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Drei Spiele hat Kevin-Prince Boateng für Schalke 04 absolviert, keines davon ging verloren. Manager Horst Heldt erzählt im SZ-Interview, wie es zu dem Transfer kam, warum das Team seit der Verpflichtung erfolgreich ist und was er von den Debatten beim FC Bayern hält.
Schalke-Manager Horst Heldt ist verzückt: Seit Kevin-Prince Boateng das Trikot der Gelsenkirchener trägt, hat das Team nicht mehr verloren. “Er hat direkt geliefert, in jeglicher Hinsicht”, sagt Heldt im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Samstags-Ausgabe). Der Berliner, der vor drei Wochen vom AC Mailand zu Schalke 04 wechselte, habe “der Mannschaft mit seiner puren Anwesenheit wieder Glauben an die eigene Stärke verschafft”. Heldt schätzt besonders eine Eigenschaft des ursprünglichen Berliners: “Er sagt was, und dann übernimmt er die Verantwortung.”
Auslöser für den Transfer waren die schlechten Leistungen im DFB-Pokal gegen den Fünftligisten Nöttingen und in der Bundesliga gegen den HSV, verrät Heldt. “Da merkten wir, dass uns was fehlt.” Die Idee, Boateng zu verpflichten, war für Heldt nicht neu. Bereits als Sportdirektor des VfB Stuttgart wollte er den Berliner holen: “Er war auch nicht abgeneigt, aber er hat nicht in die Philosophie des VfB reingepasst, und ich habe nur wenige Befürworter gefunden.” Dass dann der Wechsel nach Schalke klappte, sei ein “glücklicher Umstand” gewesen: “Sein Kind wohnt hier in Nordrhein-Westfalen.” Zudem “wollte Boateng beweisen, dass er in Deutschland etwas erreichen kann. Das hat intensiv in ihm gearbeitet.”
Heldt gibt zu, dass die gezahlte Ablöse (12 Millionen, Anm. der Redaktion) finanziell ein mutiger und riskanter Schritt gewesen seien. Der Verein zahle den Betrag aber über mehrere Jahre, sodass er zwischenzeitlich die Gelegenheit habe, “sportlichen Erfolg und damit wieder Einnahmen zu generieren”. Langfristig müsse Schalke, den “Spagat zwischen Konsolidierung und dem Bau einer konkurrenzfähigen Mannschaft hinbekommen”.
Am Samstag spielt Schalke gegen den FC Bayern München. Die Debatten zwischen Uli Hoeneß, der Mannschaft und Matthias Sammer nach dem 2:0 des Rekordmeisters gegen Hannover findet Heldt “kurios”: “So was hat’s schon lange nicht mehr gegeben.” In seinem Verein könnten solche öffentlichen Diskussionen nicht entstehen, sagt Heldt, “da wir uns auf Schalke in jeglicher Hinsicht abstimmen”. Nach dem “Theater” in Bayern habe er gehofft, dass die Mannschaft zu knacken seien. Dann hätten sie aber “eindrucksvoll” 3:0 gegen ZSKA Moskau gewonnen und ihn auf den Boden der Realität zurückgeholt.
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Seinen Tipp für die Partie am Samstag formuliert Heldt daher vorsichtig: “Ich kann und will zwar kein Ergebnis prognostizieren, aber von einem kann man ausgehen: Das Stadion und die Mannschaft werden Paroli bieten.”
Das komplette Interview lesen Sie in der Montagsausgabe der Süddeutschen Zeitung, auf dem iPad und Windows 8.
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