Nach zwei Finalteilnahmen ohne Titel wollen die Kölner Haie nun endlich ihre neunte Meisterschaft. Und die Experten sind sich einig, dass das Team von Trainer Uwe Krupp so stark besetzt ist wie noch nie.
Dabei gab es gerade einmal fünf Neuzugänge bei sieben Abgängen. Mit Alexander Sulzer kam ein deutscher Spieler aus der NHL von Buffalo zurück, er wird aber wegen einer Verletzung zum Saisonstart fehlen – ebenso wie Andreas Holmqvist, ein weiterer Abwehrspieler. Für den Sturm wurden Mike Iggulden (Zagreb), Jamie Johnson (Riga) und Evan Rankin (Syracuse) geholt, denn die Offensive war in der abgelaufenen Serie ein Schwachpunkt.
Wie die Roosters müssen auch die Hamburg Freezers ohne ihren Wolf auskommen. David Wolf, Enfant Terrible aber auch herausragender Leader der gefährlichsten DEL-Sturmreihe, ging in die NHL zu den Calgary Flames. Allerdings hielt sich das Team von Benoit Laporte auf dem Transfermarkt zurück. Sechs Neuzugänge kamen, um die sechs Abgänge (u. a. auch Kevin Lavallée nach Iserlohn) zu ersetzen. So ruhig ging es bei den Hanseaten noch nie zu. Ihr selbst gestecktes Ziel ist eine Top-Sechs-Platzierung. Dazu soll auch das wohl beste Torhüterduo der Liga mit Sébastien Caron und Dimitrij Kotschnew beitragen.
Seit der vergangenen Saison hat sich einiges getan bei den Iserlohn Roosters. Zwölf Neuzugänge hat der Eishockey-Bundesligist im Kader, musste aber auch einige Top-Leute ziehen lassen. Ständige Ausfälle erschwerten zudem die Vorbereitung. Trotzdem will man erneut die Pre-Play-off-Runde erreichen.
Auf ein starkes deutsches Torhüterduo will sich der EHC Grizzly Adams Wolfsburg verlassen. Denn zu Sebastian Vogl gesellte sich Felix Brückmann aus Mannheim, der den nach Iserlohn gewechselten Daniar Dshunussow ersetzen soll. Als großer Verlust wird der Weggang von Verteidiger Benedikt Kohl (Ingolstadt) bewertet. Viel ist dem aus Krefeld gekommenen Mark Voakes zuzutrauen. Neu ist auch Ex-Rooster Tyson Mulock. Bemerkenswert: Die Niedersachsen haben zehn Kontingentspieler unter Vertrag, obwohl nur neun einsetzt werden dürfen. In den letzten zwei Jahren stand das Team im Halbfinale, soweit denkt man diesmal noch nicht.
Die Eisbären Berlin blicken auf eine schwache Saison zurück. War das Aus in den Pre-Play-offs nur ein Ausrutscher? Der umstrittene Trainer Jeff Tomlinson kann auf einen nahezu unveränderten Kader bauen, neun Spieler gingen zwar, aber nur drei kamen. Darunter mit dem Finnen Petri Vehanen aus Prag ein Neuzugang, der Nationalkeeper Rob Zepp (Philadelphia Flyers) ersetzen muss. Auch der zweite Torhüter ist neu: Mathias Niederberger aus der AHL. Dritter Neuzugang im Bunde ist Stürmer Petr Pohl aus Tschechien, der aber möglicherweise einen deutschen Pass erhält.
Zehn Ausländerlizenzen haben die Krefeld Pinguine vergeben. Das Team von Rick Adduono musste allerdings einen qualitativen Aderlass verkraften und verlor u. a. Mitja Robar (nach Tschechien), Sinan Akdag (Mannheim), Mark Voakes (Wolfsburg) und Kevin Clark (Hamburg). Ungewöhnlich umfangreich waren daher die Transferaktivitäten der Rheinländer. Collin Long (Düsseldorf) und Tyler Beechey (Schwenningen) sind die namhaftesten der neun Neuzugänge der Pinguine, die aus wirtschaftlichen Gründen den Gürtel enger schnallen mussten und das Erreichen des Viertelfinales, zur Not auch über die Pre-Play-offs, als Saisonziel ausgegeben haben.
Zwei Jahre ziemlich abgeschlagen am Tabellenende sollen genug sein, nun will die Düsseldorfer EG wieder aussichtsreicher im Kampf um Platz zehn mitmischen.
Daher wurde das Team umgekrempelt und aufgewertet. Denn mit Tim Conboy, Jakub Ficenec und Travis Turnbull kamen gleich drei Spieler von Meister ERC Ingolstadt, Rob Collins (Köln) dürfte ebenfalls für Qualitätsgewinn stehen. Elf Neuzugänge muss der neue Trainer Christof Kreutzer einbauen. Vor allem die Stabilisierung der in der letzten Serie anfälligen Abwehr ist eine seiner Hauptaufgabe. Da spielt Torhüterroutinier Bobby Goepfert eine entscheidenden Rolle für den Klub, der dank einer Drei-Millionen-Bürgschaft den Etat leicht erhöhen konnte.
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