
Flüchtlinge am Montag (23.11.15) in Wegscheid. Sie müssen durch den Schnee zur Registrierung.
Bis zum 5. Dezember soll das Zelt im acht Kilometer von Wegscheid entfernten österreichischen Nebelberg stehen, sagte der zweite Bürgermeister von Wegscheid, Lothar Venus. Im Moment werde das Gelände einer Nebelberger Firma mit Beton und Kies befestigt, so der Bürgermeister von Kollerschlag, Franz Saxinger, bald werde mit dem Zeltaufbau begonnen.
Wenn die winterfeste Unterbringung fertig ist, sollen die Flüchtlinge laut Saxinger mit Bussen ohne Zwischenstopp zu den bayerischen Registrierungszentren gebracht werden – eine Erleichterung für die Flüchtlinge und die beiden grenznahen Kommunen.
Provisorische Lösungen
Unterdessen hat die Bundespolizei am Bahnhof in Passau sechs kleine Zelte am Gleisbereich aufgestellt. Eine Notfalllösung für den Fall, dass es in den kommenden Tagen stärker schneit. Auch die freiwilligen Helfer stellen sich auf der Winter ein. Das Essen für die Flüchtlinge bereiten sie nun in einem Raum vor, nicht mehr im Freien.
Angst vor dem Erfrieren
Die meisten Flüchtlinge kennen den Winter aus ihrer Heimat. Auf ihrer wochenlangen Flucht über die Balkanroute wurde die Kälte jedoch zu einer weiteren Strapaze. “In Slowenien haben wir eine Nacht in einem Zelt geschlafen, wo es so kalt war, dass wir Angst hatten zu erfrieren”, erzählt Omar aus Syrien. Er hat in Wegscheid zwei Pullover übereinander an, seine Jacke und sein Gepäck hat er auf der Flucht verloren. Die eiskalten Nächte in Slowenien sind den meisten Flüchtlingen in Erinnerung geblieben, so auch Tareq: “Jetzt sind wir hier. Hier ist es warm und es geht mir viel besser.”
In Freilassing sollen Container aufgestellt werden
Im oberbayerischen Freilassing steht ein ehemaliges Möbellager zur kurzzeitigen Unterbringung von Asylbewerbern zur Verfügung. Unmittelbar nach dem Grenzübertritt werden die Migranten in beheizten Zelten versorgt, die aber nach Auskunft eines Sprechers der Bundespolizei demnächst durch Container ersetzt werden sollen. Auch am Rosenheimer Bahnhof, wohin Flüchtlinge aus der Tiroler Grenzstadt Kufstein in Zügen gebracht werden, ist das Zelt beheizt und soll schon bald Containern weichen.
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