Seehofer: Bayern wird Atommüll lagern


München – Nach einem Geheimtreffen hat Ministerpräsident Horst Seehofer verkündet, dass Bayern Atommüll, genauer sieben Castor-Behälter, bis zur Klärung der Endlager-Frage aufnehmen wird.

Bayern akzeptiert nach langen Verhandlungen einen Castor-Transport nach Niederbayern. Sieben Behälter mit radioaktivem Atommüll aus der Wiederaufarbeitung im Ausland sollen ab 2021 am Standort Isar II gelagert werden. Ein Endlager wird nach bisheriger Planung frühestens 2045 gefunden.


Nach einem Geheimtreffen in der Staatskanzlei unter anderem mit mehreren Landräten am Wochenende gaben Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) den Kompromiss bekannt. Bayern sollte zunächst neun der 26 für Deutschland vorgesehenen Castoren aufnehmen. Nun werden fünf in Philippsburg (Baden-Württemberg) sowie je sieben in Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein gelagert. Der Freistaat werde „Mitverantwortung für die sichere Lagerung und Zwischenlagerung von Relikten aus der Zeit der Atomenergie“ übernehmen, sagte Seehofer. Bayerns SPD stellte sich hinter die Einigung. Klar bleibe aber, dass Bayern nicht die geologischen Anforderungen für ein Endlager erfülle, sagte Oppositionsführer Markus Rinderspacher (SPD).

Die Endlagersuche dürfte nicht vor 2045 abgeschlossen sein. Die Staatsregierung betont, es gebe die feste Zusage des Bundes, die Castoren nicht dauerhaft in Bayern zu lagern.

Der Standort Isar wird nun aufgerüstet, die Genehmigung soll in einem Jahr vorliegen. Das Areal muss speziell gesichert werden, gleiches gilt für die Gleis-Route. Bei früheren Castor-Transporten in Deutschland war es zu Ausschreitungen gekommen.

Rubriklistenbild: © dpa

Christian Deutschlnder

Christian Deutschländer

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