Karlsruhe – Königstransfer Arturo Vidal hat im ersten Pflichtspiel seine Chef-Ambitionen unterstrichen. Der Neuzugang übernahm beim Elfmeter die Verantwortung – und verwandelte.
Vidal und Elfmeter haben eine Tradition. Wenn es um das Vollstrecken von Strafstößen geht, schreckt Bayerns Königstransfer Arturo Vidal auch vor großen Namen nicht zurück. Bereits bei seiner ersten Gelegenheit für seinen neuen Arbeitgeber schlug der 28-Jährige eiskalt zu und traf zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung
im DFB-Pokal gegen den FC Nöttingen
. Und das, obwohl mit David Alaba und Robert Lewandoski arrivierte Schützen auf dem Feld standen. Doch der Chilene schnappte sich den Ball, wohl auch um seine Ansprüche als Führungsspieler geltend zu machen. Thomas Müller, der etatmäßige Elfmeterschütze des deutschen Rekordmeisters, saß nur auf der Ersatzbank. Dabei war vorher nicht eindeutig ausgemacht, dass der Chilene antreten sollte. „Ich glaube, Arturo und Lewy waren eingeteilt. Aber ich bin mir nicht sicher“, meinte Philipp Lahm später.
“Wenn wir die Champions League gewinnen wollen, muss ich die Elfmeter schießen”
Bereits bei seinem Ex-Verein Juventus Turin soll Vidal mit den Worten “wenn wir die Champions League gewinnen wollen, muss ich die Elfmeter schießen” vorstellig geworden sein, wie ein chilenischer Journalist unserer Redaktion mitgeteilt hat. Allerdings war bei der “Alten Dame” Andrea Pirlo Teamkollege von Vidal. Und an der Koryphäe war für den Südamerikaner zunächst kein Vorbeikommen. Erst als die italienische Legende zweimal vom Punkt scheiterte wurde der “Krieger” Strafstoßschütze Nummer eins.
In seinen vier Spielzeiten bei “Juve” lief der Chilene 19-mal in Serie A und Champions League vom Punkt an und erzielte 13 Treffer. Im Champions-League-Finale der Vorsaison mussten sich die Italiener trotz Vidals vollmundiger Ankündigung dem FC Barcelona mit 1:3 geschlagen geben. Die Möglichkeit sich aus elf Metern auszuzeichnen hatte der Südamerikaner in diesem Endspiel allerdings nicht.
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Für Leverkusen trat Vidal erst in seiner vierten Saison vom Punkt an
Die erste Station des Chilenen in Europa war Bayer Leverkusen. Als 20-Jähriger heuerte Vidal bei der “Werkself” an. In den ersten drei Spielzeiten verdiente sich der Chilene seine Sporen als beinharter und mit Spielübersicht ausgestatteter defensiver Mittelfeldspieler. Erst in seiner vierten Saison war er für die Strafstöße zuständig. Gestandene Profis wie Michael Ballack und Simon Rolfes ließen dem damals 24-Jährigen den Vorzug. Wettbewerbsübergreifend trat Vidal achtmal an und blieb dabei ohne Fehlschuss.
Das daraus resultierende Selbstvertrauen nahm er allem Anschein nach mit nach Turin. In München jedoch war Thomas Müller bis zuletzt der unbestrittene Elfmeterschütze. Allerdings versagten der Bayern-Ikone kürzlich bei der Chinareise die Nerven aus elf Metern. Wer letztendlich beim FC Bayern als Strafstoßschütze Nummer eins in die Saison geht, zeigt sich erst, wenn beide Spieler gemeinsam auf dem Platz stehen und ein Elfmeterpfiff ertönt.
Nach den Querelen um einen möglich Wechsel von Mario Götze und die unklare Zukunftsplanung von Trainer Pep Guardiola sollten die Münchner tunlichst versuchen die Baustelle “Elfmeterschütze-Nummer-Eins” erst gar nicht zu eröffnen.
Die Top-Elferschützen
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