Dortmund/München
Fußball-Weltmeister Mario Götze rechnet bei seiner Rückkehr nach Dortmund erneut mit einem Pfeifkonzert der BVB-Fans. „Das kenne ich ja schon, und es macht mir nicht wirklich etwas aus“, sagte der 22-Jährige. An diesem Sonnabend (18.30 Uhr) tritt der Nationalspieler mit dem FC Bayern zum Bundesligaspiel bei Borussia Dortmund an.
Für Götze, der zwölf Jahre für Dortmund spielte und im Sommer 2013 für eine Ablösesumme von 37 Millionen Euro zu den Bayern wechselte, hat auch das entscheidende WM-Tor die Anti-Stimmung in seiner alten Heimat nicht beeinflusst: „Ich habe das ja auch schon unmittelbar nach der WM erlebt. Ich denke, dass sich daran nichts geändert hat“, sagte der Offensivspieler.
Am 23. November 2013 hatte Götze erstmals nach seinem Wechsel nach München mit den Bayern in Dortmund gespielt. Beim 3:0-Sieg der Gäste erzielte er den Führungstreffer, verzichtete aber aus Respekt vor den Dortmundern auf einen Torjubel.
Starke Borussia
Erst zehnmal verlor Pep Guardiola – er ist seit 2013 im Amt – mit Bayern München ein Pflichtspiel. Drei dieser Niederlagen gab es gegen Borussia Dortmund. Am 27. Juli 2013 gewann der BVB die Supercup-Partie mit 4:2, am 12. April 2014 siegten die Dortmunder im Bundesligaspiel in München mit 3:0. Am 13. August 2014 setzte sich die Borussia schließlich erneut im Supercup gegen die Münchner mit 2:0 durch. Insgesamt spielte der BVB in der Bundesliga 45-mal zuhause gegen den FC Bayern. Die Bilanz: 14 Siege, 18 Remis, 13 Niederlagen.
Zwar erwartet der Vize-Meister den Titelverteidiger, ein echtes Spitzenspiel ist die Partie der beiden Teams dieses Mal aber nicht. Die Münchner führen die Liga mit großem Vorsprung an, die Dortmunder machen sich als Tabellenzehnter noch vage Hoffnungen auf die Teilnahme an der Europa League.
Bayern-Trainer Pep Guardiola hat derweil die Finalwochen der Saison ausgerufen. „Wir sind jetzt im April, und der April entscheidet alles. Jetzt ist jedes Spiel ein Finale“, sagte der Spanier mit Blick auf sieben Pflichtspiele in den kommenden 21 Tagen entschlossen. Dort wird sich zeigen, ob der Rekordmeister weiter vom erneuten Triple (dies gelang 2013) träumen darf oder in eine schmerzvolle Analyse gehen muss.
„Obwohl diesmal vieles anders ist als in der Vergangenheit: Es ist trotzdem ein Heimspiel von Borussia Dortmund, und die haben wir generell im Vorfeld noch nie abgeschenkt“, sagte BVB-Coach Jürgen Klopp, mochte aber trotz Zuversicht „keine allzu dicke Lippe riskieren“.
Seit sieben Partien hat der BVB in der Bundesliga nicht mehr verloren. Bayerns Hochglanz-Spielzeit bekam zuletzt bei der Heimniederlage gegen Gladbach dagegen einen Kratzer. Dazu drücken Ausfälle wie die von Arjen Robben, David Alaba und Franck Ribéry auf die Stimmung.
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