Soll man sich in Burgsinn Gedanken über ein neues Rechenmodell bei den Straßenbaubeiträgen machen? Die beiden aktuell laufenden Bauprojekte kosten Millionen und bereiten manchen Anliegern Sorge wegen hoher Beitragszahlungen. So nahm in der Bürgerversammlung die Debatte um eine solidarische Verteilung der Straßenbaukosten breiten Raum ein.
Nachdem Bürgermeister Robert Herold die Fragen zur Fertigstellung der Straßenerneuerung in der Flurstraße und am Lindenberg beantwortet hatte, kam die Sprache auf die finanziellen Belastungen der Anlieger. Wie im hessischen Niederaula, so ein Versammlungsbesucher, sollte man in Burgsinn einen regelmäßigen Beitrag von allen Bürgern erheben. Das so eingesammelte Geld könnte die finanzielle Grundlage für Straßenbauprojekte bilden. Ein Vorteil wäre die gleichmäßige Beteiligung aller Ortsbürger an der Instandhaltung ihrer Gemeinde anstelle einer einseitigen Belastung der Grundstückseigentümer links und rechts eines Straßenneubaus.
Doch Herold äußerte große Bedenken, ob eine Umstellung der Beitragserhebung mit dem bayerischen Kommunalrecht vereinbar sei. Er zeigte zwar Verständnis für den Unmut der Betroffenen über die Beitragserhebungen. Doch er betonte, dass die Bauvorhaben auf das sinnvoll Notwendige konzentriert würden, um die Belastungen für die Bürger so gering wie möglich zu halten.
Herold stellte unmissverständlich seine Meinung dar, „dass im Laufe der Zeit jeder einmal dran kommt“, wenn die Straße vor der Haustür neu gemacht werden muss. Damit sei auf lange Sicht Gerechtigkeit gegeben. Eine Umstellung der Beitragserhebung sei aus seiner Sicht nicht gerecht, und vor allem den Bürgern nicht vermittelbar, die vor Jahren bei der Erneuerung ihrer Straße Beitragszahlungen leisten mussten, und sich nun solidarisch an weiteren Projekten beteiligen sollten.
Dafür zeigten die Versammlungsbesucher Verständnis. Sie äußerten aber am Ende der Bürgerversammlung erneut den Wunsch, dass sich der Gemeinderat nach Abschluss der Straßenbaumaßnahmen in der Hessen- und in der Friedhofstraße über ein neues Beitragsmodell ab dem Jahr 2020 Gedanken machen solle.