Startschuss für Pep Guardiolas Abschiedstournee


München – Beim FC Bayern beginnt morgen die Vorbereitung: Pep Guardiola bleiben fünf Monate, um seine Bilanz zu veredeln. Freie Tage wünschen sich die Spieler vergebens.

Pep Guardiola hat sich zum Start in die Vorbereitung noch einen weiteren Tag Verschnaufpause gegönnt – zumindest was den einen Teil seines Jobs beim FC Bayern betrifft. Der im Sommer scheidende Trainer ist nicht länger in seiner Heimat geblieben, er wird die erste Trainingseinheit des Jahres 2016 morgen Nachmittag wie geplant leiten. Vor die Medien aber will er frühestens morgen treten. Ein seichter Start vor dem Tag, von dem er weiß, dass es Fragen über Fragen geben wird, die ausschließlich seine Person betreffen. Die mag er nicht.


Die Gretchenfrage ist inzwischen seit zwei Wochen geklärt. Pep Guardiola wird den Verein im Sommer verlassen. Aber was hat ihn dazu bewogen? Wann ist die Entscheidung gefallen? Was hält er von seinem Nachfolger Carlo Ancelotti? Wann verkündet er Manchester City als seinen zukünftigen Arbeitgeber? Und überhaupt: Zählt zum Abschied irgendetwas anderes als das Triple?

Guardiola hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren nicht gerne Antworten gegeben. Seine Sprache hat er auf dem Platz zur Entfaltung gebracht, indem er eines der besten Teams Europas in seinem Sinne geformt hat. Daneben aber hat er viele Fragen unbeantwortet gelassen. Der Mann, der stets nach Höherem strebt, dem selbst Perfektes nicht genug ist, ist vielen bis morgen ein Mysterium. Daran wird sich auch im kommenden halben Jahr nichts ändern. Der Katalane hat jedoch die Möglichkeit, die Bilanz seiner Schaffenszeit in München auf der Zielgeraden zu veredeln. Bis jetzt stehen zwei Meisterschaften, ein Pokalsieg sowie die Erfolge bei UEFA-Supercup und Klub-WM zubuche. Das ist viel – aber für einen Coach, der mit dem FC Barcelona zwei Mal die Champions League gewonnen hat, zu wenig.

Der Start in die Wintervorbereitung ist gleichermaßen der Start in Guardiolas Abschiedstournee. Mindestens 20, maximal 27 Pflichtspiele wird der 44-Jährige noch als Bayern-Trainer an der Seitenlinie stehen. In der Bundesliga sind acht Punkte Vorsprung zur Halbzeit beruhigend, der Einzug ins Pokal-Halbfinale dürfte als Gast beim VfL Bochum auch Formsache sein. Der 28. Mai 2016, der Tag des Champions League-Finals, ist deshalb das Datum, auf das alle hinarbeiten. 18 Tage bleiben ab morgen, um für den Rückrundenstart (in Hamburg) gerüstet zu sein. Dann beginnt das große Einspielen für die „entscheidenden Momente, in denen wir auf der Höhe sein müssen“ (Mario Götze). Vehement behaupten Spieler und Funktionäre, aus den schmerzlichen Halbfinal-Niederlagen der vergangenen beiden Jahre gelernt zu haben. Der Beweis ist anzutreten.

Guardiola wünscht sich zum Abschluss nicht mehr und nicht weniger als „gesunde Spieler“. Hat er sein Team beisammen, kann er das Spiel bestimmen. In der Vorbereitung geht es deshalb vor allem darum, die verletzten und angeschlagenen Götze, Franck Ribery, Arjen Robben, David Alaba, Juan Bernat, Philipp Lahm, Arturo Vidal, Medhi Benatia und Douglas Costa heranzuführen. Die Grundlagen werden ab Mittwoch auf der Aspire Anlage in Doha (Katar) gelegt.

Lediglich sechs Tage nutzt das Team heuer die milden Temperaturen im Wüstenemirat. Freie Nachmittage oder gar Ruhetage wie im vergangenen Jahr, als Guardiola seine Profis in einer Woche lediglich elf Mal trainieren ließ, wird es sicher weniger geben. Die Reise in das umstrittene WM-Gastgeberland von 2022 wurde seitens Klubboss Karl-Heinz Rummenigge traditionell mit dem Wort „Aberglaube“ gerechtfertigt. „In den Jahren, in denen wir in Katar waren, haben wir immer den ein oder anderen Titel gewonnen“, sagt er.

Berechtigte Frage: Wie viele werden es heuer?

Die Antwort gibt Guardiola – wie gehabt – auf dem Platz.

Am Montag im Live-Ticker: Trainingsauftakt beim FC

Hanna Schmalenbach

Hanna Schmalenbach

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