
Holzkirchen –
Die Nachricht sorgte für Aufregung in der Region. Drei Jugendliche sollten eine 19-Jährige aus dem oberbayerischen Holzkirchen vergewaltigt haben. Jetzt stellt sich raus: Es war alles gelogen!
Das vermeintliche Opfer hat die Geschichte offenbar frei erfunden, meldete das Polizeipräsidium Oberbayern am Donnerstag. Die drei Männer (alle 18) wurden bereits aus der Untersuchungshaft entlassen. Die Kriminalpolizei ermittelt jetzt wegen Vortäuschens einer Straftat und Freiheitsberaubung gegen die junge Frau.
Neue Erkenntnisse durch Zeugen
Der entscheidende Hinweis kam von einem Zeugen, der sich bei der Kripo gemeldet hatte. Die Polizei vernahm die junge Frau daraufhin am Dienstag erneut. Mit dem Ergebnis: zwei der drei inhaftierten Männer waren gar nicht beteiligt.
Was wirklich geschehen sein soll: In der Nacht zum 23. Juli waren die drei Männer und die Frau gemeinsam in einer Unterführung am Bahnhof unterwegs. Einer der jungen Männer hielt die Hand der 19-Jährigen, soll dann zudringlich geworden sein und sie oberhalb der Kleidung gestreichelt haben. Als sich die junge Frau wehrte, hörte er auf. Die anderen beiden Männer hatten damit nichts zu tun, so die korrigierte Aussage der jungen Frau.
Hetze gegen Flüchtlinge
Sie hatte zunächst erzählt, alle drei Männer hätten sie gemeinsam versucht zu vergewaltigen und sie hätte sich nur durch massive Gegenwehr befreien können.
Danach wurde massiv gegen Asylbewerber gehetzt. Bei Facebook wurde eine Gruppe gegründet mit dem Namen „Asyl Watch Landkreis Miesbach“ – mittlerweile haben 1.764 Personen die Seite geliked. Die Administratoren und ihre Follower prangern dort angebliche kriminelle Machenschaften an.
Statt gegen alle drei Flüchtlinge wegen Vergewaltigung zu ermitteln, wird jetzt nur noch gegen einen wegen „Beleidigung auf sexueller Grundlage“ ermittelt.
(pz)