VON Siegfried Farkas
Bad Kissingen — Wer einfach die neuen Gesichter zählt, kann mit einiger Berechtigung behaupten, der Kissinger Stadtrat habe sich durch die Kommunalwahl deutlich verändert. Doch der genaue Blick zeigt: Es werden zwar 13 Stühle neu besetzt, also immerhin mehr als 40 Prozent. Doch revolutionäre Umwälzungen ergeben sich nicht.
Im Gegenteil: In vielen Dingen setzen die Parteien auf Konzepte der Zusammenarbeit, die sich in der ersten Amtszeit von Oberbürgermeister Kay Blankenburg bewährt haben.
Zum Beispiel bei den Stellvertretern des Oberbürgermeisters. Da gibt es erneut den erprobten Ansatz, CSU und DBK durch Ämter einzubinden. Wie Michael Heppes bestätigte, werden die Christsozialen Karin Renner für das Amt der Zweiten Bürgermeisterin vorschlagen.
Im Falle ihrer Wahl durch den Stadtrat, träte die erfahrene Kommunal- und Regionalpolitikerin die Nachfolge ihres Parteifreunds Peter Deeg an. Heppes selbst, der unterlegene OB-Kandidat der CSU, soll nach dem Willen der Stadtratsfraktion deren Vorsitzender werden. Seine Vertretung übernehmen Bernhard Schlereth und Gudrun Heil-Franke.
Weil sich die SPD erneut damit zufrieden gibt, dass sie den Oberbürgermeister stellt und keine Ansprüche auf Stellvertreterposten
erhebt, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass Dritter Bürgermeister Toni Schick (DBK) sein Amt behält. SPD-Fraktionssprecher Bernd Czelustek bestätigte den Verzicht der Sozialdemokraten bereits. An der Spitze der sozialdemokratischen Fraktion wird sich auch nichts ändern. Czelustek bleibt Vorsitzender. Als Vertreter fungieren weiterhin Birgit Eber und Tobias Schneider.
Die Botschaft, es sind keine großen Veränderungen abzusehen, gilt bei der DBK nicht nur für Toni Schick und seine Aufgabe als Dritter Bürgermeister, sondern auch für die Fraktion. Deren Vorsitzender soll Alexander Koller bleiben. Als seine Stellvertreterin ist neu Martha Müller vorgesehen.
Änderungen geben wird es bei den Freien Wählern. Die Freien haben zwar drei Sitze behalten.
Aus der alten Fraktion gehört aber nur noch Sigismund von Dobschütz dem Stadtrat an. Wie es heißt, soll er den Vorsitz der Fraktion übernehmen. Die beiden weiteren Räte sind Vorsitzender Klaus Zehe und Walter Schuhmann.
Kontinuität ist auch bei einem weiteren Konstrukt der Stadtratsarbeit von 2008 bis 2014 zu erwarten. Die Fraktionsgemeinschaft von Grünen, Bürgern für Umwelt und ÖDP mit der FDP bleibt offenbar bestehen.
Hans-Joachim Hofstetter, der bei der FDP den Sitz von Jens Bergermann übernimmt, erklärte dazu auf Anfrage, in den vergangenen Jahren habe die Zusammenarbeit gut funktioniert. Deshalb bleibe es jetzt auch dabei.
Entscheidung am Donnerstag
Die internen Weichenstellungen nehmen die Fraktionen selbst vor. Deshalb ist die Spannung in dieser Hinsicht eher gering.
Über die Stellvertreter des Oberbürgermeisters aber wird erst noch abgestimmt. Am Donnerstagabend. In der Auftaktsitzung des neuen Stadtrats.