Tomaschko und Auszubildende von Audi. Der Autohersteller bietet auch eine duale Ausbildung an. Foto: Abgeordnetenbüro Tomaschko
Die duale Ausbildung ist nicht nur Grundstein für die geringe Jugendarbeitslosigkeit in Bayern, sondern auch eine Chance, dem Fachkräftemangel Einhalt zu gebieten. Davon konnte sich Peter Tomaschko bei seinem Besuch von Audi überzeugen.
von Martina Lakotta, Online-Redaktion
Die duale Berufsausbildung erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Auch die Audi AG in Ingolstadt wirbt für dieses Modell. Theorie und praktisches Wissen werden den Schulabgängern in Einem vermittelt. Bei einem Rundgang durch das Ausbildungszentrum von Audi konnte sich Peter Tomaschko davon überzeugen, wie wichtig es für die Auszubildenden ist, praktische Erfahrungen zu sammeln. Außerdem stattete Tomaschko auch dem Deutschherren-Gymnasium in Aichach einen Besuch ab. Dort hat sich gezeigt, dass es weniger um die Frage nach acht oder neun Jahren Schulzeit geht. Wichtiger sei es, die individuelle Förderung der Schüler auszubauen.
Tomaschko formuliert Ziele für Bildungsausschuss nach Besuch des Aichacher Gymnasiums
Eine weitere große Herausforderung für die bayerischen Gymnasien wird es sein, der wachsenden Heterogenität der Schülerschaft gerecht zu werden. Auch die unterschiedlichen Standortbedingungen der Schulen in der Stadt und auf dem Land müssten mehr berücksichtigt werden, wie Tomaschko nach seinem Besuch der Aichacher Schule berichtet. „Unser Ziel bleibt es, die beste Unterrichtsqualität für unsere Schülerinnen und Schüler zu sichern und eine langfristige Lösung zu finden“, so der Abgeordnete.
Duale Ausbildung stärkt laut Tomaschko heimische Wirtschaft
Als Mitglied im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags, interessiert sich Tomaschko nicht nur für die schulische, sondern auch die berufliche Ausbildung. Die duale Berufsausbildung sei die Basis für die gute wirtschaftliche Lage im Land und vor allem auch der Grund für die geringe Jugendarbeitslosigkeit, so Tomaschko. Insbesondere der Freistaat hat im Bereich der Berufsausbildung eine sehr gute Bilanz vorzuweisen. Damit ist Deutschland mittlerweile zum Vorbild für andere europäische Staaten geworden. „Es muss uns weiter gelingen, die jungen Menschen für eine solche Ausbildung zu begeistern, denn unsere heimische Wirtschaft braucht jeden einzelnen Auszubildenden. Gerade mit Blick auf den zu erwartenden Fachkräftemangel in Industrie und Handwerk werden sich hier in Zukunft hervorragende Chancen und Möglichkeiten bieten“, so der Abgeordnete zum Wert der dualen Berufsausbildung.
Duale Ausbildung ist Alternative zu rein akademischer Laufbahn
Schon seit Längerem ist in Deutschland eine stetige Akademisierung zu beobachten. Es gibt immer weniger Jugendliche, die einen Haupt- oder Realschulabschluss haben, dafür immer mehr, die die Hochschulreife erlangen. Denn einer der wichtigsten Faktoren für die beruflichen Chancen ist in Deutschland immer noch die Schulbildung. Umso besser die Ausbildung, desto geringer das Risiko arbeitslos zu werden. Das belegt auch eine Untersuchung von Eurostat: Im Jahr 2012 waren 2,4 Prozent der Akademiker in der Bundesrepublik arbeitslos gemeldet, während die Arbeitslosenquote in Bevölkerungsschichten mit mittlerem Bildungsstand fast doppelt so hoch war. Bei Bevölkerung mit niedriger Qualifizierung lag die Quote sogar bei 12,6 Prozent. „Eine gute Berufsausbildung ist die Grundvoraussetzung für einen sicheren Arbeitsplatz und kann gleichzeitig die Basis für weitere Qualifizierungen bis hin zum Studium sein“, weiß auch Tomaschko.
Duale Ausbildung in Unternehmen lockt neue Fachkräfte
Aufgrund der steigenden Akademiker-Zahlen, nimmt der Wettbewerb um geeignete Nachwuchskräfte in den Ausbildungsberufen zu. Handwerk und Industrie haben erhebliche Probleme damit, alle Lehrstellen zu besetzen. Denn körperlich anstrengende Tätigkeiten mit gewöhungsbedürftigen Arbeitszeiten und niedrigen Lehrlingsgehältern sinken weiter in der Gunst der Schulabgänger. Unternehmen müssten künftig mehr für sich werben. Das duale Studium ist eine beliebte Möglichkeit, um die Jugendlichen für den eigenen Betrieb zu gewinnen. „Wir können es uns nicht leisten, die jungen Leute während ihrer Schulzeit oder der Ausbildung zu verlieren“, so Tomaschko.