Die Salzburg Wohnbau wird künftig auch Wohn- und Kommunalbau-Projekte in Bayern und Tirol realisieren. Im Bild die beiden Geschäftsführer Christian Struber (li.) und Roland Wernik mit einer Visualisierung der neuen Wohnanlage „Noppinger“ in Oberndorf, wo bis Ende dieses Jahres 29 Eigentumswohnungen entstehen.
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In Laufen, Freilassing und Bad Reichenhall (Bayern) stünden noch günstigere Wohnbauflächen zur Verfügung, sagte Wernik. In Freilassing und Bayerisch Gmain würden derzeit Projekte für Wohnanlagen mit 20 bis 30 Einheiten vorbereitet. Geplant seien zudem Wohnbau-Projekte in St. Johann in Tirol und in Kirchdorf. Ein Studentenheim in Innsbruck mit 85 Wohnplätzen befinde sich bereits in der Bewilligungsphase.
Mietsenkungen bei 1.236 Wohnungen
Die Geschäftsführung der “Salzburg Wohnbau” zog heute eine Bilanz über erste Auswirkungen der neuen Salzburger Wohnbauförderung, die seit 1. April 2015 in Kraft ist. Um insgesamt 684.422 Euro seien 2015 die Mieten bei 1.236 Wohnungen in Objekten der “Salzburg Wohnbau” mit knapp 81.000 Quadratmetern Nutzfläche gesenkt worden. “2016 kommen bereits 1.446 Wohnungen in den Genuss der Mietensenkung”, erklärte Wernik.
Wohnbauförderungsmittel alleine zu wenig
Um jedoch in Zukunft die notwendigen Mittel für den sozialen Wohnbau zu sichern, müssten zusätzliche Gelder aufgetrieben werden. Die Wohnbauförderungsmittel allein seien zu wenig, sagte der Geschäftsführer. Angedacht werde die Ausgabe einer Unternehmensanleihe, eine Möglichkeit der Kapitalbeschaffung, die bereits von der Sozialbau AG in Wien erfolgreich genutzt werde.
“Durch eine Tilgung der bestehenden Förderdarlehen der Wohnbauförderung alt ́ beim Land Salzburg steigt der Bedarf an zusätzlichen Krediten. Doch den Banken sind bei der Kreditvergabe durch Basel III oft die Hände gebunden”, ergänzte Geschäftsführer Christian Struber. Deshalb wolle das Unternehmen die Finanzierungsmöglichkeiten nutzen, die sich seit 1. Jänner 2016 durch die neu gegründete Wohnbauinvestitionsbank (WBIB), eine Spezialbank für den Wohnbau, bieten. Im Topf befänden sich auch 750 Millionen Euro von der europäischen Investitionsbank.
30.000 Wohnungen für anerkannte Flüchltinge
In den nächsten fünf Jahren solle es durch die WBIB gelingen, 30.000 dringend benötigte Wohnungen in Österreich zu errichten. “Doch wir brauchen jetzt weitere 30.000 Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge”, so Struber. Er sieht in einer sichereren Veranlagung von Geldern der Pensions- und Mitarbeiterkassen in den zukunftsträchtigen Wohnbau eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
Salzburg Wohnbau investierte 2015 68,2 Millionen Euro
Im Jahr 2015 wurden von der Salzburg Wohnbau insgesamt 314 Wohnungen mit einer Bausumme von 68,2 Millionen Euro errichtet. In die Sanierung bestehender Wohnanlagen flossen über sechs Mio. Euro. Im Vorjahr erfolgte auch der Baustart für weitere neue Projekte mit mehr als 250 Wohnungen. In diesem Jahr soll der Baustart für 150 Mietwohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Rauchmühle in der Stadt Salzburg erfolgen.
(APA)