Wird am Ende alles wieder gut? Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat nach dem Rücktritt von Doktor Müller-Wohlfahrt versöhnliche Töne angeschlagen.
„Ich habe mit ihm am Dienstag telefoniert. Wir sind auf einer vernünftigen Basis. Er wird immer ein Teil der FC-Bayern-Familie und eine bedeutende Persönlichkeit bleiben“, erklärte Rummenigge nach dem 6:1 der Bayern im Champions-League-Viertelfinale gegen Porto.
Was in der Kabine passiert, bleibt in der Kabine
Vertragen ja, aber eine eine Rückkehr des Medizinmanns, der fast 40 Jahre beim deutschen Fußball-Rekordmeister als Arzt tätig gewesen war, schloss Rummenigge erst einmal aus. „Er hat diese Entscheidung gefällt, dabei sollten wir es belassen. Er hat für uns Großartiges geleistet. Wir haben sowohl fachlich als auch menschlich eine hohe Wertschätzung“, sagte er. „Ich war im übrigen damals der erste Spieler, der bei ihm auf der Pritsche gelegen hat, damals noch in der alten Praxis am Marienplatz.“
Aus den Vorfällen nach dem Hinspiel in Porto (1:3) macht der Europameister von 1980 jedoch auch weiterhin ein Geheimnis: „Ich kann dazu nur eins sagen: Es gibt ein Arztgeheimnis, es gibt aber auch ein Kabinengeheimnis. Ich möchte das auch in der Kabine belassen. Das haben wir immer so gehandhabt.“
„Mit 73 reagiert man nicht so beleidigt!“
Zuvor hatte Franz Beckenbauer den Rücktritt von Müller-Wohlfahrt am Dienstag einerseits „bedauert“, aber auch Unverständnis geäußert. „Jetzt wird er fast 73 Jahre und reagiert dort so beleidigt. Da warte ich doch ab und treffe nicht in der Nacht noch die Entscheidung“, sagte der „Kaiser“ bei Sky.
Müller-Wohlfahrt und seine Mitarbeiter hatten am vergangenen Donnerstagabend völlig überraschend und mit sofortiger Wirkung ihre Ämter beim FC Bayern niedergelegt. Er hatte behauptet, die medizinischen Abteilung sei hauptverantwortlich für die Niederlage in der ersten Viertelfinalpartie gemacht worden. Die Bayern beklagen aktuell eine Reihe von verletzten Profis.