5:0 gegen Zagreb: Bayerns Torejagd geht weiter – FAZ

45 Spiele war Dinamo Zagreb ohne Niederlage, doch die elfmonatige Serie gegen heimische Konkurrenz, auch wenn sie zuletzt gekrönt wurde durch einen 2:1-Sieg gegen den großen FC Arsenal, war nicht die passende Vorbereitung auf den noch größeren FC Bayern. Mit einem spielerisch leichten 5:0-Sieg  schickte der deutsche Meister am zweiten Spieltag der Champions-League-Vorrunde die vorher mutig klingenden Kroaten kleinlaut heim und nahm mit dem wettbewerbsübergreifend zehnten Sieg in Serie Schwung auf für das Bundesliga-Gipfeltreffen am Sonntag gegen Borussia Dortmund.



Das große Champions-League-Quartett

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Christian Eichler



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Nach seinen  fünf Toren eine Woche zuvor gegen Wolfsburg und zwei weiteren am Samstag in  Mainz steuerte Bayern-Mittelstürmer Robert Lewandowski gegen Zagreb drei Tore zum Sieg bei  (21./28./55. Minute). Er komplettierte damit eine Woche für die  Geschichtsbücher, mit zehn Toren in drei Spielen.

„Wenn man von Anfang an konzentriert spielt und und seine Torchancen auch noch macht – dann ist das Spiel nach einer halben Stunde gegessen“, meinte Kapitän Philipp Lahm nach der Tor-Gala. „Wir haben uns viele Torchancen erarbeitet, das Spiel kontrolliert und auch die Konter im Griff gehabt.“ Und zur nächsten Lewandowski-Show meinte der Weltmeister schmunzelnd: „Den brauchst du nicht zu kitzeln. Eine unglaubliche Woche!“



Bayern Munich's Coman congratulates his team mate Costa after he scored a goal against Dinamo Zagreb during their Champions League Group F soccer match in Munich


1:0 für die Bayern: Douglas Costa eröffnet den Torreigen

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Die weiteren Treffer gelangen Douglas Costa, der Torwart Eduardo mit einem  scharfen Flachschuss ins kurze Eck überraschte (13. Minute), und Mario Götze,  der allerdings bei seinem ungenauen Abschluss davon profitierte, dass Eduardo  sich nicht entscheiden konnte, mit welchem Körperteil er den genau auf ihn zukommenden Ball abwehren sollte. Bei der Wahl zwischen Hand und Fuß war ihm der Kopf im Weg.

Lewandowski trifft weiter

Entscheidend für den Ausgang war das so wenig wie der Ausrutscher des bei der Ballannahme strauchelnden Verteidigers Filip Benkovic, dem Thiago Alcántara vor  dem 2:0 den Ball stahl. Nachdem er auch den herausgeeilten Torwart überlaufen hatte, legte der Spanier quer auf Lewandowski, der den leichtesten seiner zehn  Treffer erzielte – hinein ins leere Tor. Und auch bei Lewandowskis Tor zum 4:0  regte sich bei den Kroaten kaum ein Zeichen von Ärger, Protest oder gar Aufbäumen. Sie waren von Beginn an chancenlos und wussten es. Der Ball, den der Pole nach einer abgefälschten Ecke von Costa mit dem Fuß  erwischte, sprang von der Unterkante der Latte auf den Boden, dann wieder ins Spielfeld hinaus – wurde aber als Tor gewertet, weil der Torrichter ihn knapp hinter der Torlinie geortet hatte. Es lagen nur Zentimeter zwischen Ball und Linie, aber sie signalisierten: Lewandowski kann im Augenblick machen, was er will, es gelingt.

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Die anderen Bayern nahmen dieses Gefühl mit in nahezu alle ihre Aktionen. Ein Kunstwerk, wie es nur in diesem kollektiven Selbstgefühl, diesem Fußball-Flow gelingen kann, war dann auch das 5:0. Costa mit der Hacke, Thiago mit dem Außenrist, schließlich Lewandowski mit einem Schlenzer aus der Drehung, es waren die drei Stationen eines Treffers fürs Lehrbuch. Trainer Pep Guardiola schonte Xabi Alonso für das Dortmund-Spiel, für ihn gab Joshua Kimmich als Mann vor der Abwehr ein gelungenes Champions-League-Debüt.

Und schon nach einer halben Stunde hatten auch die anderen Bayern nach und nach in den Sparmodus übergehen können, in dem man den  Ball laufen lässt und verletzungsträchtige Zweikämpfe meidet. So wurde es ein  perfekter Abend für die Bayern: gewonnen, gewirbelt, geschont, alles  zugleich.

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