Auf ein bewegtes Leben von 75 Jahren blickt Karl-Heinz Diemer zurück. Der gebürtige Bastheimer war erster Gemeindearbeiter in Bastheim und – zumindest anfangs – „Mädchen für alles“. Zurückblickend auf das vergangene Dreivierteljahrhundert schüttelt er ungläubig den Kopf: „Was hab ich nicht alles gemacht und erlebt.“
Am 6. Oktober 1939 hat Karl-Heinz Diemer in Neuhaus das Licht der Welt erblickt. Sein Zwillingsbruder Gerhard wurde leider nur fünf Monate alt. Auch von seinen insgesamt fünf Geschwistern leben nur noch zwei.
Nach der Schule hat der Bastheimer das Bäckerhandwerk erlernt. Dabei ist es jedoch nicht geblieben. Am 1. März 1971 wurde er vom damaligen Bastheimer Bürgermeister Heinrich Kirchner als Gemeindearbeiter eingestellt. Dort konnte er seine Vielseitigkeit immer wieder unter Beweis stellen.
So war er nicht nur Chauffeur des führerscheinlosen Bürgermeisters, sondern auch Totengräber, Grünanlagenpfleger, Kanalreiniger, Hausmeister und Polizeidiener, der mit der großen „Dorfschelle“ im Ort unterwegs war und die amtlichen Neuigkeiten bekannt gab.
1969 heiratete er seine Frau Hiltrud, die ihm zwei Söhne und eine Tochter schenkte. Der eigene Hausbau verschlug die junge Familie nach Mittelstreu. Doch die Liebe zu seinem Heimatort blieb.
Schließlich hatte er lange Jahre für den damaligen FC Bastheim, dem neben der DJK Bastheim zweiten Fußballverein seines Heimatdorfes, gekickt. Als torgefährlicher Stürmer war er bekannt und gefürchtet. „Haltet ja den schwarzen!“, wurden seine Gegenspieler oft aufgefordert.
Damals war der Haarschopf noch pechschwarz. Heute ist er fast schneeweiß. Besonders in Erinnerung ist ihm der 4:3-Sieg im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die B-Klasse geblieben, als er gegen den TSV Großbardorf – heute Bayernligist – traf.
„Der Sport hat mir gut getan“, sagt Karl-Heinz Diemer. Über zehn Jahre lang leitete er später als Vorsitzender die Geschicke des Bastheimer Rhönklub-Zweigvereins. Unvergessen sind seine Auftritte als beliebter Sankt Nikolaus.
In seinen Jugendjahren gehörte er zu jenen, die bei Hochzeiten die „Geiß trieben“. Besonders am Herzen lag ihm immer der „Bostemer Fasching“ Gerne erinnert er sich an die damaligen Maskeraden zurück. Einen echten „Bostemer Döcht“, die typische Bastheimer Kopfbedeckung im Fasching, hat er noch bei sich zuhause.
Heute, nachdem er 2001 in den Ruhestand getreten ist, gehört der Fußball weiter zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, auch wenn er natürlich nur noch zuschaut. Daneben gehören die tägliche Zeitungslektüre, die Gartenarbeit, das Radfahren und Fotografieren zu seinen Lieblingsbeschäftigungen.