Supercup: Was für und was gegen Bayern spricht



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München – Am Samstag spielt der FC Bayern um den ersten Titel der Saison 2015/2016: Der Supercup gegen den VfL Wolfsburg steht an. Wir listen jeweils fünf Gründe auf, die für und die gegen einen Erfolg der Münchner sprechen.

Endlich wieder richtiger Fußball! Der FC Bayern startet an diesem Samstag offiziell in die Saison 2015/2016 – und gleich geht’s um einen Titel: Der Supercup wird ausgespielt! Als amtierender Deutscher Meister gastiert der FC Bayern beim amtierenden DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg (Samstag, 20.30 Uhr, hier bei uns im Live-Ticker). Zwar hat der Supercup in Deutschland nicht den allerhöchsten Stellenwert. Dennoch: Titel ist Titel. Und gerade beim FC Bayern ist man das Sammeln von Trophäen ja gewohnt, deshalb hat die Mannschaft von Pep Guardiola nichts zu verschenken.


Wie ist die Ausgangslage vor dem Supercup? Was spricht für einen Erfolg des FC Bayern? Was dagegen? Wir haben jeweils fünf Fakten aufgelistet, die einen als Bayern-Fan optimistisch oder pessimistisch stimmen können.

Für den ersten Titelgewinn der Saison für den FC Bayern spricht:

Die Frühform: Gut, der allererste Belastungstest in dieser Saison ging schief: Beim Telekom-Cup in Mönchengladbach Anfang Juli belegten die Bayern den vierten und damit letzten Platz. Allerdings hatten die Münchner zu jenem Zeitpunkt erst wenige Tage trainiert, zudem dauerten die Spiele gegen Augsburg (1:2) und Gladbach (3:4 nach Elfmeterschießen) nur jeweils 45 Minuten.

Auf der China-Reise starteten die Münchner dann aber durch: Bei den Siegen gegen den FC Valencia (4:1) und Inter Mailand (1:0) ließen Peps Mannen Ball und Gegner schon richtig gut laufen. Vor allem beim Sieg gegen die Spanier boten Thomas Müller und Co. teilweise Fußball zum mit der Zunge schnalzen. Dass am Ende der Reise, drei besuchten Städten, zahlreichen PR-Terminen und knapp 12.000 zurückgelegten Reisekilometern etwas die Kräfte schwanden und gegen Guangzhou Evergrande nur ein 0:0 (mit anschließender Niederlage im Elferschießen) herauskam: geschenkt.

Douglas Costa: Der Neuzugang von Schachtjor Donezk war die Überraschung in den Testspielen auf der Chinareise. Schnell, wendig und dribbelstark – der Brasilianer vereint die Attribute, die ein guter Flügelstürmer mitbringen muss. In den Testspielen gegen Valencia und Inter machte er einmal einen auf Ribéry und kam über links, gegen die Italiener bekleidete er die Robben-Position auf rechts. Beide Male war der 30-Millionen-Mann schwer zu bremsen, vor allem sein Antritt und seine Dribbelstärke beeindrucken. 

Pep Guardiola zog nach der Reise schon ein positives Zwischenfazit über den Neuzugang: “Er zeigt, dass er die Qualität hat, für diesen Verein zu spielen. Mit so einem Spielertypen sind auch Akteure wie Thomas Müller und Robert Lewandowski stärker.”

Revanche: Das Fußball-Jahr 2015 startete für den FC Bayern schlecht wie selten! Am 30. Januar, zum Auftakt der Rückrunde der vergangenen Saison, kamen die Münchner bei den “Wölfen” mit 1:4 unter die Räder. Eine Pleite, wie man sie in dieser Höhe beim FC Bayern in den vergangenen Jahren eigentlich nie erlebt hat. Die Niederlage hinterließ zwar keine Spuren und Bayern wurde trotzdem souverän Meister. Trotzdem: Die Art und Weise, wie man von de Bruyne und Co. hergespielt wurde, tut bei der Erinnerung daran wohl immer noch dem einen oder anderen Spieler weh. Dementsprechend groß dürfte das Verlangen sein, die Verhältnisse wieder geradezurücken!

Der Kader: Bis auf die Langzeitverletzten Badstuber, Ribéry und Robben hat Pep Guardiola seinen kompletten Kader bereits in dieser frühen Phase der Saison beieinander. Ein großes Plus, alleine im Vergleich zum Vorjahr. Damals stiegen die Weltmeister erst wenige Tage vor dem Supercup-Spiel in Dortmund ins Training ein. Entsprechend mau war die Leistung. Dieses Mal ist die Mannschaft schon einen Monat zusammen. Das kann und muss sich eigentlich positiv auswirken.

Zeit wird’s: Bereits in der vergangenen Saison schenkte der FC Bayern den Supercup her: 0:2 verloren die Bayern damals bei Borussia Dortmund. Besonders bitter: Javi Martinez verletzte sich seinerzeit schwer am Knie und fiel beinahe die komplette Saison aus. Auch im Jahr zuvor war man den Borussen unterlegen (2:4). Das heißt: Die letzten beiden Finalspiele um den Supercup haben die Bayern verloren. Und eine Statistik mit drei Finalniederlagen in Folge steht einem FC Bayern nicht besonders gut zu Gesicht.

Gegen den ersten Titelgewinn der Saison für den FC Bayern spricht:

Auswärtsspiel: Um den Austragungsort des Supercups gab es im Vorfeld einige Diskussionen. Bayern-Boss Rummenigge forderte, dass das Spiel auf Grund der Mehreinnahmen und der besseren Atmosphäre in München hätte gespielt werden sollen. “Es ist auch gut für den deutschen Fußball, wenn nicht alles in München stattfindet”, konterte Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs süffisant.

Unterm Strich steht: Bayern muss auswärts antreten. Und dass die Wolfsburger extrem heimstark sind, davon durften sich die Münchner zuletzt Ende Januar ja selbst überzeugen …

Der größte Konkurrent: Der VfL Wolfsburg scheint durch die vergangene Saison Borussia Dortmund den Rang als Bayern-Jäger Nummer 1 – zumindest vorübergehend – abgelaufen zu haben. Es ist jetzt auch der eigene Anspruch der Niedersachsen, die Bayern herauszufordern und zu ärgern. Ein Erfolg im Supercup würde dieses Vorhaben im Hinblick auf die neue Bundesliga-Saison noch stützen. Es ist davon auszugehen, dass die im Vergleich mit den Bayern nicht allzu titelverwöhnten Wolfsburger noch motivierter zu Werke gehen werden als der Rekordmeister.

Favoritenrolle: Der Status als Bayern-Jäger Nummer 1 ist noch recht frisch bei den Wolfsburgern. Favorit für das Spiel ist sicherlich der FC Bayern. Ein Erfolg der Münchner würde viele Fans und Experten in ihrer Meinung bestätigen, dass der FC Bayern unantastbar und die klare Nummer 1 in Deutschland ist. Ein Wolfsburger Erfolg wäre eine Überraschung, würde zumindest kurzzeitig für Unruhe im Umfeld der Bayern sorgen und die Zeit bis zum Bundesliga-Start am 14. August schwerer machen, als den Verantwortlichen lieb sein dürfte. Wenn in diesem Spiel von Druck die Rede sein kann, dann liegt dieser sicherlich auf der Seite der Bayern.

Strapazen: Während die Vorbereitung des FC Bayern durch die siebentägige Chinareise “gestört” wurde, beschränkte sich der VfL auf die klassische Variante des Sommertrainingslagers. Jeweils sechs Tage versammelte Trainer Dieter Hecking seine Mannschaft im idyllischen Bad Ragaz (Schweiz) sowie in Donaueschingen (Schwarzwald) – das totale Kontrastprogramm zum hektischen China-Aufenthalt der Bayern. Kurzfristig könnte das ein großer Vorteil für den VfL sein.

Kevin de Bruyne: Den Hype, der derzeit um den frischgebackenen Fußballer des Jahres herrscht, kennt man eigentlich nur von Spielern des FC Bayern. Der Belgier ist in aller Munde, wird seit Monaten mit spektakulären Vereinswechseln in Verbindung gebracht. Auch die Bayern mischten und mischen mit, Sportdirektor Matthias Sammer bezeichnet den Flügelflitzer als “fantastischen Spieler”. Zuletzt war die Rede von einem 80-Millionen-Euro-Angebot von Manchester City. Viel Gerede, doch dem gingen hervorragende Leistungen in der Rückrunde der vergangenen Saison voraus. Wenn der 23-Jährige daran im Supercup anknüpft, kann er der entscheidende Mann werden – trotz der vielen Hochkaräter im Trikot der Bayern.

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