Vor Spiel vier: Bayern hoffen auf den "Krieger"


München – Vor dem vierten Finale gegen Bamberg am Mittwoch sehnen Bayerns Basketballer die Rückkehr von Anton Gavel herbei.

Die Nachricht des Tages kam aus der Heimat. Doch sie gehört zu jenen, die hinter der spektakulären Bundesliga-Endspielserie zwischen dem FC Bayern und den Baskets Bamberg derzeit wenig Beachtung finden. Auch wenn die U14 der Münchner Korbjäger genau das schaffte, was die Profis gerne wieder erreichen würden. Der Nachwuchs krönte sich zum Deutschen Meister, Titel Nummer zwei also nach der NBBL, den das Jugendprogramm des FC Bayern in diesem Frühjahr einspielte.


Die ganz große Krone allerdings droht dem Verein nun zu entgleiten. Nach dem 79:91 am Sonntag in Bamberg hat der potente Herausforderer aus Nordbayern alle Trümpfe in der Hand. Dem Team von Trainer Svetislav Pesic bleibt im morgigen vierten Duell (20 Uhr/Sport1) vorerst nicht mehr als die Option, wenigstens einen finalen Showdown am Sonntag in Bamberg zu erzwingen.

Bei der Fangemeinde immerhin ist die Begeisterung ungebrochen. Obwohl die Bayern den Verkauf von vornherein auf den Postleitzahlenbereich von Stadt und Region München beschränkten, trudelten dem Vernehmen nach rund 25 000 Ticketanfragen für das nun definitiv letzte Saison-Heimspiel ein. Selbst Gesuche der Kickerprominenz konnten nur mit einiger Mühe erfüllt werden.

Und die Bayern haben sie ja auch noch, die Hoffnung, dass der Anhang mehr als nur die Bamberger Meisterkür zu sehen bekommt. Kapitän Bryce Taylor etwa setzt vor allem auf den Faktor „Erfahrung“. In der Tat: Während Bamberg seit Rückrundenbeginn ziemlich geradlinig durch die Saison rauschte – bis hin zu den glatten 3:0-Serien in den beiden ersten Playoffrunden – waren die Bayern in dieser Achterbahn-artigen Spielzeit schon des öfteren mit Rückschlägen konfrontiert. Und ließen ziemlich zuverlässig eine Reaktion folgen. „Gerade im Halbfinale waren wir in exakt der selben Situation“, sagte Taylor, „es gehört zu den Charakteristiken dieser Mannschaft, wieder aufzustehen.“

Ob ein ähnlicher Kraftakt wie gegen ALBA Berlin (3:2 nach 1:2) allerdings tatsächlich wieder gelingen kann, wird vor allem von der Münchner Defensivarbeit abhängen. Es wird mehr nötig sein als am Sonntag nach dem Wechsel, als Bamberg das Tempo verschärfte und die Bayern phasenweise regelrecht Spalier standen. Während des verhängnisvollen 14:0-Laufs, mit dem die Gastgeber letztlich das Spiel entschieden, hatte Trainer Svetislav Pesic kein einziges Foul seiner Profis registriert. „Das war unsere schlechteste Defensivleistung in dieser Saison – mit dieser Intensität kannst du hier nicht gewinnen“, sagte er. Sein Bamberger Widerpart Andrea Trinchieri ahnte schon, welche Konsequenzen das für das vierte Duell mit sich bringen könnte. Was er am Mittwoch erwarte, wurde der Italiener gefragt. Antwort: „Krieg“.

Eine Angelegenheit, der die Bayern wohl entspannter entgegensehen würden, wenn sie sich der Dienste von Anton Gavel sicher sein könnten. Schon das zweite Finale war dem Noch-Meister aus den Händen geglitten, als der Defensiv-Experte ausschied (Muskelverletzung an der Hüfte). Auch am Sonntag fehlte er vor allem in der zweiten Halbzeit an allen Ecken und Enden. „Ich weiß nicht, ob wir mit ihm gewonnen hätten“, sagte Pesic, „aber seine Erfahrung hätte uns weitergebracht.“

Ob der Routinier allerdings morgen wieder mitmachen kann, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Taylor immerhin ist noch vorsichtig zuversichtlich. „Anton ist ein Krieger“, sagte er, „wenn es irgendwie machbar ist, dann wird er sicherlich spielen.“

VON PATRICK REICHELT

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