Joshua Kimmich stand beim 4:0 gegen den VfB Stuttgart in der Anfangsformation des FC Bayern und spielte die kompletten 90 Minuten durch. Dabei zeigte der 20-jährige Mittelfeldspieler, warum der FCB im Sommer 8,5 Millionen Euro für ihn auf den Tisch gelegt hat und er als absoluter Wunschspieler von Trainer Pep Guardiola gilt.
Dabei kickte Kimmich bis 2013 noch beim VfB und galt dort als Riesen-Talent. Allerdings erhielt der Edeltechniker bei den Schwaben keine richtige Chance, weshalb er sich 2013 in Richtung RB Leipzig verabschiedete, von wo aus er im Sommer den Sprung zu den Bayern schaffte.
“Eine fatale Fehlentscheidung”
Der heutige VfB-Coach Alexander Zorniger – gleichzeitig anderthalb Jahre Kimmichs Trainer bei den Sachsen – ärgert sich nun massiv, dass der Klub das Juwel damals ohne Not abgab. “Ich würde gerne jeden erschlagen, der an dieser Entscheidung beteiligt war”, sagte Zorniger der “Bild”-Zeitung.
Gleichzeitig legte der impulsive Trainer nach: “Man hätte ihn niemals ziehen lassen dürfen, eine fatale Fehlentscheidung.”
Die damaligen Verantwortlichen, auf die Zorniger anspielt, waren Manager Fredi Bobic, Sportdirektor Jochen Schneider sowie Jugend-Koordinator Ralf Becker, der heute als Chef-Scout fungiert.
Bobic wehrt sich gegen Zorniger
Bobic will indes die Anfeindungen nicht auf sich sitzen lassen und wehrt sich: “Erst denken, dann reden. Das wäre für Alexander Zorniger mal wieder die richtige Reihenfolge gewesen”, sagte er Ex-Profi der “Bild”, klärte die damaligen Vorgänge aber auch nicht auf.
Kimmich wollte 2013 das letzte Jahr A-Jugend überspringen und direkt in die 2. Mannschaft des VfB Stuttgart aufrücken, die in der 3. Liga spielt. Bobic und Co. hielten Kimmich für noch nicht reif genug, weshalb er den Schritt nach Leipzig ging. Dort leiten die früheren VfBler Frieder Schrof und Thomas Allbeck den Nachwuchs, zudem gilt der dortige Trainer und Manager Ralf Rangnick als Kenner der Stuttgarter Jugendarbeit.
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Der VfB sicherte sich zwar eine Rückkaufoption, allerdings hatte der Klub keine Chance auf den Spieler, als die Bayern aktiv wurden. Immerhin kassierte Stuttgart dank der Option rund sieben Millionen Euro vom FCB.
Gala gegen den VfB
Nun zeigte Kimmich ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub seine wohl stärkste Leistung für den FCB. Der 20-Jährige kam auf 128 Ballkontakte und spielte 118 Pässe, nur neun davon landeten beim Gegner.
Das sind die Legenden des VfB Stuttgart
Nach dem Spiel versicherte Guardiola dem U21-Nationalspieler, dass dieser trotz der hochkarätigen Konkurrenz im Münchner Mittelfeld bald mehr Einsätze haben werde.
Klare Ansage von Guardiola
Auf die Einlassung von Zorniger, Kimmich könne ja bei seinem Stammverein in Stuttgart durch eine vorübergehende Leihe mehr Spielzeit bekommen, um sich weiterzuentwickeln, sagte Guardiola: “Nein, er bleibt hier. Joshua Kimmich ist fast mein Sohn.”