Zwei Hattricks und ein Hakenkreuz

Hamburg.  Robert Lewandowski musste nach seinem Rekord-Hattrick noch einmal nachfragen, für Cristiano Ronaldo war der x-te Dreierpack ganz selbstverständlich “spektakulär”: Beim Wettschießen in der EM-Qualifikation war der polnische Bayern-Star schneller als der Weltfußballer, der ungleich selbstbewusstere Portugiese erzielte allerdings die wichtigeren Tore.

“Waren es vier Minuten?”, wollte Lewandowski nach dem 4:0 der Polen gegen Georgien von einem Reporter wissen. Ja, die drei Treffer des 26-Jährigen in der turbulenten Schlussphase (89./90.+1/90.+3) waren der schnellste Hattrick in der Geschichte der EM-Qualifikation. Und natürlich “der schnellste in meiner Karriere”, wie der Bayern-Stürmer feststellte. Zudem zog er mit nun 26 Länderspieltoren an Zbigniew Boniek (24), Starspieler der 80er-Jahre und jetzt Verbandspräsident, vorbei. Noch wichtiger war allerdings, dass Polen die Tabellenführung in der Gruppe D vor Weltmeister Deutschland behauptete und die EM 2016 in Frankreich schon ganz nahe ist.

Fast 90 Minuten lang hatten sich die Polen gegen Georgien gequält, trotz mehrerer guter Chancen lediglich ein Tor durch den ehemaligen Leverkusener Arkadiusz Milik (62.) erzielt. Dann begann die Show des Kapitäns. Den bisherigen Rekord hielt Robbie Keane. Der Ire hatte am 10. Oktober 2014 beim 7:0 gegen Gibraltar zwölf Minuten für seinen Hattrick benötigt. Noch schneller als Lewandowski war 1999 der Türke Arif Erdem, der gegen Nordirland in drei Minuten dreimal traf – jedoch mit der Halbzeitpause dazwischen.

Auf eine knappe halbe Stunde verteilte Ronaldo seine drei Tore bei Portugals 3:2 in Armenien. Während für Lewandowski der dritte Hattrick der Profikarriere, der erste in der Nationalmannschaft, etwas Außergewöhnliches war, sind Dreierpacks des Weltfußballers Ronaldo alltäglich. Acht verbuchte der 30-Jährige allein in dieser Saison mit Real Madrid, den dritten in der Selecção empfand er dennoch als “außergewöhnlichen Moment”. Ohne ihre “Tormaschine”, so Teamkollege Nani, hätten die Portugiesen in der Gruppe I Platz eins an Dänemark verloren.

Über dem Wettschießen der Stars liegt der Schatten eines Nazi-Skandals. In Split hatten kroatische Fans vor dem 1:1 gegen Italien den Rasen so präpariert, dass sich darauf ein viele Meter großes Hakenkreuz abzeichnete. Dennoch wurde das Spiel angepfiffen und live im Fernsehen in alle Welt übertragen. Verbandspräsident Davor Suker war wütend. “Wir haben Probleme mit unseren Fans. Sie respektieren keine Regeln”, sagte der WM-Torschützenkönig von 1998. Kroatien droht nun eine drakonische Strafe, Suker fürchtet sogar einen EM-Ausschluss. Das Spiel hatte bereits vor leeren Rängen stattgefunden – die Strafe für rassistische Auswüchse der Fans Ende März beim 5:1-Sieg gegen Norwegen.

Sportlich ganz unten ist Griechenland. Nach dem 1:2 auf den Färöer liegt der Europameister von 2004 auf dem letzten Platz der Gruppe F. “Nationale Erniedrigung” titelte die Zeitung “To Proto Thema” nach der erneuten Schmach gegen den Außenseiter. Bereits das Hinspiel in Griechenland hatten die Inselkicker mit 1:0 gewonnen.

Mit knappen Auswärtserfolgen haben England und Österreich Riesenschritte zur EM gemacht. Wayne Rooney machte mit seinem späten Tor zum 3:2 gegen Slowenien (86. Minute) den sechsten Sieg im sechsten Qualifikationsspiel für die “Three Lions” perfekt. Ein spektakulärer Fallrückzieher von Marc Janko in der 33. Minute bescherte Österreich einen 1:0-Erfolg in Russland. Hinter dem souveränen Spitzenreiter der Gruppe G festigte Schweden seinen zweiten Tabellenplatz. Beim 3:1 (3:0) gegen Montenegro trafen der frühere Hamburger Marcus Berg (38.) sowie Superstar Zlatan Ibrahimovic (40./44.) für die Skandinavier.

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