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München – Schon vier Punkte Vorsprung auf Platz zwei in der Bundesliga, zwei Siege in der Champions League – eigentlich könnte beim FC Bayern München die Stimmung nicht besser sein. Doch zwei Reservisten haben wenig Lust, weiterhin nur Teilzeitarbeiter beim deutschen Rekordmeister zu sein.
Der Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri machte bereits im Sommer kein Geheimnis daraus, dass er den Double-Sieger gerne verlassen würde. In der “Neuen Zürcher Zeitung” legt der 22-Jährige nun nach: “Das Wichtigste zum Erbringen guter Leistungen ist, einen guten Kontakt zum Trainer zu haben und sein Vertrauen zu spüren. Das war bei mir nicht immer der Fall. Ich brauche dieses Vertrauen und Spiele, um mich zu zeigen und Leistung zu bringen. Deshalb wollte ich im Sommer auch mehr Spielpraxis erhalten. Ich war dafür auch bereit, etwas Neues auszuprobieren.”
Kein Bayern-Bekenntnis
Der WM-Star der Eidgenossen kam in der laufenden Saison zu fünf Einsätzen, durfte dabei sogar dreimal vom Beginn an ran. Für den ehrgeizigen Shaqiri ist das noch lange nicht genug: “Ich habe es schon oft gesagt: Ich muss beim FC Bayern nicht mehr beweisen, dass ich von Anfang an spielen kann. Ich habe es oft genug bewiesen.”
Nach der Hinrunde will er das Kapitel FC Bayern dann wohl endgültig schließen. “Ich wollte im Sommer mehr Spielpraxis, das ist bekannt. Wir haben uns mit dem FC Bayern zusammengesetzt und gesprochen. Die Nachricht war klar: Ich müsse bleiben. Das habe ich akzeptiert. Im Winter werden wir uns nochmals zusammensetzen und weitersehen”, so Shaqiri. Laut italienischen Medien ist Juventus Turin am Kraftpaket interessiert.
Hojbjerg und das Olsen-Versprechen
Neben Shaqiri fordert nun auch Mittelfeld-Talent Pierre-Emile Hojbjerg öffentlich mehr Einsatzzeiten bei den Münchnern und lehnt sich dabei weit aus dem Fenster. “Ich bin seit anderthalb Jahren in der ersten Mannschaft. Ich muss mich fragen, ob ich mehr lernen kann als nur Training. Ich habe Morten Olsen versprochen, dass ich ab 1. Januar regelmäßig Spielzeit habe”, sagte der 19-Jährige gegenüber der “AZ”.
Der dänische Nationaltrainer steht dem Spieler zur Seite: “Wenn er verliehen wird, kann Bayern München sehen, ob er ein Spieler ist, den der Klub behalten will. Ich denke, es ist eine ähnliche Situation wie sie viele andere Talente in großen Klubs erleben. Es ist für einen jungen Mann fantastisch, zu einem solch großen Klub zu gehören. Aber im Moment haben sie keinen Platz für ihn.”
Hojbergs Berater Sören Lerby bremst im “kicker” seinen Schützling aus: “Pierre-Emilie muss jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Wir beobachten die Entwicklung, jetzt ist es für ein Gespräch mit den Verantwortlichen zu früh.”
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