dass er den Brose Baskets Großes zutraut, war da schon zu vernehmen gewesen.
Das sehen die Franken selbst nicht anders. «Mit der Mannschaft haben wir gezeigt, dass wir auch größere Aufgaben erfüllen können», frohlockte der glückliche Geschäftsführer Rolf Beyer und «schielte mit einem Auge aufs Finale». Sieben Wochen nach dem unerklärlichen Einbruch im Pokalfinale gegen die EWE Baskets Oldenburg, als Bamberg sieben Minuten vor der Schlusssirene noch mit acht Punkten vorne lag, zeigte sich der sechsmalige deutsche Meister nun gefestigt. Bester Werfer bei Bamberg war der Lette Janis Strelnieks mit 28 Punkten. Bei Ulm kam Nationalspieler Per Günther auf 15 Zähler.
Das bittere Pokalfinale gegen Oldenburg sei eine «heilsame Erfahrung» gewesen, sagte Beyer. «Wir haben gemerkt, woran wir arbeiten müssen.» Diese Erkenntnis soll auch im Endspiel helfen. «Wir haben so viel Selbstvertrauen getankt und so viel Härte im Kopf, dass wir auch härtere Aufgaben bestehen können.»
Gegen die Berliner gab es in der Meisterschaft zwei Siege in zwei Spielen, dazu einen Erfolg im Pokal-Halbfinale. Gegen die Münchner stehen in der Liga-Bilanz ein Sieg und eine Niederlage in der Meisterschaft, dazu zwei weitere Niederlagen im Eurocup. Das spiele alles «keine Rolle», betonte Strelnieks. «Es sind die Finals.»
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