Am Wegrand entlang der Würzburger Straße gegenüber der Grießmühle in Kürnach stand seit 1707 bis vor wenigen Jahrzehnten ein Bildstock. Dieser zeigte auf der Vorderseite „Georg den Drachentöter“ mit der Stifterinschrift und auf der Rückseite die „Heilige Familie“.
Nur durch Zufall wurde dieser Bildstock in der Grießmühle wiederentdeckt. Und gemeinsam mit dem Mühlenbesitzer beschloss die Gemeinde Kürnach, den Bildstock restaurieren zu lassen und an historischer Stelle im Rahmen des neu geschaffenen Bachrundweges Kürnach-Pleichach wieder zu errichten.
Aufwendige Restaurierung
Der Bildstock wurde von Bildhauer Tilmar Hornung aus Bergtheim restauriert, ein Abdruck gestaltet und nun an historischer Stelle wieder aufgebaut. Schadhafte Stellen wurden ausgebessert, die Inschrift verdeutlich. Wichtigste Aufgabe war das Reinigen, das Ergänzen von Fehlstellen und das Festigen des Steins.
Bürgermeister Thomas Eberth freut sich über den Wiederaufbau an historischer Stelle. „Dieses steingewordene Zeichen Kürnacher Frömmigkeit soll am Bachrundweg den Kürnachern sowie den Nutzern des Rad- und Wanderweges die Möglichkeit bieten, innezuhalten“, so Eberth.
Für die Renovierung gewährt der Bezirk Unterfranken zur Förderung der Denkmalpflege einen größeren Betrag. Die Gesamtkosten belaufen sich auf insgesamt 16 000 Euro.
Auch Bildhauer Tilmar Hornung ist begeistert von diesem Bildstock: „Da alle Seiten mit Motiven gestaltet sind, war die Renovierung eine zeitaufwendige Arbeit, die aber viele Freude machte“. Der reich mit den Assistenzfiguren St. Anna und St. Michael, Engelsköpfen und Fruchtgehängen aus Trauben und Äpfeln sowie dem Wappen eines Müllers ausgestattete Bildstock gibt auch die Namen des Stifterehepaares und den Grund für die Stiftung bekannt: „Anno 1707 haben die ehrsamen Jörig (Georg) Greutlich, Anna Agata sein eh(e)lige Hausfrau dießes Bilt Jesus Maria und Josef und der aller Hl. Dreif(faltigkeit) Zu ehrn aufricht lass“. Und auch wohl zu Ehren des Namenspatrons von Jörg Greutlich, dem Stifter und der Namenspatronin seiner Frau Anna.