Enge Weggefährten Mandelas wie Ahmed Kathrada, der 26 Jahre gemeinsam mit ihm im Gefängnis gesessen hatte, schilderten mit tränenerstickter Stimme ihren Schmerz über den Verlust.
Nach Qunu gereist waren auch Repräsentanten mehrerer Königshäuser – wie der britische Thronfolger Prinz Charles – und Prominente wie der amerikanische Bürgerrechtler Jesse Jackson und die US-Moderatorin Oprah Winfrey. Auch der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu nahm an der Trauerfeier teil. Der 82 Jahre alte Geistliche hatte am Samstag zunächst bedauernd erklärt, zu seiner Überraschung sei er nicht zum Begräbnis seines Freundes eingeladen worden.
Wie schon die offizielle Trauerfeier am Dienstag im größten Stadion des Landes in Johannesburg war auch die Zeremonie in Qunu geprägt von Gesängen und Tänzen. Im Dorf und auf den Hügeln ringsum hatten sich viele Schaulustige versammelt, um aus der Ferne das Staatsbegräbnis zu verfolgen. In mehreren Städten wurde die Feier auf Plätzen und in Stadien auf Großleinwand übertragen.
Zu der Beisetzung selbst hatten zunächst weder Gäste noch Journalisten zugelassen sein sollen. Zum Ende der rund vierstündigen Trauerfeier sagte ANC-Vizeparteichef Cyrik Ramaphosa dann allerdings, dass Staatsgäste, ausgewählte südafrikanische Minister, ANC-Politiker und Militärs sowie andere Ehrengäste doch teilnehmen dürften. Dabei sollten alte Rituale des Xhosa-Volkes vollzogen werden, damit “Mandelas Geist seinen Frieden findet”, hieß es. Da Mandela methodistischer Christ war, sollte die Beerdigungszeremonie auch christliche Elemente enthalten. Er wird neben seinem Vater, seiner Mutter und einem seiner Söhne begraben.
Am Samstag hatten Tausende Menschen die Straßen gesäumt, als Mandelas Sarg im Konvoi vom Flughafen Mthatha nach Qunu gebracht wurde. Zuvor hatten in der Hauptstadt Pretoria Zehntausende Menschen Abschied von Mandela genommen. Sie standen stundenlang Schlange, um zumindest für einen kurzen Moment bei ihrem im teils gläsernen Sarg aufgebahrten Nationalidol innehalten zu können.
Paris erwies Mandela am Wochenende mit einer spektakulären Aktion am Eiffelturm die letzte Ehre. An dem Wahrzeichen der französischen Hauptstadt wurde die fünf Meter hohe Leuchtschrift “NELSON MANDELA 1918-2013” angebracht. Dazu gab es Scheinwerferlicht in den südafrikanischen Nationalfarben. Für Sonntag waren zudem alle Pariser und Touristen aufgerufen, mit Kerzen zum Platz der Menschenrechte gegenüber dem Eiffelturm zu kommen. Die Lichter sollten dann um 17.30 Uhr alle zusammen entzündet werden.