Uli Hoeneß verzichtet auf Revision

Außerdem gab Hoeneß mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt als Präsident und Aufsichtsratschef des FC Bayern München bekannt.

“Nach Gesprächen mit meiner Familie habe ich mich entschlossen, das Urteil des Landgerichts München II in meiner Steuerangelegenheit anzunehmen. Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen. Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung. Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle ich mich”, hieß es in der Erklärung von Hoeneß.

“Außerdem lege ich mit sofortiger Wirkung die Ämter des Präsidenten des FC Bayern München e.V. und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG nieder”, schrieb er weiter. “Ich möchte damit Schaden vom meinem Verein abwenden. Der FC Bayern München ist mein Lebenswerk und er wird es immer bleiben. Ich werde diesem großartigen Verein und seinen Menschen auf andere Weise verbunden bleiben solange ich lebe. Meinen persönlichen Freunden und den Anhängern des FC Bayern München danke ich von Herzen für ihre Unterstützung.”

Gestern hatte das Landgericht München das Urteil im Prozess gegen Uli Hoeneß verkündet und ihn zu 3 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt. Das Landgericht München II stufte seine Selbstanzeige zu einem Schweizer Konto am Donnerstag als ungültig ein und befand ihn der Steuerhinterziehung für schuldig.

Das Gericht blieb mit seinem Urteil zwei Jahre unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Diese hatte in ihrem Plädoyer eine Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten gefordert. Staatsanwalt Achim von Engel sagte, Hoeneß sei der Steuerhinterziehung überführt. Die von ihm Anfang 2013 eingereichte Selbstanzeige sei unvollständig gewesen und damit unwirksam.

Prominente Steuersünder

Ursprünglich lautete die Anklage gegen Uli Hoeneß auf 3,5 Millionen Euro hinterzogene Steuern. Im Laufe des Prozesses kamen aber neue Unterlagen hinzu und die Summe vervielfachte sich. Bis zum Urteilsspruch durch Richter Rupert Heindl waren alle davon ausgegangen: Die Summe der hinterzogenen Steuern beträgt 27,2 Millionen Euro. Doch auch diese Zahl wurde am Donnerstag noch einmal erhöht. Richter Heindl enthüllte nach seinem Urteilsspruch weitere Details: Das Landgericht München geht derzeit von einer Steuerschuld in Höhe von 28,46 Millionen Euro aus. Die zuletzt genannte Summe von 27,2 Millionen Euro habe sich erhöht, weil noch der Solidaritätszuschlag miteinberechnet werden müsse, so Richter Heindl bei der Urteilsbegründung. Diese Steuerschuld plus Zinsen muss Uli Hoeneß unabhängig vom Urteil begleichen.

Hoeneß blickte beim Urteilsspruch zu Boden und zeigte nur wenig Regung. Das Gericht habe beim Strafmaß “natürlich ganz erheblich zu Ihren Gunsten das Geständnis gewertet”, sagte Heindl an ihn gewandt. “Sie hatten viele Jahre Zeit, Ihre Angelegenheiten in Ordnung zu bringen. Sie haben es nicht getan, sondern, wie Sie selbst eingeräumt haben, auf Zeit gespielt.” Am Ende sei er “getrieben worden von Angst vor Entdeckung”.

Redaktion finanzen.net mit Material von dpa-AFX

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