"Viel Blut" – Robben in Klinik behandelt

Das Sprichwort „ich klopfe dreimal auf Holz“ gibt es im Spanischen wie im Deutschen. „Tocar madera“ heißt es in der Landessprache von Pep Guardiola, aber da das Deutsch des Bayern-Trainers ja schon besser geworden ist und er vor allem geübt darin ist, die für ihn wichtigen Begriffe zu lernen, braucht er die Übersetzung gar nicht mehr. Guardiola kann den deutschen Satz „ich klopfe dreimal auf Holz“ perfekt aussprechen. Wahrscheinlich, weil er genau das Tag für Tag macht, um eine Szene, wie sie sich ihm in der 13. Minute der Partie des FC Bayern beim FC Augsburg darstellte, nie sehen zu müssen.

Arjen Robben klopfte nicht auf Holz, sondern mit der flachen Hand auf den Rasen, mehrfach, so, als täte ihm etwas richtig weh. Auch Guardiola mag sich vielleicht einen Moment lang gedacht haben, dass ein wenig Theatralik dazugehört zum Fußball, im Speziellen zum Spiel eines Arjen Robben. Aber wie alle Beteiligten wusste auch der Spanier recht schnell: Es ist ernst. Genauso war es.

Robben war nach seinem sehenswerten Blitz-Treffer zum 1:0 (4.) mal wieder auf dem Weg, der Bayern-Mann des Spiels zu werden. Alleine in der vergangenen Woche hatte er in drei Spielen viermal getroffen, vom „besten Robben aller Zeiten“ war die Rede. Er genoss seinen neuen Status als fitter Spieler, als einer, dem auch der kalte Winter in diesem Jahr nichts anhaben können würde. Aber er konnte auch nicht wissen, dass ihm jemand wie der Augsburger Torhüter Marvin Hitz in den Weg kommen würde.

Als der Niederländer neun Minuten nach seinem Führungstreffer alleine auf dem Weg zum Tor war, musste Hitz dazwischen gehen. Er tat es aber sehr rüde. Wäre die Szene wegen einer (sehr knappen) Abseitsentscheidung nicht zuvor abgepfiffen gewesen, hätte der Schlussmann glatt rot gesehen. So gab es Gelb – zurück blieb der verletzte Robben. Das rechte Knie des 29-Jährigen, an dem eine tiefe Risswunde klaffte, wurde noch hinter dem Tor, vor den pfeifenden Augsburger Fans, dick bandagiert. Robben wollte vom Platz humpeln, stützte sich auf die beiden Bayern-Ärzte, aber es ging nicht. Die Trage musste her, Robben wurde mit einer Decke gegen die Kälte geschützt. Kein schönes Bild.

Die Diagnose aus den Katakomben der SGL-Arena: Tiefe Fleischwunde, die genäht und gereinigt werden musste. Robben wurde zunächst in der Kabine behandelt, dann aber doch im Krankenhaus. Wie es weitergeht, war noch ungewiss. Die Erfahrung lehrt: Auch kleine Verletzungen wie zuletzt leichte Leistenprobleme setzten Robben schon mal gerne zwei Wochen außer Gefecht. Sein Körper braucht Pflege.

“Arjen ist in der Klinik, es wird alles gesäubert, es ist eine tiefe Risswunde”, erklärte Sportvorstand Matthias Sammer. “Wir müssen da mal abwarten. Es war schwer erkennbar, weil viel Blut rausgelaufen ist.”

Für Guardiola kommt die Nachricht im Endspurt der Winterpause natürlich besonders ungelegen. Erstens, weil Robben tatsächlich in bestechender Form war. Und Zweitens, weil das Mittelfeld nach den Verletzungen von Bastian Schweinsteiger (Fuß-OP), Philipp Lahm (Zerrung), Xherdan Shaqiri (Muskelriss) und dem gegen Augsburg spät eingewechselten Franck Ribery (Rippenanbruch) relativ spärlich besetzt ist.

Die Reihen lichten sich so langsam. „Tocar madera“, dass es Robben nicht zu schlimm erwischt hat.

Hanna Schmalenbach

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