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Zum Trainingsauftakt bündelt der Meister die alten Kräfte. Der Brasilianer Douglas Costa könnte für neue Impulse sorgen und den drohenden Umbruch vorzeichnen.
Am Dienstagmittag hat der FC Bayern eine 15-zeilige Mitteilung verschickt, freudig vorgestellt wurde darin: der nächste Zugang zur neuen Saison. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge lobt dessen Erfahrung im “europäischen Fußball”, sein Vorstandskollege Jörg Wacker sagt, die Verstärkung “passt hervorragend” zum FC Bayern. Es sind freundliche Worte für den Sportwetten-Anbieter, der nun als “Platin-Partner” mit dem Logo des Vereins werben darf.
An diesem Mittwochvormittag (11 Uhr) startet der FC Bayern seine Vorbereitung auf die neue Saison in der Fußball-Bundesliga. Es ist das erste Training nach einem derart ruhigen Sommer, dass selbst ein Sportwetten-Anbieter als Zugang auffällt.
Auch die Meldungen, die der FC Bayern in diesem Sommer ansonsten verschickt hat, waren eher Randnotizen: Der Verein hat wieder einen Mann von Borussia Dortmund verpflichtet – den Fitnesstrainer Andreas Schlumberger. Zum Team der Physiotherapeuten gehört von nun an Christian Huhn, der schon für die deutsche Nationalmannschaft gearbeitet hat.
Sammer denkt strategisch
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Und neue Spieler? Sven Ulreich als zweiter Torwart. U21-Nationalspieler Joshua Kimmich. Die zurückgekehrten Leihspieler Pierre-Emile Hojbjerg und Jan Kirchhoff (der zum Auftakt aufgrund einer Achillessehnenverletzung fehlt). Es sind Spieler, die ganz gut passen zu einem Sommer mit der Färbung des dehnbaren Übergangsmetalls Platin.
Der FC Bayern ist in der vergangenen Saison souverän deutscher Meister geworden, im Pokal scheiterte das Team fahrig im Halbfinale an Dortmund, allein im Halbfinale der Champions League war der FC Barcelona ein zu starker Gegner für eine Mannschaft, die monatelang mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Es war eine Saison, nach der sie sich im Verein vergewissert haben, dass ihre Mannschaft weiterhin das Potenzial für die europäische Spitze hat. Sie haben aber auch erkannt, dass diese Analyse in einem Jahr schon ganz anders aussehen könnte.
Sportvorstand Matthias Sammer sagt daher am Dienstag am Telefon, die Rufe nach sofortigen, namhaften Verstärkungen “gehen mir völlig gegen den Strich”. Dann sagt er: “Auch dieses Jahr wird irgendwann vorbeigehen. Und daher müssen wir unter strategischen Gesichtspunkten die Altersstruktur und die Hygiene der Mannschaft beobachten.”
2016 als Entscheidungsjahr
Dieser Sommer in Platin, den der FC Bayern gerade erlebt, ist der Sommer vor einer Spielzeit, an deren Ende vieles ganz anders aussehen könnte. 2016, das ist das Jahr, das für den Verein mit einem Einschnitt verbunden sein wird.
Im nächsten Sommer laufen die Verträge der Mittelfeldstrategen Xabi Alonso und Bastian Schweinsteiger aus. Genauso wie der Vertrag von Trainer Pep Guardiola. Die Transferpolitik des FC Bayern bereitet für diesen Sommer daher keinen sofortigen Umbruch vor. Sie bündelt vielmehr die Kräfte für eine letzte gemeinsame Saison der prägenden Figuren.
Arjen Robben ist 31, Franck Ribéry 32, Schweinsteiger wird im August 31, Kapitän Philipp Lahm im Herbst 32. Und keiner dieser vier Spieler blieb in der vergangenen Saison von einer längeren Verletzungspause verschont. “Diese Spieler haben bewiesen, dass sie allergrößten Ansprüchen genügen”, sagt Sammer dennoch, “daher sollten wir nicht verkrampfen. Wir können es uns leisten, eine gewisse Gelassenheit zu zeigen. Und wir sollten auf gar keinen Fall verkrampft den Dingen hinterher rennen.” Überhaupt, sagt Sammer, wehre er sich gegen den Vorwurf, die Mannschaft sei zu alt. In diesem Sommer, betont er, gehe es um “ein paar Optimierungen”.
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