Was bringt die 53. Bundesligasaison, die heute Abend startet? Wer wird Meister, wer steigt ab? Die HZ fragte nach bei heimischen Fuball-Sachverstndigen – und die sind sich einig: An Bayern kommt keiner vorbei.
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Heute Abend startet die Fuball-Bundesliga mit der Begegnung 1. FC Bayern Mnchen – Hamburger SV in die 53. Saison. Sie wird mit Spannung erwartet.
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Achim Bumiller ist riesengroer Gladbach-Fan und stolz auf dieses Foto, das ihn mit dem Brasilianer Raffael zeigt.
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Klaus Jetter glaubt ganz fest an seinen VfB Stuttgart
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Klaus Lehmann hofft morgen auf den ersten Dreier fr Dortmund
Bernd Bumiller, Junginger Torwartlegende, ist bekennender Bayern-Fan. Kein Wunder, dass er den Rekordmeister auch in der neuen, heute Abend prompt mit dem Spiel des FC Bayern gegen den Hamburger SV startenden Bundesligasaison unangefochten an der Spitze sieht. Bemerkenswert aber ist, dass das die Fans des VfB Stuttgart, der Borussia aus Dortmund und der aus Mnchengladbach nicht wesentlich anders sehen. Alle sind sich einig: Die Guardiola-Truppe ist schier unbezwingbar.
Zurck zu Bernd Bumiller. Er nennt sich selbst nur einen “mittelgroen” Bayern-Fan, weil er nmlich keine schlaflose Nacht habe, wenn sein Club “rein hypothetisch” auch mal verlieren knnte. “So lange der VfB hinter dem FCB platziert ist”, legt er nach – um im gleichen Atemzug festzustellen, dass er den Schwaben in der neuen Saison deutlich mehr zutraut als zuletzt. Gar das Erreichen des “Cups der Verlierer” (sprich der Europa League) hlt er fr mglich. Weil die Qualitt der Zorniger-Truppe nicht so schlecht sei. Auch ohne Torhter Ulreich. Zu ihm als neuem Torwart Nummer zwei an der Sbener Strae fllt Bumiller ein: “Ich wei nicht, ob es fr einen 26-Jhrigen erstrebenswert ist, das Champions-League-Flair von der Bank aus zu erleben. . .”
Besser als in der zurckliegenden Saison in Tritt kommen werden nach Meinung des Jungingers neben dem VfB auch die Dortmunder. Zwar ist er nicht eben ein Fan deren neuen Trainers Tuchel, trotzdem sieht er die Borussia mit ihm ebenfalls in der Europa League.
Fr den schrfsten Konkurrenten der Mnchner Bayern hlt Bernd Bumiller den VfL Wolfsburg. “Das ist ‘ne starke Mannschaft”, wei er. Und wer wird sich hinten tummeln? “Mit meinem gefhrlichen Halbwissen” macht Bumiller mit Aufsteiger Ingolstadt auch gleich den ersten Abstiegskandidaten aus. Im Tabellenkeller whnt er auerdem erneut den HSV. Umgekehrt glaubt er an einen Start-Ziel-Sieg des FC Bayern Mnchen. Heute, just gegen die Hanseaten, sitzt der Junginger mit seinem Sohnemann in der Allianz-Arena – und glaubt an ein 3:0. . . zur Halbzeit.
Sein Bruder Achim Bumiller ist in Sachen Fuball aus ganz anderem Holz geschnitzt – sein Herz schlgt fr Borussia Mnchengladbach. Immer schon. Trotzdem liegt er mit seinen Prognosen zur neuen Bundesligasaison nicht weit entfernt vom Bayern-Bumiller. Auch er sieht Lahm Co. an der Spitze, verfolgt von Wolfsburg – “vorausgesetzt allerdings, dass der VfL den De Bruyne halten kann”.
Des Weiteren traut auch Achim Bumiller dem VfB in der neuen Runde deutlich mehr zu: “Die Stuttgarter hat keiner so richtig auf dem Schirm – die knnten zur berraschungsmannschaft werden. . . und in der Europa League mitmischen.” Dort sieht er auch die Dortmunder Borussia – und seinen eigenen Club. “Ich bin realistisch”, sagt Achim Bumiller, “und ich wei, wo wir herkommen”: “Ein Europa-League-Platz – das wre schon sehr gut.” Da wre es fein, wenn die Gladbacher in Dortmund morgen gleich mal punkten knnten.
Welche Wnsche ein Gladbach-Fan sonst noch so hat? Dass es bei den Klnern nicht gut luft. Wahrscheinlicher aber sei, dass Ingolstadt, Bremen, Hannover und der HSV hinten rumdmpeln werden. Und vor allem Hamburg htte den Gang in die zweite Liga mal verdient, findet Achim Bumiller. Sehr viel mehr traut er da dem Aufsteiger Darmstadt zu: “Gute Fankultur, guter Trainer, starke Mannschaft” – die werden nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Das glaubt der Hechinger VfB-Fanclubvorsitzende Klaus Jetter nicht unbedingt – einfach, “weil’s Aufsteiger immer schwer haben”. Viel traut Jetter in der neuen Saison auch dem HSV nicht zu – dafr habe der Verein aus der Vergangenheit zu wenig gelernt. Mit sehr viel mehr Spannung erwartet er das Abschneiden von Clubs wie Augsburg oder Mainz, wobei vor allem letzterer nach dem Abgang von Okazaki Probleme bekommen knnte.
Fr seinen eigenen Verein, den VfB, ist er “sehr guter Hoffnung”, weil Robin Dutt Leistungstrger der vergangenen Saison wie Ginczek und Didavi habe halten knnen. Einstellig will Jetter seine Stuttgarter mindestens abschneiden sehen, ein Platz in der Europa League wre toll.
Schn fnde es der Hechinger auch, wenn sich der Kampf um die Meisterschaft mal wieder spannender gestalten wrde – wobei er die Bayern “so stark wie immer” erwartet. Doch ist er sich sicher, dass in der neuen Runde auch die Dortmunder wieder vorne mitspielen, und Mnchengladbach habe ebenfalls “viel Potenzial”.
Wie sich die Schwaben zum Auftakt gegen Kln schlagen? “Wir gewinnen 3:1 – und sind am Sonntagabend der erste Tabellenfhrer der neuen Saison.” Klaus Jetter wird live dabei sein!
Klaus Lehmann, Dortmund-Fan durch und durch, freut sich, dass sein Club offensichtlich nicht mehr zum Kreis der Mittelmigen gezhlt wird – denn auch er ist berzeugt, dass sich die Borussia sehr viel besser schlagen wird als zuletzt. “Wir haben gut nachgerstet mit Brki im Tor, Weigl im Mittelfeld und Tuchel auf der Trainerbank – das wird was: mindestens Europa League, aber auch die Champions League ist mglich.”
Und die Bayern? An die sei kaum heranzukommen, deren Kader sei einfach zu gut und breit aufgestellt: “Die sind auf allen Positionen top besetzt – und das gleich doppelt.” Einzig ernsthaft konkurrieren knne da der VfL Wolfsburg – nach Meinung von Klaus Lehmann “auch ohne De Bruyne”.
Strker als zuletzt schtzt der Dortmund-Fan neben seinem eigenen Club auch den VfB und den HSV ein: “Ich glaube nicht, dass die sich wieder nach hinten durchreichen lassen.” Wer dann? Traditionell, sagt der 30-Jhrige, htten es die Aufsteiger schwer, aktuell also Ingolstadt und Darmstadt, doch freue er sich immer, “wenn vermeintliches Fallobst den Groen die Stirn bieten kann”. Apropos Stirn bieten: Das erhofft sich der Schwarz-Gelbe morgen von seinem Team im Spiel gegen Mnchengladbach – “ein Dreier wre schn”.