Weltfußballer-Wahl: Warum Neuer trotzdem ein Sieger ist
Manuel Neuer wusste es bereits vorher: Noch vor der Fifa-Gala in Zürich bezeichnete der Fußball-Nationaltorwart seine (erfolgreicheren) Kollegen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi als die “beiden weltweiten Marken”. Der Ballon d’Or ging tatsächlich nicht an ihn, sondern an den Portugiesen Ronaldo – wie zu erwarten war. Und eines lässt sich sagen: Die globale Strahlkraft der eigenen Marke hat Real-Spieler Ronaldo bei seiner Wahl zum Weltfußballer bestimmt nicht geschadet. Deshalb wiederholte Neuer nach der Zeremonie, bei er sogar hinter Messi landete: “Das ist egal. Es ist ja kein Unbekannter, der Nummer zwei ist. Das sind Weltmarken, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi.”
Ganz so traurig muss Neuer aber nicht so sein. Denn zumindest in der Heimat ist er sowieso der Sieger. So bezeichnet ihn das Sport-Beratungsunternehmen Repucom als “Deutschland vermarktbarsten Fußballer”. Neuer punktet unter anderem mit der höchste Beliebtheit bei seinen Landsleuten – aller Sportler. Das Thema seiner “Niederlage” greifen in den Stunden nach der Veranstaltung wohl auch deshalb einige Marken in den sozialen Netzwerken auf, unter anderem Sixt und Neuers Werbepartner Coke Zero (“Kein Neuer Weltfußballer”) sowie Allianz.
Laut Repucom gilt der Torwart bei 80 Prozent der Deutschen als Trendsetter und 84 Prozent finden ihn vertrauenswürdig. Doch eine Tatsache bleibt: “Da Unternehmen mit dem Einsatz von Testimonials oft einen Imagetransfer beabsichtigen und ihre eigenen Produkte emotional aufladen wollen, bieten sich Torjägern einfach bessere Chancen, sich in den Mittelpunkt zu spielen. Mit ihnen verbinden Fans häufig die ganz besonderen Momente und für diese Sportler begeistern sie sich oftmals stärker”, erklärt Andreas Ullmann, Repucoms Director Consulting und Business Development. Ein Vorteil also für die offensiven Ballkünstler Ronaldo und Messi. Deshalb verfügen nur wenige Torhüter über hochdotierte Werbeverträge. Repucom schätzt Neuers jährliche Einnahmen durch Allianz, Coca-Cola, Adidas und Co. aber immerhin auf etwa zwei Millionen Euro.
Dass man es als Torhüter trotzdem zum international eingesetzten Werbebotschaft bringen kann, hat Oliver Kahn mit Engagements unter anderem in Asien gezeigt: Der Ex-Bayern-Keeper hatte es auch einmal unter die besten Drei bei der Fifa-Wahl geschafft – und musste sich dann geschlagen geben.
Weltfußballer-Wahl: Warum Neuer trotzdem ein Sieger ist
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