Unterfranken – Getötete Elfjährige: Justizangestellter hat absichtlich geschossen

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  • Knapp zwei Wochen nach einem tödlichen Schuss auf eine Elfjährige im unterfränkischen Unterschleichach hat die Polizei einen Mann nun festgenommen
  • Es handelt sich dabei um einen Nachbarn, der in Sichtweite zum Tatort wohnt.
  • Er hat bereits gestanden, mit Absicht auf die feiernde Menschenmenge auf der Straße geschossen zu haben. Töten habe er jedoch niemanden wollen.

Geboren 1972 in Wertheim, Baden-Württemberg, aufgewachsen in Bayern. Studium der Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaften und Soziologie in Erlangen und Heidelberg. Nach dem Examen Dozent für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität. Seit 2001 Korrespondent der Süddeutschen Zeitung  in Nordbayern, seit 2008 Leiter des SZ-Büros Franken in Nürnberg.

Geradezu erleichtert soll der Mann gewesen sein. Erleichtert, dass sie ihn erwischt haben. Den Mann, der in der Silvesternacht im unterfränkischen Unterschleichach ein elfjähriges Mädchen erschossen haben soll. Am Dienstag nahm ihn die Polizei fest, am Mittwoch erließ die Ermittlungsrichterin Haftbefehl wegen Mordes.

“Er stand unter starkem psychischen Druck”, sagte Oberstaatsanwalt Christopher Rosenbusch, als die Ermittler am Mittwoch vor die Presse traten. Sichtlich erleichtert, dass sie den 53-Jährigen erwischt haben. Der Tod des Mädchens erschütterte den 400-Seelen-Ort im Steigerwald. Die Elfjährige war eine Stunde nach Neujahrsbeginn von einem Projektil am Kopf getroffen worden und starb wenige Stunden später im Krankenhaus.

Wer der mutmaßliche Täter ist

Knapp zwei Wochen später ist der mutmaßliche Täter nun gefasst. Ein Nachbar, einer, der in Sichtweite zum Tatort wohnt. Er war als Kraftfahrer in der Justizvollzugsanstalt Ebrach angestellt, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager.


Elfjhrige stirbt an Silvester


Unterfranken

Elfjährige tödlich getroffen – Ermittlungen beim Schützenverein im Nachbarort

Weniger als 300 Menschen leben in dem Dorf, wo an Silvester ein Mädchen durch einen Schuss starb. Der Bürgermeister sagt, jemand habe “einen sehr, sehr großen Fehler gemacht”.

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Seit längerem soll der Mann psychische Probleme haben, er sei deswegen auch in Behandlung gewesen. Im Dienst sei der Mann jedoch nie aufgefallen. Offenbar hatte er die Trennung von seiner Lebensgefährtin und dem gemeinsamen Kind vor einigen Jahren nicht verkraftet.

Wie die Ermittler auf den Mann gekommen sind

Das Landeskriminalamt hatte Spuren auf dem Projektil festgestellt, mit dem die Elfjährige erschossen wurde. Diese stammen offenbar aus der Kleinkaliberwaffe des 53-Jährigen. Die Ermittler hatten in der vergangenen Tagen Waffenhalter aus der Region überprüft, die im Waffenregister der Landratsamtes festgehalten sind.

Bereits am Neujahrstag waren die Waffenbesitzer des Ortes gebeten worden, ihre Waffen freiwillig überprüfen zu lassen. Auch der mutmaßliche Täter hatte seine beiden Kleinkaliberwaffen abgegeben. Mehr als 60 Waffen wurden überprüft, sagte Polizeisprecherin Kathrin Thamm. Das habe einige Zeit gedauert. Seine Waffe könnte die Tatwaffe sein, ein Gutachten muss das aber noch endgültig klären.

Warum der Mann schoss

Der Mann machte sich verdächtig, als er falsche Angaben zum Silvesterabend machte. Nach einer Hausdurchsuchung am Dienstag habe er ein erstes Geständnis abgelegt, das er vor der Ermittlungsrichterin wiederholt habe. So will er am Abend zunächst auf der Couch eingeschlafen sein und gegen Mitternacht von feiernden Menschen auf der Straße und dem Krach von Böllern geweckt worden sein.

Wütend sei er gewesen und ärgerlich “wegen der Stimmung und wegen seiner persönlichen Situation”, sagte Ohlenschlager. So habe er die Waffe aus dem Keller geholt und aus dem Garten in die feiernden Menschen auf der Straße geschossen. Er habe jedoch weder gezielt auf das Mädchen geschossen noch überhaupt jemanden töten wollen. Das jedoch bezweifelt die Staatsanwaltschaft. Es wird wegen Mordes ermittelt.

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