Pfarrkirchen/St. Englmar/Bad Kötzting/Holzkirchen

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Hier wird seit 120 Jahren die Tradition der Pferderennen gepflegt: An Pfingsten finden auf der ältesten Trabrennbahn Deutschland in Pfarrkirchen die hoch dotierten Prüfungen statt. − Foto: Bäumel-Schachtner

Hier wird seit 120 Jahren die Tradition der Pferderennen gepflegt: An Pfingsten finden auf der ältesten Trabrennbahn Deutschland in Pfarrkirchen die hoch dotierten Prüfungen statt. − Foto: Bäumel-Schachtner

Hier wird seit 120 Jahren die Tradition der Pferderennen gepflegt: An Pfingsten finden auf der ältesten Trabrennbahn Deutschland in Pfarrkirchen die hoch dotierten Prüfungen statt. − Foto: Bäumel-Schachtner

An Pfingsten, dem kirchlichen Hochfest, leben in ganz Ostbayern verschiedene alte Bräuche auf. Teilweise seit Jahrhunderten werden Jahr für Jahr Traditionen gepflegt. Wir stellen vier der ältesten Schauspiele vor.

Auf das Jahr 1475 wird anhand der ersten Aufzeichnungen die Holzkirchener Kerzenwallfahrt datiert. Damals soll eine schwere Borkenkäferplage in den Wäldern geherrscht haben, die dabei war, die Existenz der Dorfbewohner zu vernichten. In ihrer Not wandten sich die Bewohner des Ortes im Landkreis Passau an die Muttergottes und versprachen, jährlich eine Fußwallfahrt zum Marienheiligtum auf den Bogenberg (Landkreis Straubing-Bogen) zu unternehmen, um eine große Kerze zu stiften. Da die Plage gestoppt wurde, hielten sich die Gläubigen an ihr Versprechen und tun es noch heute.

13 Meter langer und ein Zentner schwerer Fichtenstamm

Am frühen Morgen des Pfingstsamstags bricht stets eine große Abordnung auf, um die “lange Stang”, ein mit Wachs ummantelter Fichtenstamm, in den Landkreis Straubing-Bogen zu bringen. Unterwegs wird der 13 Meter lange und ein Zentner schwere Stamm von mehreren Männern getragen. Schwierig wird es, wenn die Wallfahrer am Pfingstsonntag in Bogen ankommen. Bergauf muss die Kerze senkrecht aufgestellt werden. Immer einer der Burschen trägt sie ein paar Metern, dann wechselt ihn ein anderer Träger ab. Dabei ist Vorsicht geboten: Bricht der Stamm, so sagt die Legende, werde es Krieg geben.

Ein Schauspiel mit 150-jähriger Geschichte ist tags darauf das Englmarisuchen in St. Englmar (Landkreis Straubing-Bogen). Es wird veranstaltet, um dem 1188 selig gesprochenen Ortspatron, dem heiligen Englmar, zu gedenken. In dem religiösen Schauspiel wird von den Einwohnern der Gemeinde die Einholung des Leichnams des Ortspatrons dargestellt. Nach der Legende errichtete Englmar an der höchsten Stelle des Bayerweges eine Klause, betete und arbeitete und gewann durch seine Frömmigkeit viele Freunde. Dies weckte den Neid seines Gefährten, der ihn aus Eifersucht erschlug und seinen Leichnam im Jahre 1100 mit Schnee und Reisig bedeckte. Ein Priester namens Rudbertus fand am Pfingstfest des gleichen Jahres den Toten, ließ ihn zu Tal bringen und bestatten.

Tausende Zuschauer bei farbenprächtigem Zug durchs Dorf

Das “Englmarisuchen” wiederholt nun alljährlich in einem religiösen Schauspiel jene Episode, in der ein Priester den Toten auffindet und zu Tal bringen lässt. Tausende erleben jedes Jahr den farbenprächtigen Zug durch das Dorf hinauf zum Kapellenberg, wo nach der Auffindung der Skulptur des seligen Engelmar hoch über den Häusern des Ortes die Feldmesse stattfindet.

Uraltes Brauchtum lebt mit dem über 600 Jahre alten Pfingstritt in Bad Kötzting (Landkreis Cham) am Montag auf. Nach wie vor dürfen bei dem Zug, bei dem Ross und Reiter festlich herausgeputzt sind, nur Männer mitreiten. Rund 900 Teilnehmer finden jedes Jahr mit ihren Pferden den Weg in die Oberpfalz. Die Historie besagt, dass im Dorf Steinbühl, etwa sieben Kilometer von Bad Kötzting entfernt, ein Mann im Sterben lag. Der Legende nach hatte ein Geistlicher im Jahre 1412 diesem Sterbenden die Sakramente gebracht, wobei das Allerheiligste von mutigen Kötztinger Burschen gegen räuberischen Übergriffen geschützt wurde. Dieser Ritt nach Steinbühl, wo heute die Nikolauskirche steht, wird nun Jahr für Jahr wiederholt. Dort angekommen, wird eine feierliche Pfingstreiter-Messe zelebriert, danach geht die Reiterprozession wieder zurück nach Bad Kötzting zum Festzug.

Pferderennen mit gutem Ruf in der ganzen Republik

Ebenfalls ein Magnet für Pferdefreunde sind die traditionsreichen Pfingsttrabrennen auf der Trabrennbahn in Pfarrkirchen. Seit 120 Jahren werden hier Rennen gelaufen. Die Pfingstrennen finden am Pfingstmontag und Pfingstdienstag, der deshalb in Pfarrkirchen wie ein hoher Feiertag gehandelt wird, statt und locken Jahr für Jahr tausende von Besucher. Die schnellen Rennpferde kommen aus ganz Deutschland, denn die Preisgelder sind lukrativ und die Kulisse mit der historischen Holztribüne und der Aussicht auf den Gartlberg haben sich längst herumgesprochen. Eine Pfarrkirchener Legende war der Hengst Corleone, der mehrmals das traditionsreiche Bayerische Zuchtrennen gewann. Heuer wird sein Nachfolger gesucht.

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