So läuft der 10. Bundesliga-Spieltag : Pott fiebert auf’s Dörby, Bayern mästet Götze – n

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In der vergangenen Saison gewann Schalke 04 beide Derbys.

In der vergangenen Saison gewann Schalke 04 beide Derbys.(Foto: imago sportfotodienst)

Von Christoph Wolf und Christian Bartlau


Auf Rache sinnt ganz Dortmund am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Vergangene Saison gewann Schalke beide Derbys – eine Schmach. Eher auf Blutwurst scheint Mario Götze aus zu sein, er nimmt bei Bayern richtig zu. Der Club rockt.

Wie hoch gewinnt der FC Bayern?

Das hängt ausnahmsweise von den Umständen ab, und zwar von diesen: Erstens, ob es erneut einen Elfmeter gibt und der Schiedsrichter wegen teaminterner Rudelbildung um den Münchner Arjen Robben vielleicht gezwungen ist, mit einem Roten Karton für Ruhe zu sorgen. Das könnte den Münchner Torrausch hemmen. Vielleicht aber auch nicht. Zweitens wichtig: Wie lange lässt Pep Guardiola diesmal seinen Super-Super-Super-Super-Joker Mario Götze spielen?

Als exklusiven Leserservice hat der Sport von n-tv.de deshalb von der Ratgeber- und Wirtschaftsredaktion (im Tausch gegen eine Kopie einer Rolf-Kalb-Autogrammkarte) den ersten offiziellen FC-Bayern-Mario-Götze-Ergebnisrechner erstellen lassen – auf Basis der letzten drei Götze-Kurzeinsätze (vier Vorlagen und zwei Tore in 120 Minuten) und unter der kühnen Annahme, dass der Dribbelkönig trotz zunehmender Verfettung (Quelle: ZDF) auch 90 Minuten durchzaubern könnte. Voila!

Achja, glatt vergessen: Bayern-Gegner ist Aufsteiger Hertha BSC.

Wie spanisch sind die Verhältnisse?


Mit Felipe Santana hat S04 nicht nur einen BVB-Reservisten abgeworben. Mit Kevin-Prince Boateng wurde auch ein glhender Dortmund-Fan zum Schalker Mittelfeldchef umgeschult.

Mit Felipe Santana hat S04 nicht nur einen BVB-Reservisten abgeworben. Mit Kevin-Prince Boateng wurde auch ein glühender Dortmund-Fan zum Schalker Mittelfeldchef umgeschult.(Foto: imago sportfotodienst)

Ziemlich spanisch, was die Fußballfieberschübe vor dem Wochenende angeht. In Spanien werden sie durch den Clásico zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona hervorgerufen. Hierzulande sorgt das 143. Revierderby zwischen dem FC Schalke und Borussia Dortmund insbesondere im Hause Großkreutz für Schweißausbrüche und Herzrasen. Auch Jürgen Klopp bleibt emotional nicht unberührt. “Mit Vertragsunterschrift ist klar: Wir haben 32 Bundesliga-Spiele und zwei Derbys”, fasste der BVB-Coach seine Gefühlswelt nach dem Triumph beim FC Arsenal und vor dem Gastspiel in Gelsenkirchen zusammen. Dass zuletzt beide Derbys an die Schalker gingen, habe nach der letzten Spielzeit “wie ein großer Schatten über einer eigentlich guten Saison” gelegen. Die Formkurve spricht diesmal klar für einen Dortmund-Sieg. Schalke ist trotzig optimistisch. Derby sei wie DFB-Pokal, verkündete Manager und Motivator Horst Heldt im “Westfälischen Anzeiger”. Trainer und Co-Motivator Jens Keller antwortete dort auf die Frage, in welchen Bereichen sein Team dem BVB überlegen sei: “Wir haben ein Heimspiel.”

Gewinnt der BVB trotzdem, schlägt der FC Bayern die Hertha und gewinnt Bayer Leverkusen Spiel 1 nach dem Phantomtor daheim gegen den FC Augsburg – dann würde die Kluft zwischen Platz drei und vier auf mindestens neun Punkte wachsen. Das dürfte vielen Fans spanisch vorkommen.

Was passiert sonst noch an diesem Spieltag?


Ich kann gar nicht singen. Gertjan Verbeek mchte nicht mit Rod Stewart verwechselt werden.

“Ich kann gar nicht singen.” Gertjan Verbeek möchte nicht mit Rod Stewart verwechselt werden.(Foto: dpa)

Was haben die Journalisten nicht alles geschrieben über den neuen Trainer des 1. FC Nürnberg, Gertjan Verbeek. Ein richtiger Rocker soll er sein, mit seinen langen Haaren erinnerte er die Kollegen wahlweise an Keith Richards oder Rod Stewart. Der Grund für die branchenunübliche Konzentration auf Verbeeks Haupthaar: Wir wissen sehr wenig über den Mann. Ein “harter Hund” soll er sein, aber das war “Kommissar Rex” auch, und der war unseres Wissens kein Kandidat für den Trainerposten in Nürnberg. Warum also Verbeek, Sportdirektor Martin Bader? “Er bringt richtig Feuer mit.” Das passt, denn Feuer unter dem Allerwertesten können seine Spieler brauchen. Allerdings bleibt dem Niederländer nicht viel Zeit, es zu entfachen. Nur drei gemeinsame Einheiten absolvierte das Team, dann ging es zum Auswärtsspiel zum wiedererstarkten VfB Stuttgart. Und schon die erste Enttäuschung: Ein Schock-Rocker wie Alice Cooper ist Verbeek nicht, Angst verbreitet er keine. “Wir gehen schon davon aus, dass wir das Spiel dominieren”, sagte Stuttgarts Trainer Thomas Schneider. Dafür bekommt er bestimmt vor dem Spiel einen richtig fiesen Harter-Hund-Händedruck.

In Hannover schiebt wahrscheinlich gerade der Platzwart Überstunden. Bei 96 hat wohl keiner Lust, nächste Woche vor dem Sportgericht um die Punkte zu kämpfen, nur weil ein Loch im Tornetz klaffte oder die Torlinie zehn Zentimeter zu weit vorne auf den Rasen gesprüht war. Läuft alles normal ab, gewinnt Hannover. Zuhause holten die Niedersachsen von 13 von 15 möglichen Punkten. Seit Mirko Slomka Trainer bei 96 ist, gewann er alle Heimspiele gegen Hoffenheim. Der Gast tritt ohne den bislang überragenden Kevin Volland an – und mit dem Phantomtor im Hinterkopf. “Wir müssen versuchen, zur Tagesordnung überzugehen. Nach der Summe der Ereignisse ist dies zugegeben nicht ganz einfach”, sagte Trainer Markus Gisdol. Also, wenn wir Geld auf dieses Spiel setzen müssten … hoch gewinnt die TSG nicht.

Welche Mannschaft überrascht?


Bert van Marwijk hat aber sowas von Respekt vor Freiburg.

Bert van Marwijk hat aber sowas von Respekt vor Freiburg.(Foto: imago sportfotodienst)

Der SC Freiburg oder der Hamburger SV, je nachdem. Gewinnt der SC das Duell, wäre das eine Premiere in dieser Saison – nur deutete darauf nach den durchwachsenen Leistungen zuletzt nichts hin. Trainer Christian Streich schonte in der Europa League einige Stammkräfte und präsentierte in Vladimir Darida einen Hoffnungsträger. Der teuerste Einkauf der Freiburger Vereinsgeschichte überzeugte gegen Estoril mit einem Tor. Knipst Darida gegen den HSV nicht und holt Hamburg die drei Punkte, steht plötzlich ein Verein im Mittelfeld, der noch vor drei Wochen wie ein sicherer Absteiger spielte. Mit Trainer Bert van Marwijk kam die Selbstverständlichkeit zurück: “Freiburg ist eine Mannschaft, die wir auf gar keinen Fall unterschätzen können”, sagte der 61-Jährige. “Sie sind unglaublich laufstark und sie versuchen auch, Fußball zu spielen.” Was man halt so sagt vor dem Pokalspiel gegen den Viertligisten. Äh, pardon, vor dem Bundesligaduell des 15. gegen den 17. natürlich. 

Nichts gegen eine Überraschung einzuwenden hätte sicherlich Armin Veh. Seine Frankfurter marschieren durch den Europapokal wie einst 1980. Da gewann die Eintracht den Uefa-Pokal, übrigens im Finale gegen Borussia Mönchengladbach. Zu den “Fohlen” reisen die Hessen am Sonntag in der Bundesliga, wo es für Vehs Team noch nicht rund läuft. Neun Spiele, zehn Punkte, Platz zwölf – das ist weniger, als sich Fans und Umfeld nach der starken Vorsaison erhofft hatten. Gladbach liegt auf Kurs Europa, und hat von den bisherigen vier Heimspielen alle vier gewonnen, mit einem Torverhältnis von 13:2. Also wenn wir Geld auf dieses Spiel setzen müssten … hoch gewinnt die Eintracht nicht.

Für welchen Trainer wird es eng?

So langsam muss sich Thomas Tuchel in Mainz ernsthafte Gedanken machen, wo es für ihn und seinen FSV hingeht. Nach drei Siegen zum Saisonstart ist Mainz sechs Mal in Folge ohne Ligasieg und dabei fünf Mal ohne Punkt geblieben. Die schlechteste Abwehr der Liga hat Mainz nur deshalb nicht, weil Hoffenheim ein Phantomtor kassiert hat und der Hamburger SV erst seit drei Spielen von Bert van Marwijk trainiert wird. Und jetzt kommt mit Braunschweig der Tabellenletzte nach Mainz, der zuletzt in Wolfsburg gewonnen und gegen Schalke nur unglücklich verloren hat. Der FSV bekomme ein “ganz anderes Braunschweig als Gegner, als das in den ersten Wochen der Fall gewesen wäre”, hat Tuchel erkannt. Sein Matchplan fußt auf Selbstbewusstsein: “Wir trauen uns zu, Braunschweig zu schlagen.” Klappt das nicht, könnte sich Tuchel selbst hinterfragen. Bislang hält er sich für den Richtigen für das Mainzer Bundesligaprojekt. Aber, hat Tuchel kürzlich betont, wenn er “irgendwann das Gefühl hätte, dass das nicht mehr so ist, ist es Zeit für eine Pause”.

Wo wird es brisant?

In Wolfsburg. Entweder, weil Werder Bremen auch ohne Mittelstürmer Nils Petersen die VW-Arena stürmt und dem VfL die gute Laune verdirbt, sofern Coach Robin Dutt erfolgreich die “falsche Neun” implementiert. Oder dann, wenn die auch mit Petersen sturmschwachen Bremer im Nordduell fußballerisches Stümperwerk abliefern und Werder-Profi Eljero Elia damit die private Spielanalyse im heimischen Wohnzimmer verderben. Der Flügelstürmer hat sich unter der Woche einen neuen Fernseher an- und es damit in die “Bild”-Zeitung geschafft. Grund sind dessen Grunddaten: eine Bild-Diagonale von 2,15 Metern, ein Gewicht von 85 Kilogramm inklusive Standfuß und ein Preis von 35.000 Euro. Kommentar Elia: “Das ist doch ganz normal. Ich wollte einen guten Fernseher. Und das ist ein guter.” Fehlt nur noch ein gutes Werder-Spiel, damit der “Doppelpass” am Sonntag nicht zur gestochen scharfen und überdimensionierten Qual wird.

Was sagt das Orakel?

“Wenn wir wie das  Eichhörnchen Punkte sammeln, ist das in Ordnung. Wir haben das ja  schon einmal erfolgreich gemacht. Aber dieses Jahr wird es natürlich  noch schwieriger, weil die eine oder andere Mannschaft momentan noch  das schnellere Eichhörnchen hat. Unseres sitzt vielleicht länger auf  dem Baum, muss dann aber irgendwann auch mal die Nuss finden.” Eintracht Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht über die Mühen des Abstiegskampfs.

Quelle: n-tv.de


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