Stuttgarter Stolz

BERLIN – Nach der Niederlage tauchten die Stuttgarter ab. Doch die VfB-Profis wollten sich in einem stillgelegten U-Bahnhof in Berlin-Mitte keineswegs verstecken. Sie ließen nach der 2:3-Niederlage im DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern München die Saison in der Event-Location ausklingen. Der Schmerz saß tief und überdeckte den Stolz, den Champions-League-Sieger in die Bredouille gebracht zu haben. „Das ist ein ätzendes Gefühl“, gab Mittelfeldspieler Christian Gentner zu.

Innenverteidiger Serdar Tasci hatte nach dem Abpfiff noch minutenlang genau an der Stelle gelegen, an der er die letzte Chance auf die Verlängerung vergeben hatte. Kurz nachdem Bayern-Torwart Manuel Neuer seinen Kopfball gehalten hatte, war das Spiel vorbei. „Wir hatten eine riesige Chance, waren immer wieder dran“, klagte der Kapitän, der bereits 2007 bei der 2:3-Finalniederlage gegen den 1. FC Nürnberg dabei gewesen war. Aber Tasci war sich auch bewusst, „dass der FC Bayern die Übermannschaft ist.”

Trotzdem hielt der Außenseiter zunächst gut mit, hatte in der Anfangsphase Chancen durch Alexandru Maxim und Vedad Ibisevic. „In der ersten Halbzeit haben wir taktisch ein sehr gutes Spiel gemacht“, sagte Trainer Bruno Labbadia. Doch nach dem Wiederanpfiff drohte kurzzeitig ein Fiasko. „Wir haben es den Bayern zu einfach gemacht, die Tore zu schießen“, ärgerte sich Ibisevic. „Das 0:3 war ein kritischer Moment“, erinnerte Torhüter Sven Ulreich. „Aber dann haben wir uns gut gefangen. Eine höhere Niederlage wäre nicht verdient gewesen.“ Dank des Doppelpacks von Martin Harnik war sogar die Verlängerung in Sicht. „Der Ausgleich wäre verdient gewesen“, sagte Ulreich etwas trotzig. „Der Wille war jedenfalls da.“ Sportdirektor Fredi Bobic fand es derweil „interessant zu sehen, wie nervös die Bayern in den letzten zehn Minuten waren“.

Dieses Aufbäumen taugte im ersten Moment noch nicht, den Kummer zu lindern. „Ich brauche ein, zwei Tage, um das zu verdauen“, erzählte Cacau. Der Angreifer, der fast die komplette Saison wegen eines Kreuzbandrisses verpasst hatte, sah aber auch konstruktive Ansätze. „Wir nehmen viel Positives mit. Es ist nicht unmöglich, gegen so eine Mannschaft zu bestehen.“

Nach einer unbefriedigenden Bundesliga-Spielzeit soll der Auftritt in Berlin als Brücke in die nächste Saison dienen. „Ich bin traurig wegen dem verlorenen Spiel“, meinte Ibisevic. „Aber ich bin stolz auf die Leistung im Pokal.“ Aufgrund der hervorragenden Einstellung, die seine Jungs gezeigt haben, blickte Coach Labbadia optimistisch auf die neue Spielzeit. „Wir haben uns eine gute Basis erarbeitet und können mit einem positiven Gefühl in die neue Saison gehen.” (Von Ronny Müller)

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