Die beiden einstigen Bayern-Widersacher Borussia Dortmund und Werder Bremen stecken tief in der Krise. Der BVB kassierte am 8. Bundesliga-Spieltag bei Aufsteiger 1. FC Kln bereits die fnfte Saison-Niederlage und hinkt mit nur sieben Punkten den eigenen Ansprchen meilenweit hinterher.
Noch schlimmer steht es um den viermaligen deutschen Meister aus dem Norden, der beim unangefochtenen Spitzenreiter Bayern Mnchen mit 0:6 unter die Rder kam. Wie Pappfiguren wirkten die Bremer, die nicht einen Torschuss aufs Mnchner Gehuse zustande brachten. Der Rekordmeister kann sich indes auf eine Privataudienz bei Papst Franziskus freuen.
Unterdessen setzten die Verfolger Borussia Mnchengladbach (3:0 bei Hannover 96) und der FSV Mainz 05 (2:1 gegen den FC Augsburg) ihre Erfolgsserien fort. Einen guten Einstand feierte auch Schalkes neuer Trainer Roberto Di Matteo beim 2:0 gegen Hertha BSC.
Werder-Manager Thomas Eichin erhhte am Sonntag den Druck auf den glcklosen Trainer Robin Dutt vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Kln. “Wir werden alle an Ergebnissen gemessen, das wei auch Robin Dutt”, sagte der Geschftsfhrer des sieglosen Schlusslichts im “Doppelpass” des TV-Senders Sport1. Die Partie gegen Kln knnen man “schon als Endspiel bezeichnen. Das hat aber nichts mit dem Trainer zu tun”, erklrte Eichin, der darber hinaus keine Job-Garantie fr Dutt geben mochte. “Ich diskutiere nicht ber die Trainer. Dutt ist nicht der Sndenbock unserer augenblicklichen Misere.”
So brenzlig wie lange nicht mehr ist die Lage in Dortmund. Nach dem bitteren 1:2 in Kln verschrft sich der Ton, die Harmonie scheint dahin. “Sogenannte Fhrungsspieler machen kapitale Bcke. Man darf es gern Krise nennen. Wie auch sonst?” meinte Sportdirektor Michael Zorc frustriert. Trainer Jrgen Klopp forderte nach der dritten Pleite nacheinander: “Wir mssen die Fehler abstellen. Nicht morgen, nicht bermorgen, sondern sofort!”.
Nicht einmal das Comeback von Ilkay Gndogan nach 434 Tagen sowie die Rckkehr von Marco Reus und Henrich Mchitarjan taugten als Stimmungsaufheller. Auch das Trio konnte die Talfahrt des Ex-Meisters nicht stoppen. Der Rckstand auf die Bayern betrgt schon 13 Punkte. Nun will der BVB im Champions-League-Spiel bei Galatasaray Istanbul am Mittwoch den Umschwung schaffen.
Der scheint dem Revierrivalen Schalke 04 mit Keller-Nachfolger Di Matteo bereits gelungen, auch wenn das 2:0 gegen das neben Hannover auswrtsschwchste Team der Liga keine Glanztat war. “Es war sicher kein super spektakulres Spiel”, rumte der italienische Trainer nach dem soliden Heimsieg bei seinem Debt gegen Hertha BSC ein. “Aber fr uns war es in erster Linie wichtig, die drei Punkte zu holen. Die Organisation, die Einstellung, das Zweikampfverhalten haben mir gefallen. Die Spielweise kann man noch verbessern”, lautete das Fazit des 44-Jhrigen. Di Matteo, 2012 als Trainer des FC Chelsea mit einer gnadenlosen Defensiv-Taktik Champions-League-Triumphator ber Bayern Mnchen, freut sich nun auf seine Knigsklassen-Premiere mit Schalke am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) gegen Sporting Lissabon.
Bestens eingestimmt auf das Europa-League-Spiel am Donnerstag gegen Limassol und den Bundesliga-Gipfel gegen die Mnchner drei Tage spter hat sich Mnchengladbach. “Das ist fr die ffentlichkeit wie gemalt”, schwrmte Manager Max Eberl nach dem 3:0 in Hannover. Seit 13 Pflichtspielen sind die Gladbacher unbesiegt, das schafften sie zuletzt in der Saison 1970/71 – und krnten sich schlielich mit dem Meistertitel.
Der scheint fr die Bayern reserviert, die sich gegen Bremen fr das Duell beim AS Rom warmschossen und zuvor noch zur Privataudienz beim Papst fliegen.
Auch fr Leverkusen sah es beim VfB Stuttgart lange nach einer problemlosen Generalprobe fr das Champions-League-Spiel gegen Zenit St. Petersburg aus. Unerklrlich, wie die Werkself noch eine 3:0-Pausenfhrung verspielen konnte.
Auch Bayer-Coach Roger Schmidt verstand nach dem 3:3 die Welt nicht mehr. “Ein normales Spiel gibt es bei uns anscheinend nicht. Man hat gesehen, wie brutal Fuball sein kann.” VfB-Trainer Armin Veh war ebenfalls fassungslos, freute sich aber ber die Moral seiner Truppe: “Wir haben Herz gezeigt und einen groen Aufwand betrieben.”
Am Sonntag verpasste der kriselnde Hamburger SV beim 1:1 (1:1) gegen die TSG 1899 Hoffenheim den ersten Heimsieg seit dem 4. April.