Reinheitsgebot ist ein Exportschlager

Jubiläum

Seit 500 Jahren wird Bier in Bayern nach den Reinheitsgebot gebraut. Der Brauerbund glaubt, dass das noch lange so sein wird.

Von Paul Winterer, dpa

Reproduktion eines Drucks der Urkunde, auf der das bayerische Reinheitsgebot am 23. April 1516 durch den bayerischen Herzog Wilhelm IV. in Ingolstadt festgehalten wurde Foto: dpa

München.Bayerns Bierbrauer geben dem Reinheitsgebot eine Zukunft. Bayerisches Bier werde auch in Zukunft nach dem ältesten Lebensmittelgesetz der Welt gebraut, ist sich der Präsident des Bayerischen Brauerbundes, Friedrich Düll, sicher. Allerdings erschwere das EU-Recht das Festhalten am Reinheitsgebot, sagte Düll im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Und: „Ich glaube nicht, dass das bayerische Reinheitsgebot unsere Brauereien im europäischen Wettbewerb hindert.“ Im Gegenteil: „Jede fünfte Mass bayerisches Bier wird mittlerweile im Ausland getrunken.“

Hat das Reinheitsgebot eine Zukunft?

Auch 500 Jahre nach dem Erlass ist das bayerische Reinheitsgebot zukunftsfähig. Zwar sind die rechtlichen Umstände für das Reinheitsgebot insbesondere auch durch das EU-Recht einem stetigen Wandel unterzogen. Der Verbraucher kann aber sicher sein, dass bayerisches Bier auch in Zukunft nach dem ältesten Lebensmittelgesetz der Welt gebraut wird.

Weiß der Biertrinker, was er am Reinheitsgebot hat?

Das Reinheitsgebot ist beim Verbraucher bekannt und beliebt. Es ist ein Synonym für die Herstellung reiner Biere ausschließlich unter Verwendung der vier Rohstoffe Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Es wird immer Biere geben, die nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraut werden.

Kann das bayerische Reinheitsgebot im harten Wettbewerb bestehen?

Ich glaube nicht, dass das bayerische Reinheitsgebot unsere Brauereien im europäischen Wettbewerb hindert. Im Gegenteil: Nach dem Reinheitsgebot gebraute Biere und insbesondere bayerische Biere erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, nicht nur in Bayern, sondern auch in Deutschland und immer mehr auch auf der ganzen Welt.

Ist das Reinheitsgebot also eine weltweite Erfolgsgeschichte?

Jede fünfte Mass bayerisches Bier wird mittlerweile im Ausland getrunken. Wir können mit unseren vier Grundstoffen Malz, Hopfen, Wasser und Hefe eine nahezu unendliche Vielzahl von Bieren herstellen und eine mehr als ausreichende Geschmacksvielfalt erreichen. Es gibt eine Vielzahl von Malzen, verschiedenen Hefen und Brauarten, die diese Geschmacksvielfalt erzeugen kann.

Sind dem Ideenreichtum bei der Geschmacksrichtung Grenzen gesetzt?

Dass wir nicht alles herstellen dürfen, was Schaum und Alkohol hat oder alkoholfrei ist, ist uns bewusst. Es muss ja auch nicht sein. Die Nachfrage nach solchem Gebräu hält sich ohnedies in engen Grenzen. Vielmehr scheint es mir, dass man durch den medialen Aufschrei der wenigen Gegner des Reinheitsgebotes versucht, erst Nachfrage dieser Produkte zu schaffen.

Ihr Wunsch zum Jubiläum 500 Jahre Reinheitsgebot?

Lasst uns einfach in Bayern bayerische Biere nach ihrer Tradition herstellen. Und lasst uns auch Biere genießen, die nicht dieser bayerischen Tradition unterliegen. Aber sie müssen ja nicht aus Bayern kommen.

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