Toni Kroos watscht Kritiker ab: "Quatsch und Unsinn"


München – Nach der Real-Pleite bekam der FC Bayern von allen Seiten Schelte für sein Spiel, aber auch für das System. Toni Kroos watscht nun im tz-Interview die Kritiker ab und erklärt, woran es wirklich gehapert hat.

Das 4:1 beim Hamburger SV – Ihre Antwort auf die bittere Pleite gegen Real Ma­drid?


Toni Kroos: Man hat gesehen, dass wir gewinnen wollten, und dass wir dieses 0:4 aus den Knochen bringen wollten. In der ersten Viertelstunde ist das noch nicht gelungen, da waren wir noch nicht ganz so flüssig. Mit der Zeit hat es besser geklappt, wir waren richtig spielfreudig. Und das ist ja auch das Ziel: Wir wollen uns für das DFB-Pokalfinale in die richtige Form bringen.

Toni Kroos: “Das ist doch der falsche Weg”

Karl-Heinz Rummenigge hatte sich zuletzt vehement gegen die Kritik und Häme nach dem Real-Spiel gewehrt. Haben Sie und Ihre Kollegen das als ähnlich überhart empfunden?

Kroos: Mich persönlich interessiert so was eigentlich gar nicht. Was mich diesmal aber tatsächlich gestört hat: Alle haben wochenlang davon geschwärmt, wie wir spielen, wie wir die Gegner dominieren mit unserem Ballbesitz – und das alles war auf einmal schlecht. Da haben sich viele zu Wort gemeldet, die vorher noch geschwärmt haben. Nach zwei Spielen soll das nichts mehr sein? Das ist mir zu viel! Das ist keine klare Meinung. Wenn einer etwas dagegen hat, ist das okay. Aber der Umschwung von „es ist alles überragend“ zu „das ist das falsche System, so spielt man keinen Fußball“, das ist völliger Quatsch! Außerdem haben wir das Spiel verloren, weil wir in den ersten 20 Minuten zwei Tore aus Standardsituationen bekommen haben. Das hat mit dem System nichts zu tun.

Einige Experten sahen Ihr System bereits als entschlüsselt an. Ist das auch Quatsch?

Kroos: Ja, natürlich. Das ist doch Unsinn. Was heißt denn entschlüsselt? Real Madrid ist verdient eingezogen ins Endspiel, weil wir nicht durchschlagskräftig genug waren, weil wir in meinen Augen im zweiten Spiel zu wenig das gemacht haben, was wir im ersten gut gemacht haben. Aber es ist nicht mehr zu ändern. Nur: Alle, die uns vorher toll fanden, fanden uns plötzlich schlecht. Und das ist doch der falsche Weg.

“Müssen uns weiter ein gutes Gefühl für Berlin holen”

Gegen Hamburg haben Sie den Dreh wiedergefunden, nur in der Anfangsphase hakte es noch. Waren Sie zunächst auch beeindruckt von der emotional aufgeladenen Stimmung in Hamburg? Sie hätten den Bundesliga-Dino Richtung Liga zwei schicken können.

Kroos: Ja, das stimmt. Aber die Ergebnisse haben gezeigt, dass wir es letztlich nicht sind. Der HSV ist noch immer 16. und hat es in eigener Hand.

Es hat nach der ersten Halbzeit Ausschreitungen gegeben.

Kroos: Ich selbst habe es nicht mitbekommen. Aber ich denke, es ist eine außergewöhnliche Situation, die ich noch nicht hatte – und die ich auch nicht haben will. Das ist ein anderer Druck als Meister zu werden oder nicht. Nach einer Saison abzusteigen, da hängt noch viel, viel mehr dran. Ich glaube, da ist richtig Unruhe in so einem Verein. Gerade beim HSV, der überhaupt nicht damit gerechnet hat, mal in so einer Situation zu sein. Da hängt noch viel mehr dran.

Mario Götze hat sich besonders gut zurückgemeldet mit zweieinhalb Toren!

Kroos: Dass er die Qualität hat, das weiß ich ja. Er hat sich vielleicht ein wenig schwergetan die letzten Wochen. Aber wir brauchen nicht darüber zu sprechen, was er draufhat – und dass er es auch jederzeit abrufen kann. Das hat er nun wieder gezeigt und ich hoffe, dass die Kurve weiter in diese Richtung geht und er es in den nächsten Wochen wieder für uns zeigt. Dann kann er uns sehr helfen. Wir müssen uns weiter ein gutes Gefühl für Berlin holen. Denn auf dieses Finale haben wir richtig Lust!

Interview: Michael Knippenkötter

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