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Wegen des anhaltenden Schneemangels wird erstmals ein Skilift im Bayerischen Wald geschlossen. Urlauber disponieren um.
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Skigebiete hoffen auf Wintereinbruch
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Skiabteilungen haben viel investiert
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Scharf prophezeit schneefreie Winter
Neureichenau.Der anhaltende Schneemangel lässt viele Wintersportorte verzweifeln. Auch Bayern wartet bisher vergeblich auf die weiße Pracht. In Neureichenau (Landkreis Freyung-Grafenau) zieht man nun Konsequenzen: Der Lift auf den Dreisessel wird nun als erster Skilift im Bayerischen Wald stillgelegt und demontiert, wie der Bayerische Rundfunk berichtet. Die Abfahrt vom Dreisessel galt als eine der schönsten Skipisten im Bayerischen Wald. Sie zog vor allem in den 60er und 70er Jahren viele Skifahrer und Touristen an. Der Schlepplift in Neureichenau war mit einer Länge von 1500 Metern laut BR der längste des Bayerischen Waldes. Pro Stunde konnten 800 Skifahrer in die Nähe des rund 1300 Meter hohen Gipfels des Dreisessels gezogen werden.
Der Skibetrieb auf der Naturpiste ist allerdings erst ab einer Schneedecke von einem Meter möglich – die in den letzten Jahren immer seltener erreicht wurde. In der vergangenen Wintersaison war der Lift an keinem einzigen Tag in Betrieb. Und auch für diese Saison sieht es schlecht aus. Die Betreiber haben sich daher entschlossen, den Lift stillzulegen, und den Pachtvertrag für die Skipiste gekündigt. Dem Bayerischen Rundfunk zufolge will jetzt eine Arbeitsgemeinschaft der umliegenden Ferienorte die Skipiste pachten und für Skitouren- und Schneeschuhgeher bereitstellen.
Mountainbiken und Wandern statt Skifahren
Auch in der Region Cham haben die Skigebiete mit dem Ausbleiben des Schnees zu kämpfen. Die Liftbetreiber hoffen zum Neujahrstag auf einen Wetterumschwung.
Viele Winterurlauber weichen unterdessen wegen des Schneemangels aufs Wandern aus. Zwar räumt die Tourismusbranche ein, dass sich das Ausbleiben des Schnees auf die Belegung der Gästebetten auswirkt. Allerdings könnten die in den bayerischen Alpen gelegenen Ferienorte bei Schneemangel die ganze Breite ihrer Angebotspalette ausspielen. „Das Landschaftskino Oberbayern hat dabei seinen ganz eigenen Reiz“, sagt Oswald Pehel vom Tourismusverband Oberbayern.
„Fahrräder werden kostenlos in der Gondelbahn zur Winklmoos-Alm transportiert“, heißt es auf der Seite des Parade-Wintersportortes Reit im Winkl. Mountainbiken statt Skifahren lautet die Devise. Dennoch sind im Tal drei Lifte und eine Langlaufloipe dank Kunstschnee in Betrieb. 500 der 4500 Gästebetten sind nicht belegt.
Auch im Allgäu, wo nur die Hochlagen Skibetrieb ermöglichen, ist die Stimmung ungetrübt. „Die schneearmen Bedingungen haben aktuell keine negativen Auswirkungen für die Buchungslage. Wir sind im Allgäu breit aufgestellt, gerade auch für nicht schneegebundene Aktivitäten“, erklärt Pfrontens Tourismuschef Jan Schubert. Das schöne Wetter beschere dem Ferienort einen Ansturm auf die Berghütten. „Unsere Gäste genießen die fantastische Fernsicht.“ (wk/dpa)
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