Solch optimistische Töne hat man aus der Bundesliga zuletzt kaum noch gehört. „Guangzhou plant Überraschung gegen die Bayern“, hieß es auf der Internetseite des Internationalen Fußball-Verbandes (Fifa). Und für manchen, den hierzulande schon seit einer Weile die Langeweile plagt, wäre das ja gewiss eine schöne Vorstellung: dass da irgendwo auf der Welt – und sei es eben in China – eine Fußballdenkfabrik unter Aufwendung aller in Frage kommenden Ressourcen an einer Strategie arbeitet, mit deren Hilfe den Münchnern vielleicht doch mal wieder beizukommen ist, wenn es um etwas geht. Es ist aber halt nur eine Überschrift.
Guangzhou Evergrande, der Gegner der Bayern im Halbfinale der Klub-Weltmeisterschaft in Marokko, mag der neue Stern des asiatischen Vereinsfußballs sein. Ein Symbol auch der chinesischen Lust, die (kapitalistischen) Spiele der westlichen Welt nicht nur mitzuspielen, sondern nach Möglichkeit sogar für sich zu entscheiden. In diesem Fall mit Millioneninvestitionen in südamerikanische Stars und einen Trainer, der 2006 mit Italien die Weltmeisterschaft gewann, Marcello Lippi. Doch der Meistercoach selbst war realistisch genug, einen Sieg am Dienstag in Agadir als ziemlich theoretische Möglichkeit einzuschätzen. „Wenn wir 100 Mal gegen sie spielen, werden wir 99 Mal verlieren“, sagte er. Und der zarte Hinweis, dass diese eine Ausnahme ja just am Dienstag eintreten könne, wirkte dann eben genau so: wie die Hoffnung auf die Kraft des Irrationalen, die dem Fußball selbst bei klarsten Kräfteverhältnissen noch einen Rest Unvorhersehbarkeit verleiht – im Prinzip.
Die nationale Konkurrenz hat längst erkennen müssen, dass die Münchner in diesem Jahr schon ziemlich weit vorgestoßen sind beim Unterfangen, den irrationalen Faktor auszuschalten. Wann immer es in den vergangenen Jahren dominante Mannschaften gab, dann waren sie zumindest gelegentlich so freundlich, sich Konzentrations- oder andere Mängel zu erlauben – so dass Überraschungen noch etwas waren, woran man glauben konnte. Das galt auch für die Bayern, weshalb Spiele mit Münchner Beteiligung immer diesen speziellen Reiz haben.
Der Meister der Rekorde
Nach einem Jahr jedoch, in dem aus dem Rekordmeister der Meister aller Rekorde geworden ist, der kein einziges Ligaspiel verloren hat, fällt es schwer, diesen Glauben aufrechtzuerhalten.
Realistisch betrachtet gibt es nur eines, was die derzeit wie geschmiert laufende Münchner Spiel- und Siegmaschine ins Stocken bringen könnte. Wenn sich der Kader, dessen Qualität die Konkurrenz so eindeutig überragt, dass nicht einmal Verletzungen von Spielern wie Schweinsteiger, Robben, Ribéry oder Lahm daran etwas ändern, plötzlich selbst blockierte. Wäre ja nicht das erste Mal. Ist aber dennoch unwahrscheinlich, weil Pep Guardiola – ebenso wie Jupp Heynckes – nicht den Eindruck macht, als könne ein Konkurrenzkampf auf höchstem Niveau seiner Autorität etwas anhaben.
Wer die Bayern also mal wieder scheitern sehen möchte, wird wohl entweder auf die K.-o.-Phase der Champions League hoffen müssen. Oder sein Glück jenseits des Fußballplatzes suchen. In ihrer nach dem Sieg gegen Hamburg verbreiteten Weihnachtsbotschaft an die Fans haben die Münchner Profis zwar sichtlich Vergnügen daran, „Jingle Bells“ im Chor darzubieten. Zu Meistersingern aber taugen die Herbstmeister sicher nicht.
Quelle: F.A.Z.
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Vor der Klub-WM: Zuversicht made in China
Vor der Klub-WM
Zuversicht made in China
Von Christian Kamp
Wenn sich schon auf nationaler Ebene keiner mehr an den Meister der Rekorde ran traut, dann wenigsten international: Guangzhou Evergrande will den FC Bayern schlagen.
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