Zukunftsplanung in München – Bayern feilt an den Zwanzigerjahren

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Im Herbst 2006 war der FC Bayern etwa so gut wie Schalke 04 heute. In der Tabelle fand man die Münchner auf durchaus ehrenwerten Plätzen, sie waren mal Dritter, mal Vierter, mal Fünfter, aber halt nicht Erster, und jenseits der Tabelle waren sie ein Folklorebetrieb mit einer folkloristischen Debattenkultur.

Anders als bei Schalke wurde die Folklore allerdings von keinem Fleisch- (Tönnies), sondern von einem Rostbratwurst-Magnaten (Hoeneß) verantwortet, der sich immer wunderbar aufregen musste. “Du prostituierst dich für Manchester United”, soll Hoeneß dem Spieler Owen Hargreaves damals vor versammelter Mannschaft zugerufen haben, was kurz darauf als Tatsache in den versammelten Zeitungen landete.


Bundesliga Guardiola vor Schalke-Spiel


Guardiola vor Schalke-Spiel

“Wir müssen unser Leben weiterleben, we cannot stop”

Bayern-Trainer Pep Guardiola plädiert nach den Terror-Ereignissen für eine Rückkehr zur Normalität. Mit den Nationalspielern habe er gesprochen – “sie sind okay”.

Tatsächlich hatte der junge Engländer damals Ungeheuerliches gewagt: Er war bereit, sich vom englischen Spitzenklub verführen zu lassen, wobei der englische Spitzenklub sich keinesfalls lumpen lassen wollte. 25 Millionen Ablöse bot Manchester dem FC Bayern, der das unmoralische Angebot aber empört ablehnte. Die Bayern drohten damals sogar, als unabhängige Instanz die finsteren Gesellen von der Fifa einzuschalten, wegen eines unlauteren Abwerbeversuchs.

Zeiten ändern sich

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Als Manchester United in diesem Sommer den Münchner Bastian Schweinsteiger umschwärmte, haben die Bayern keine Protestnote mehr verfasst. Wenn sie überhaupt jemand eingeschaltet hätten, dann höchstens ein Speditionsunternehmen, das Schweinsteiger beim Packen hilft.

Seit Herbst 2006 hat sich die Fußballwelt stark verändert: Die Tabellenschwankungen der Bayern bestehen heute nur noch darin, ob sie fünf, sieben oder 17 Punkte Vorsprung haben, und der Klub muss auch nicht mehr fürchten, dass ein Spieler, den er wirklich behalten will, aus sportlichen Gründen zu Manchester United überläuft.

Sportlich hat Manchester einem jungen Bayern-Profi im Jahr 2015 nicht mehr allzu viel zu bieten – es sei denn, man steht zufällig auf einen grandiosen Humoristen als Trainer, der seinen Humor allerdings zu sehr eigenen Bedingungen unter die Leute bringt. Louis van Gaal findet ja, dass er als Standortvorteil schon ausreicht, um Spieler zum Wechsel zu überreden. Der sehr spezielle Charme des Niederländers hat immerhin Bastian Schweinsteiger, 31, noch locken können.


Football: FIFA World Cup 2018 Qualifiers


Douglas Costa bei der Seleção

Seleção praktiziert den Bayern-Stil

Brasiliens Nationalteam lässt sich stilistisch von Guardiola inspirieren, dies kommt besonders Douglas Costa zugute.

Analyse

Owen Hargreaves ist 2007 dann übrigens doch nach Manchester gewechselt, und die beleidigten Bayern haben es damals nicht versäumt, auf der eigenen Homepage darauf hinzuweisen, dass sie dafür wenigstens mit “einer Transfersumme in Bundesliga-Rekordhöhe” entschädigt würden. 25 Millionen im Sommer 2007 – hochgeschätzt aufs Jahr 2015 würde man damit etwa im Kevin-De-Bruyne-Siebzig-plus-Bereich landen.

Wahrscheinlich war Owen Hargreaves der letzte Spieler, den die Bayern verloren haben, obwohl sie ihn auf gar keinen Fall verlieren wollten. Um Toni Kroos haben sie sieben Jahre später nur noch symbolisch gekämpft, sie fanden ihn schon nett und auch ein bisschen wichtig, aber eben nicht so wichtig, dass man ihm dafür das Gehalt aufblasen müsste (das eingesparte Geld verdient jetzt übrigens der deutlich ältere Arturo Vidal). Abgesehen von dieser sehr umstrittenen Entscheidung haben sich die Bayern zuletzt so klar wie selten zuvor zur Uli-Hoeneß-Doktrin bekannt, wonach der FC Bayern “ein Käufer- und kein Verkäufer-Verein” sei.

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