WM – Löws Hoffnungsträger gehen am Stock

Kapitän Philipp Lahm zwickt die Wade, sein Stellvertreter Bastian Schweinsteiger plagt sich mit einer Entzündung der Patellasehne herum, Torwart Manuel Neuer schmerzt die Schulter und Miroslav Klose sucht nach vielen Verletzungspausen seine Form: Kurz vor dem Start der WM-Vorbereitung am Mittwoch gehen einige Hoffnungsträger der deutsche Nationalmannschaft förmlich am Stock.

Wenn die DFB-Auswahl ihr WM-Trainingslager im idyllischen St. Leonhard in Südtirol bezieht, ist zunächst mal die medizinische Abteilung des DFB-Teams gefordert, um die Spieler für die anstehende Vorbereitungs-Tortur bis zum 31. Mai fit zu bekommen.

Muskuläre Probleme wie bei Bayern-Profis Thomas Müller und Toni Kroos, die beim DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund (2:0) in der Verlängerung mit Wadenkrämpfen zu kämpfen hatten, sind für die drei Ärzte und vier Physios noch das geringste Problem.

Der Kaiser ist optimistisch

Und so ganz nebenbei soll noch Sami Khedira, der am kommenden Samstag noch mit Real Madrid das Champions-League-Finale in Lissabon gegen Stadtrivale Atlético bestreitet, nach seiner langen Verletzungspause und seiner verspäteten Anreise ab kommender Woche wieder WM-tauglich gemacht werden.

Deutschlands Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer beruhigt aber die Schwarzmaler: “Jogi Löw hat bis zur WM vier Wochen Zeit, die Spieler regenerieren zu lassen. Ich bin sicher, Fitness wird kein Problem sein in Brasilien”, so der 68-Jährige in der “Bild”.

Dennoch fieberte Joachim Löw zu Wochenbeginn dem Anruf von DFB- und Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt entgegen, der den Bundestrainer über das Ergebnis der MRT-Untersuchung bei Lahm und Neuer informieren wollte. Die Betroffenen machten am Wochenende Löw vor der ausführlichen Untersuchung aber Hoffnung.

Lahm und Neuer geben vorsichtig Entwarnung

“Es hat sich ein bisschen was verschoben im Sprunggelenk. Die Kapseln haben vielleicht ein bisschen was abbekommen. Aber wir sind alle zuversichtlich”, sagte der 30-jährige Lahm, der am Samstag wegen einer Verletzung am Wadenbeinkopf mit schmerzverzerrtem Gesicht vorzeitig vom Platz gehumpelt war. Neuer verletzte sich gegen den BVB an der rechten Schulter, konnte bei der Siegerehrung den Pokal nur mit dem linken Arm stemmen. Eine Schultereckgelenksprengung, wie zunächst befürchtet, schloss der 28-Jährige selbst aus.

Schweinsteiger, ebenfalls einer von Löws Schlüsselspielern, konnte wegen einer Reizung der Patellasehne gar nicht erst auflaufen. “Ich habe mit Bastian und Dr. Müller-Wohlfahrt telefoniert. Beide waren sehr optimistisch, dass Bastian am Montag oder Dienstag schmerzfrei sein müsste und ab Mittwoch bei uns im Trainingslager vollumfänglich trainieren kann”, sagte Löw und gab damit zumindest bei Schweinsteiger Entwarnung. “Ich bin zuversichtlich, dass ich Mitte oder Ende der Woche wieder trainieren kann”, sagte der 29-Jährige selbst.

Ähnlich wie Schweinsteiger wird es auch DFB-Rekordtorjäger Klose in Südtirol langsam angehen lassen. Der 35 Jahre alte Italien-Legionär machte Löw angesichts des Stürmer-Notstands in der DFB-Auswahl ebenfalls Hoffnung. “Ich bin zwar nicht in absoluter Top-Form, um morgen eine WM spielen zu können. Aber es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Ich brauche die zehn Tage Vorbereitung sowie die zwei Testspiele, um in den Rhythmus zu kommen. Dann bin ich 100 Prozent fit und voll da”, sagte er der “Welt am Sonntag”.

VIDEO – DFB-Stars: Volland mit Vollgas zur WM?

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