Trockenstress Schlechte Ernte bei Frühkartoffeln aus Bayern





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Schlechte Ernte:
Frühkartoffeln aus Bayern


Für die bayerischen Landwirte beginnt das Kartoffelgeschäft erst im September, mit der neuen Ernte. Es sei denn, sie setzen auf Sorten, die viele Wochen vor den anderen reif werden und die Lücke füllen, die entsteht, wenn ab Ende Mai die Kartoffellager leer sind.




Florian Mauerer aus Teublitz im Landkreis Schwandorf und seine Kollegen von der Kartoffel-Erzeugergemeinschaft Stulln in der Oberpfalz bauen seit über 20 Jahren Frühkartoffeln an, und zwar die Sorte Rita. Rita hat sich hier bisher gut bewährt, obwohl es sich nicht um eine klassische Frühkartoffelgegend handelt. Sie ist zuverlässig früh dran und bringt schnell große Feldfrüchte, die sich gut vermarkten lassen, erklärt Josef Irlbacher von der Erzeugergemeinschaft.

Schlechte Ernte heuer




Vor knapp zwei Wochen hat die Ernte der Rita begonnen – mit einem Vollernter. Es ist erst die zweite Saison, in der der neue Vollernter von Florian Mauerer im Einsatz ist. Kartoffeln anzubauen ist eine aufwendige Sache, nicht nur was den Maschinen-, auch was den Personaleinsatz bei der Ernte angeht. Heuer sind die Bauern allerdings äußerst skeptisch, inwieweit sich dieser Aufwand lohnt. Denn die Witterung war für die Kartoffeln alles andere als günstig: ein spätes Frühjahr, ein kalter, regnerischer Mai, der die Arbeiten verzögerte, eine Kälteperiode im Juni, als die Kartoffeln Wärme gebraucht hätten; und dann noch eine wochenlange Trockenperiode zu einer Zeit, in der die Kartoffeln viel Feuchtigkeit gebraucht hätten.

Engpässe bei der Kartoffelverarbeitung

Preise steigen

Der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) hat letzte Woche bereits von Versorgungsengpässen gesprochen und angekündigt, dass Chips, Pommes und Knödel teurer werden.

Jetzt verlangsamt außerdem der harte und trockene Boden die Geschwindigkeit der Ernte. Die Maschine braucht mehr als doppelt so lang wie normal, um eine bestimmte Menge Kartoffeln aus der Erde zu holen. Und das Ergebnis wird mager ausfallen: Die Ernte wird vermutlich 30 bis 50 Prozent unter dem durchschnittlichen Ertrag der vergangenen Jahre liegen. Schlechte Nachrichten für die Firma Burgi’s in Neumarkt, bekannt für die Produktion von Kloßteig für Kartoffelknödel. Sie arbeitet seit vielen Jahren mit der Erzeugergemeinschaft Stulln zusammen und warten schon dringend auf frische Kartoffeln.




Jeden Tag werden bei der Burgi’s GmbH etwa 100 Tonnen Kartoffeln verarbeitet. Bis vor ein paar Wochen war es eingelagerte Ware aus dem vergangenen Jahr, jetzt sind es Frühkartoffeln und zwar ausschließlich aus heimischer Produktion.

“Die Zusammenarbeit mit den Erzeugern ist für uns extrem wichtig, weil wir ausschließlich die bayerische Kartoffel verwenden, mit dem Gütesiegel ‘Geprüfte Qualität aus Bayern’ ausgezeichnet. Und da muss das ganze Jahr sichergestellt sein, dass die Ware zur Verfügung steht und das können unsere 75 Landwirte wirklich gut gewährleisten. Wir brauchen keine ausländischen Kartoffeln.”

Timo Burger

Eine gute Partnerschaft




Von der Partnerschaft profitieren beide Seiten: Die Firma bekommt zuverlässig Kartoffeln, die Bauern erhalten einen fairen Preis. Allerdings nur für die Ware, die sie auch liefern können. Bei den Frühkartoffeln wird das heuer weniger sein als sonst. Für die späteren Sorten haben sie die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Josef Irlbacher glaubt jedenfalls, dass mit einem ordentlichen Landregen und Temperaturen zwischen 25 und 28 Grad noch eine Chance auf gutes Wachstum besteht. Doch Florian Mauerer ist realistisch: 2013, da ist er sich sicher, wird für ihn und seine Kollegen kein gutes Kartoffeljahr werden. Nächstes Jahr dann hoffentlich wieder.

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