FSME-Infektionen drastisch gestiegen
Drastischer Anstieg der FSME-Infektionen in Bayern und Baden-Württemberg
22.01.2014
Die Zahl der FSME-Infektionen durch Zecken ist im vergangenen Jahr in Bayern deutlich gestiegen, so die aktuelle Pressemitteilung der Techniker Krankenkasse (TK). Gegenüber dem Jahr 2012 habe sich die Anzahl der FSME-Fälle in Bayern im Jahr 2013 knapp verdoppelt. Auch im benachbarten Bundesland Baden-Württemberg war laut TK-Angaben eine Verdopplung der Fallzahl zu beobachten. Die beiden Bundesländer gelten als Hauptrisikogebiete für die durch Zecken übertragene Hirnhautentzündung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis).
Die aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts ergeben der TK zufolge einen Anstieg von 90 FSME-Infektionen im Jahr 2012 auf 176 Infektionen im Jahr 2013 in Bayern. Damit ist Bayern weiterhin das Bundesland mit den meisten FSME-Fällen. Dicht dahinter liegt Baden-Württemberg, wo die Zahl von 72 im Jahr 2012 auf 168 Infektionen im Jahr 2013 gestiegen ist. Insgesamt waren in Deutschland im Jahr 2013 mit 411 FSME-Infektionen mehr als doppelt so viele Fälle zu beobachten, wie im Jahr zuvor. Dabei kamen laut TK-Mitteilung „80 Prozent (344) der 411 bundesweiten FSME-Fälle im Jahr 2013 aus Bayern und Baden-Württemberg.“
Nahezu ganz Baden-Württemberg und Bayern FSME-Risikogebiet
Aktuell gelten 141 Kreise in Deutschland als sogenannte FSME-Risikogebiete, in denen Zecken das FSME-Virus in sich tragen und beim Blutsaugen weitergeben können. 123 dieser Risikogebiete liegen in den beiden südlichen Bundesländern. Fast ganz Baden-Württemberg ist laut TK-Mitteilung mittlerweile betroffen, „lediglich der Stadtkreis Heilbronn zählt noch nicht dazu.“ In Bayern seien 79 von 96 Kreisen inzwischen als sogenannte FSME-Risikogebiete deklariert. Hier bilden einige Regionen rund um München, Augsburg und im Alpengebiet die verbliebenen unbelasteten Bereiche. Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, betonte: „Der deutliche Anstieg der Fallzahlen zeigt, dass für bestimmte Personengruppen eine Impfung weiterhin sinnvoll ist.“ Dem baden-württembergischen TK-Chef zufolge sollte „jeder, der sich viel in der Natur aufhält, auch wenn es nur im Garten oder Park ist, vorsorgen.“ Hier biete eine Grundimmunisierung mit insgesamt drei Impfungen einen zuverlässigen Langzeitschutz. Christian Bredl, Leiter der bayrischen TK-Landesvertretung ergänzte, dass jetzt der richtige Zeitpunkt sei, um mit den Impfungen zu beginnen, „da zwischen den drei notwendigen Impfungen zeitlich Abstände einzuhalten sind.“
Zecken bald wieder aktiv
Angesichts des bislang extrem milden Winters und der zwischenzeitig bereits frühlingshaften Temperaturen ist laut Angaben der TK damit zu rechnen, dass die Zecken bald sehr aktiv werden. Damit steige in den Risikogebieten bei einem Aufenthalt im Freien auch wieder das FSME-Infektionsrisiko. Gegen die virale Infektionskrankheit biete eine Impfung den wirksamsten Schutz. Die Möglichkeiten der Behandlung nach einer Infektion sind indes eher beschränkt. Zwar können die „grippeähnlichen Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder Erbrechen gelindert werden“, doch die Krankheit an sich lässt sich nicht gezielt therapieren, berichtet die TK. Die Betroffenen sind auf ihre Selbstheilungskräfte beziehungsweise Immunabwehr angewiesen. Nicht selten tragen sie bleibende Schäden am Nervensystem davon und schlimmstenfalls kann die Erkrankung einen tödlichen Verlauf nehmen. (fp)