Oldenburg/München
Als notwendige und richtige Entscheidung haben Vertreter des Oldenburger Sports den Rücktritt von Uli Hoeneß von seinen Ämtern bei Fußball-Rekordmeister Bayern München bewertet. Angesichts der nun anstehenden Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten wegen Steuerhinterziehung sei ihm aber auch keine andere Wahl geblieben.

„Ich bedaure, was ihm persönlich passiert ist“, sagt VfB-Ehrenpräsident Klaus Berster und fügt hinzu: „Das Gerichtsurteil ist aber einwandfrei und richtig. Man kann nicht knapp 30 Millionen Euro Steuern hinterziehen.“

Berster hatte in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten mehrmals Kontakt zu Hoeneß gehabt, beispielsweise beim Freundschaftsspiel des VfB gegen den FC Bayern am 21. Juli 1999. „Der VfB steckte damals in großen finanziellen Schwierigkeiten. Rudi Assauer, der ein paar Jahre vorher ja unser Manager gewesen war, fragte dann Hoeneß, ob die Münchner nicht zu einem Freundschaftsspiel nach Oldenburg kommen könnten. Und Hoeneß hat gesagt: ,Ja, das machen wir‘.“ Die Münchner gewannen die Partie vor 14 000 Zuschauern im Marschwegstadion mit 5:0.

Auch Hermann Schüller, Geschäftsführer des Basketball-Bundesligisten EWE Baskets Oldenburg, findet den Rücktritt des 62-Jährigen „konsequent und richtig“. Hoeneß hatte als Präsident des Gesamtvereins den Aufstieg der Basketballer des FC Bayern in die Bundesliga vorangetrieben.

„Er hat für den Verein sicher Einmaliges geleistet“, sagt Schüller und meint neben der Arbeit für die Basketballer natürlich auch die für die Fußballer: „Daher verstehe ich auch sein Verhalten nicht – damit hat Hoeneß alles gefährdet.“