Von Helden , Verlierern und Pechvögeln

Rückschlag für den FC Bayern, ein großes Finale zum Abschluss für Jürgen Klopp: Das DFB-Pokalhalbfinale zwischen München und Dortmund lieferte alles, was Fußball zu bieten hat. Spannung, Dramatik, glückliche Gewinner, frustrierte Verlierer. Das waren die entscheidenden Momente, die verrücktesten Szenen, die schmerzhaftesten Ausrutscher:

Das war entscheidend: Hinterher wollte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp die Szene natürlich nicht als Initialzündung verstanden wissen. Wer will schon behaupten, dass die Wende einen nicht gegebenen Elfmeter als Ursache hatte? Auffällig war es allerdings, dass die Borussia nach der 55. Minute deutlich besser spielte. In dieser 55. Minute übersah Schiedsrichter Peter Gagelmann ein klares Handspiel von Dortmunds Schmelzer. Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte hinterher: „75 000 haben in der einen entscheidenden Szene alles gesehen. Wenn der eine das dann nicht sieht, dann kann ich ihm einen Optiker empfehlen.“ Immerhin entschuldigte sich Gagelmann: „Es tut mir leid, es war für mich im Spiel nicht zu sehen.“ Das hilft den Bayern nun nicht mehr. Richten hätten sie es trotzdem selbst können. Doch Bastian Schweinsteiger vergab in der Verlängerung zwei große Kopfball-Möglichkeiten. Die Schuld trägt also der Schiedsrichter sicherlich nicht alleine. Auch wenn er noch einmal auf Elfmeter hätte entscheiden können. Kurz vor Schluss rammte Dortmunds Torwart Mitch Langerak Bayern-Stürmer Robert Lewandowski nieder – wieder kein Pfiff.

Verletzungspech: Langeraks Einsteigen hatte Folgen. Lewandowski erlitt einen Bruch des Oberkiefers und des Nasenbeins, dazu eine Gehirnerschütterung. Der Pole soll beim Hinspiel in Barcelona aber dabei sein – dank einer Spezialmaske. Schlimm traf es auch Arjen Robben. Der Holländer war bei seinem Comeback gerade mal 16 Minuten auf dem Platz, als er plötzlich wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden saß. Für ihn ist die Saison nach einem Muskelbündelriss in der linken Wade vorzeitig beendet. Vielleicht kehrte er einfach zu früh zurück?

Guardiolas Schiedsrichterliebe: Geärgert hat sich Bayern-Trainer Pep Guardiola über Schiedsrichter Gagelmann häufig. Einmal lief er sogar mit erhobener Faust auf den vierten Offiziellen zu. Kurze Zeit später aber verstanden sich die beiden wieder – sogar zu gut. Denn Guardiola umarmte seinen Gegenüber – wie er es schon mehrmals tat. Es ist eine Unsitte des Spaniers.

Die Elfmeter-Versager: Der FC Bayern gilt im DFB-Pokal eigentlich als Spezialist im Elfmeterschießen. Noch im Viertelfinale gegen Bayer Leverkusen hatten alle fünf Münchner Schützen verwandelt. In neun von 13 Fällen konnte der deutsche Fußball-Rekordpokalsieger das Duell vom Punkt für sich entscheiden, nur viermal jubelte der Gegner. Ein Elfmeterschießen ohne Bayern-Treffer wie am Dienstagabend ist ein Novum. Noch kurioser war die Entstehung. Die ersten beiden Münchner Schützen Philipp Lahm und Xabi Alonso rutschten beim Schussversuch weg. Beide an der gleichen Stelle, beide schossen weit am Tor vorbei.

Fehlende Konzentration, fehlende Kraft? An den Schuhen kann es jedenfalls nicht gelegen haben. Zumindest haben die Bayern weiterhin großes Vertrauen in ihren Partner Adidas. Der Vertrag mit dem Ausrüster wurde vorzeitig um zehn Jahre bis 2030 verlängert. Die von Medien genannte Höhe von 60 Millionen Euro pro Saison von 2020 an und ein Gesamtvolumen bis 2030 von 900 Millionen Euro kommentierte Adidas nicht.

Stolze Dortmunder: Lautstark wurde Jürgen Klopp mit Sprechchören gefeiert, als er nach Mitternacht als Triumphator die Münchner Arena verließ und zum Dortmunder Mannschaftsbus schritt. „Das war ein ganz, ganz großer Abend. Ich wollte unbedingt in dieses Finale. Wir haben es erreicht gegen diesen unfassbaren starken Gegner. Das ist geil“, schwärmte der 47 Jahre alte Trainer. Es war ein Fußball-Abend, der in die Pokal-Historie eingehen wird. Und er bescherte Klopp ein großes Abschiedsspiel mit dem BVB am 30. Mai in Berlin, in dem er sich den Traum von einer finalen Jubelfahrt mit dem „Pott“ über den Dortmunder Borsigplatz erfüllen könnte. „Ich hoffe, dass die Fans mich eben nicht in Berlin verabschieden müssen, sondern dass am nächsten Tag noch was passiert in Dortmund. Das wird aber nur passieren, wenn wir in Berlin auch gewinnen“, sagte Klopp. Die eigenen Befindlichkeiten mochte er gar nicht so sehr in den Mittelpunkt rücken. „Meine Situation? Ist alles cool. Wir sind voll drin“, verkündete Klopp.

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